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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Bericht über neugefundene Pergamentrollen (912 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 03.01.2012 um 18:01 Uhr (Zitieren)
Wissenschaftler werden sich erinnern, daß vor mehreren Jahren ein Schafhirt beim Herumwandern am Golf von Akaba zufällig auf eine Höhle stieß, die mehrere große Tonkrüge und zwei Eintrittskarten für das Eisballett enthielt. In den Krügen wurden sechs Pergamentrollen mit alter unverständlicher Schrift entdeckt, die der Schafhirt in seiner Unwissenheit für 750000 Dollar pro Stück ans Museum verkaufte. Zwei Jahre später tauchten die Krüge in einer Pfandleihe in Philadelphia auf. Ein Jahr darauf tauchte der Schafhirt in einer Pfandleihe in Philadelphia auf, und auf beide erhob niemand Anspruch.
Ursprünglich setzten die Archäologen das Entstehungsdatum der Rollen bei 4000 v. Chr. an, oder sofort nach der Abschlachtung der Israeliten durch ihre Wohltäter. Der Text ist eine Mischung aus Sumerisch, Aramäisch und Babylonisch und scheint entweder von einem einzigen über eine lange Zeitspanne hin niedergeschrieben worden zu sein oder von mehreren, die nacheinander denselben Anzug trugen. Die Echtheit der Rollen unterliegt gegenwärtig großem Zweifel, besonders weil das Wort „Volkswagen“ mehrere Male im Text erscheint, und die wenigen Fragmente, die endlich übersetzt worden sind, behandeln vertraute religiöse Themen in einer mehr als zweifelhaften Weise. Dennoch hat der Grabungsexperte A. H. Bauer bemerkt, daß, obwohl die Fragmente kompletter Schwindel zu sein scheinen, es sich bei ihnen wahrscheinlich um den bedeutendsten archäologischen Fund der Geschichte handelt, wenn man von der Wiederentdeckung seiner Manschettenknöpfe in einem Jerusalemer Grab absieht. Es folgen die übersetzten Fragmente.

Eins ... Und der Herr machte eine Wette mit Satan, Jobs Treue auf die Probe zu stellen, und der Herr schlug ihn, für Job aus keinem ersichtlichen Grund, auf den Kopf und wiederum aufs Ohr und stieß ihn in eine dicke Soße, um zu machen, daß Job klebrig und eklig sei, und dann tötete Er den zehnten Teil von Jobs Herde, und Job rief aus: „Warum tötest du meine Herde? Vieh ist schwer zu bekommen. Nun bin ich knapp an Vieh und weiß nicht einmal mehr genau, was Vieh ist.“ Und der Herr zog zwei steinerne Tafeln hervor und schmetterte sie zusammen, und Jobs Nase war dazwischen. Da Jobs Weib dies sah, weinte sie, und der Herr sandte einen Engel der Barmherzigkeit, der polierte ihr den Kopf mit einem Poloschläger, und von den zehn Plagen schickte der Herr die Nummern eins bis sechs inklusive, und Job ward sauer und sein Weib böse, und sie zerriß ihre Tracht, so gab es Zwietracht um die Mieterhöhung, weil sie nicht renovieren wollte.
Und alsbald verdorrten Jobs Weiden und seine Zunge klebte ihm am Gaumen fest, also konnte er das Wort „Weihrauch“ nicht aussprechen, ohne daß er furchtbar lachen mußte.
Und als der Herr einst seine Zerstörungswut an seinem getreuen Knecht ausließ, kam Er ihm zu nahe und Job packte ihn im Genick und sagte: „Aha! Jetzt habe ich dich! Warum reitest du Job so auf den Nerven rum, was? Was? Rede!“
Und der Herr sprach: „Äh, sieh mal - das ist mein Genick, was du gepackt hast ... Könntest du mich loslassen?“
Job aber zeigte kein Mitleid und sagte: „Es ging mir sehr gut, bis du vorbeikamst. Ich hatte Myrrhe und Feigenbäume und einen bunten Rock mit zwei Paar bunten Hosen. Sieh dir das jetzt an.“
Und der Herr redete und seine Stimme donnerte: „Muß ich, der Himmel und Erde schuf, dir meine Wege erklären? Was hast du geschaffen, daß du mich zu verhören wagst?“
„Das ist keine Antwort“, sagte Job, „und als einem, der für allmächtig gehalten wird, laß mich dir sagen, Tabernakel wird bloß mit einem l geschrieben.“ Dann fiel Job auf seine Knie und schrie zum Herrn: „Dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit. Du hast einen guten Job. Vermassle ihn dir nicht.“

