Es ist erstaunlich angesichts der vielen Todesstrafen, die den Juden in Exodus 21 ff. vorgeschrieben werden, wie der (immer noch?) verbreitete Irrtum entstehen konnte, das fünfte Gebot laute: "Du sollst nicht töten."
Sowohl Mendelssohn als auch Buber/Rosenzweig verwenden "morden".

Der heute populären Ansicht, auch die Todesstrafe sei ein Mord (verübt vom Staat), ist der Verfasser des Exodus gewiß nicht.

Was Mord ist, kann man ja klar definieren (niedriger Beweggrund mit zahlreichen Beispielen). Da dürfte die antike Denkweise ähnlich sein. Problematisch ist aber, wie man φαρμακοὺς (also Hexe/Zauberer) definiert. Das ist doch recht willkürlich.

Immerhin ist Exodus weit anschaulicher und audführlicher als die 10 Gebote und sagt historisch viel über die Lebensweise der Menschen dieser Zeit aus.

Man darf nur nicht den Fehler begehen und diese Zeit mit heutigen Maßstäben messen.

(Wir hatten hier einmal das Thema einer wörtlichen Auffassung von Exodus und Deuteronomium unter heutigen Evangelikalen. Es führte zu abstrusen Konsequenzen.)

Das war ein schöner Beitrag und zeigt, dass wir heute in einer recht angenehmen Welt Leben. Als Beitrag zur Historie wäre das mal ein gutes Unterrichtsthema für den Politikunterricht.