Die erste Lektüre erinnert mich an Nietzsches Konzept des 'lebensnotwendigen Irrtums'.

Die Fachwelt spricht vom "optimism bias", von der optimistischen Verzerrung. "Sie ist in allen Altersgruppen und Milieus verbreitet", sagt die britische Neurowissenschaftlerin Tali Sharot, "also sehr wahrscheinlich angeboren."

Bezugnahme auf:
Tali Sharot: The Optimism Bias - A Tour of the Irrationally Positive Brain. New York, Pantheon Books

Für Anhänger der Frage, was das mit der Antike zu tun hat - es geht natürlich um moderne Untersuchungen zum 'griechischen Pessimismus'.

... zu der vom 'griechischen Pessimismus' aufgestellten These ...

Γραικίσκος schrieb am 05.01.2012 um 22:00 Uhr:
... zu der vom 'griechischen Pessimismus' aufgestellten These ...

der "griechische Pessimismus" zeugt doch von Lebensfreude:

Warum soll ich Diesseits knechten und leiden,
in der optimistischen Aussicht auf ein "besseres" Jenseits?

Hic et nunc,
da spielt sich mein für mich empfindensfähiges Leben ab:
"Wein, Weib und Gesang".

Der sogenannte Pessimismus der Griechen wird m.M.falsch gedeutet.

Ich fasse mal meine LEbenseinstellung mit einem Schlagsatz zusammen:
"Freibier für alle!"

(Das Wort "bier" kann beliebig durch jede andere Vokabel ausgetauscht werden:
"kredite", "flüge", "bordellbesuche", "vorteile")

Unser Bundespräsident ist darin ja ein leuchtendes Vorbild,
das summe an der Sache ist,
daß die Vorteilsnehmer es anderen anderen NICHT gönnen.

Platon hat versäumt,
sich etwas von "dem anderen auch Gönnen können" zu äußern.

"kredite", "flüge", "bordellbesuche", "vorteile")

Unser Bundespräsident ist darin ja ein leuchtendes Vorbild,

Ich muss um Vorsicht bitten.

§ 90 StGB
(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Nicht, dass ich auch eine gewisse Enttäuschung über die aktuellen Ereignisse um den Mann verspüre, aber man kann das oben gesagte auch auf empfindliches Weise gegen den Urheber verwenden.
Der Mann ist ja schließlich kein Freiwild, das man als Projektionsfläche für alles Übel in der Welt hernehmen kann. Das geht ein wenig zu weit, denke ich.

@ανδρέας,
du wirst es nicht glauben,
aber ich kenne unseren BP persönlich,
wir waren mal Kommilitonen...
(vor nun ca. 30 Jahren)
allerdings wird er sich nicht mehr an mich erinnern können.
Allerdings, zu seiner Ehrenrettung:
Damals befand er sich in einer sehr schwierigen familiären Situation:
an dem üblichen studentischen Leben hat er so gut wie garnicht teilgenommen, bis auf sein Engagement im RCDS.

@διψαλέος,

glaube ich dir alles! Es war nur ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, weil die gegenwärtige Situation nicht dazu geeignet ist, harmlose Aussagen auch so zu bewerten. Das kann nach hinten los gehen und auch teuer werden.

Ich weiß schon, wie das gemeint war.

Nichtsfürundgutundsoweiter ...