Zwei ... Und Abraham erwachte in der Mitte der Nacht und sprach zu seinem einzigen Sohn, Isaak: „Ich habe einen Traum gehabt, in dem die Stimme des Herrn sagte, daß ich meinen einzigen Sohn opfern solle, also zieh dir die Hosen an.“ Und Isaak zitterte und sprach: „Und was sagtest du da? Ich meine, als Er die ganze Sache zur Sprache brachte?“
„Nu, was soll ich fragen?“ sagte Abraham. „Ich stehe da um zwei Uhr nachts in meinen Unterhosen vor dem Schöpfer des Universums. Sollte ich streiten?“
„Also, hat Er gesagt, warum Er mich geopfert haben will?“ fragte Isaak seinen Vater.
Aber Abraham sagt: „Die Gläubigen fragen nicht. Laß uns jetzt gehen, denn morgen habe ich einen schweren Tag.“
Und Sarah, die von Abrahams Absicht hörte, wurde ärgerlich und sprach: „Weißt du denn, daß es der Herr war und nicht, sagen wir, dein Freund, der derbe Scherze liebt, denn der Herr haßt derbe Scherze, und wer immer auch jemanden durch den Kakao zieht, soll in die Hände seiner Feinde geliefert werden, ob sie die Zustellung bezahlen können oder nicht.“ Und Abraham antwortete: „Weil ich weiß, es war der Herr. Es war eine tiefe, klangvolle, melodische Stimme, und niemand in der ganzen Wüste kann sie so zum Dröhnen bringen.“
Und Sarah sprach: „Und du bist willens, diese sinnlose Tat auszuführen?“ Aber Abraham sagte zu ihr: „Offen gesagt, ja; denn das Wort des Herrn in Frage zu stellen, ist das schlimmste, was jemand tun kann, besonders bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage.“
Und also brachte er Isaak an einen gewissen Ort und bereitete sich vor, ihn zu opfern. Aber im letzten Augenblick hielt der Herr Abrahams Hand auf und sprach: „Wie konntest du solches tun?“
Und Abraham sprach: „Aber du hast doch gesagt ...“
„Kümmre dich nicht darum, was ich gesagt habe“, sprach der Herr. „Hörst du auf jede verrückte Idee, die dir über den Weg läuft?“ Und Abraham schämte sich: „Äh - nicht richtig ... nein.“
„Ich mache aus Spaß den Vorschlag, daß du Isaak opferst, und du rennst sofort los und tust es.“
Und Abraham fiel auf seine Knie: „Sieh doch, ich weiß nie, wann du Spaß machst.“
Und der Herr donnerte: „Kein Sinn für Humor. Ich kann’s nicht glauben.“
„Aber beweist das nicht, daß ich dich liebe, wenn ich willens war, meinen einzigen Sohn deiner Laune zum Geschenk zu machen?“
Und der Herr sprach: „Das beweist, daß einige Menschen jedem Befehl folgen, ganz egal, wie kreuzdämlich er ist, solange er von einer wohlklingenden, melodischen Stimme kommt.“
Und damit bat der Herr Abraham, sich etwas auszuruhen und ihn morgen wieder anzurufen.

Drei ... Und es geschah, daß ein Mann, der Hemden verkaufte, von schweren Zeiten heimgesucht ward. Weder lief irgend etwas von seinen Waren, noch hatte er Glück. Und er betete und sprach: „Herr, warum hast du mich aufgespart, um mich so leiden zu lassen? Alle meine Feinde verkaufen ihre Ware, nur ich nicht. Und wir sind mitten in der Saison. Meine Hemden sind gute Hemden. Wirf nur einen Blick auf diese Kunstseide. Ich habe welche mit festgeknöpften Kragen, mit offenen Kragen, nichts verkauft sich. Dennoch habe ich deine Gebote gehalten. Warum kann ich nicht mein Brot verdienen, wenn mein jüngerer Bruder in der Kinder-Fertigkleider-Branche seinen Rebbach macht?“
Und der Herr erhörte den Mann und sprach: „Zu deinen Hemden ...“
„Ja, Herr“, sagte der Mann und fiel auf die Knie.
„Näh einen Alligator auf die Tasche.“
„Wie meinst du, Herr?“
„Tu nur, was ich dir sage. Dich wird’s nicht reuen.“
Und der Mann nähte an alle seine Hemden ein kleines Alligatorzeichen, und siehe da!, plötzlich gingen seine Hemden wie die Feuerwehr, und es herrschte große Freude, während bei seinen Feinden war Heulen und Zähneklappern, und einer sprach: „Der Herr ist barmherzig. Er heißt mich, auf grünen Matten zu liegen. Das Problem ist, ich komm nicht hoch.“

[Quelle: Woody Allen, Ohne Leit kein Freud. München 1979, S. 33-38]
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
ανδρέας schrieb am 03.01.2012 um 19:18 Uhr (Zitieren)

Woody Allen ist m.E. ein Perverser. Ein Gericht stellte seinerzeit seine elterliche Eignung infrage und verbot ihm den Kontakt. Er heiratete später seine sehr viel jüngere Stieftochter, mit der er während der Ehe mit M. Farrow ein Verhältnis hatte. Der obige Text ist wirr und passt zu ihm.
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
Γραικίσκος schrieb am 03.01.2012 um 19:34 Uhr (Zitieren)
Ich bin erstaunt. Woody Allen ist einer der bedeutendsten lebenden Filmregisseure, in dessen Filmen mitzuspielen auch große Schauspieler ohne großes Honorar sich als Ehre anrechnen. Daneben ist er ein recht guter Autor, und den vorliegenden satirischen Text empfinde ich keineswegs als wirr.

Seinen damaligen Rechtsstreit mit Mia Farrow habe ich als "normalen" Sorgerechtsstreit bei einer Scheidung erlebt, in dem Mia Farrow mit allen Mitteln um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn gekämpft hat - offenbar tief verletzt durch den Umstand, daß Woody Allen ein Verhältnis mit ihrer (nicht seiner!) Tochter begonnen hatte, mit der er bis heute und anscheinend glücklich verheiratet ist.
Ob ihm vom Gericht der Umgang mit seinem Sohn verboten wurde, weiß ich nicht; aber die von Mia Farrow angestrengte Anklage wegen Kindesmißbrauchs ist abgewiesen worden.

Im Übrigen erwarte ich von einem Künstler nicht, daß er ein moralisch vorbildlicher Mensch ist - sonst kämen wohl die weitaus meisten Künstler schlecht weg.
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
Γραικίσκος schrieb am 03.01.2012 um 19:43 Uhr (Zitieren)
Der Text sollte jedenfalls für sich selber stehen - unabhängig davon, daß wir uns zum Richter über die moralische Person des Autoren machen.

Der Trick mit dem Krokodil - das genau ist die Verkaufsmasche von Lacoste.
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 03.01.2012 um 22:18 Uhr (Zitieren)
Der Text ist einfach Sch...
Woody Allen muß man nicht glorifizieren.
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 03.01.2012 um 22:27 Uhr (Zitieren)
Und warum sowas im Griechischforum...
Re: Bericht über neugefundene Pergamentrollen
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 03.01.2012 um 22:49 Uhr (Zitieren)
Ich könnte den Thread auch löschen...aber mache ich nicht..
 
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