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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Bedeutung des os sacrum (436 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 06.01.2012 um 13:25 Uhr (Zitieren)
Die Franzosen haben bereits entdeckt, daß die Schwärze der Haut kein Grund dafür ist, jemanden schutzlos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Es mag der Tag kommen, da man erkennt, daß die Zahl der Beine, der Haarwuchs oder das Ende des os sacrum gleichermaßen unzureichende Gründe sind, ein fühlendes Wesen demselben Schicksal zu überlassen. Was sonst ist es, das hier die unüberwindbare Trennlinie ziehen sollte? Ist es die Fähigkeit zu denken, oder vielleicht die Fähigkeit zu sprechen? Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere und mitteilsamere Lebewesen als ein Kind, das erst einen Tag, eine Woche oder selbst einen Monat alt ist. Doch selbst vorausgesetzt, sie wären anders, was würde es ausmachen? Die Frage ist nicht: können sie denken? oder: können sie sprechen?, sondern können sie leiden? [...]

[Quelle: Jeremy Bentham, An Introduction to the Principles of Morals and Legislation. London 1970, S. 282 f.; zitiert nach: Manuela Linnemann (Hrsg.), Brüder – Bestien – Automaten. Das Tier im abendländischen Denken. Erlangen 2000, S. 134 f.]
Re: Die Bedeutung des os sacrum
Γραικίσκος schrieb am 06.01.2012 um 13:49 Uhr (Zitieren)
Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere und mitteilsamere Lebewesen als ein Kind, das erst einen Tag, eine Woche oder selbst einen Monat alt ist.

Aus diesem Gedanken hat Peter Singer ja später eine veritable Skandalphilosophie gemacht; aber er steht tatsächlich schon so bei Bentham.
Re: Die Bedeutung des os sacrum
ανδρέας schrieb am 06.01.2012 um 18:32 Uhr (Zitieren)
jemanden schutzlos der Laune eines Peinigers auszuliefern.


Meinte Bentham damit nicht nur, dass man niemanden grundlos, also willkürlich leiden lassen sollte?

Und nennt Singer denn Gründe , wann das Töten von Tieren unmoralisch ist?
Re: Die Bedeutung des os sacrum
Γραικίσκος schrieb am 07.01.2012 um 12:02 Uhr (Zitieren)
Das Töten von Tieren hält Bentham nicht für schlecht (der Nutzen für uns sei größer als der Schaden für sie), wohl aber, ihnen Schmerzen zuzufügen.

Angesichts der heutigen Bedingungen, unter denen Schlachttiere gehalten werden, käme es nach seinem Prinzip darauf an, ob der Nutzen für die Menschen (Gewinn der Tierproduzenten, günstige Preise für Tierkonsumenten) den Schaden für die eingesperrten Tiere überwiegt. Dabei erscheint es mir extrem schwierig, das Leid von Tieren zu messen. Zwar äußert sich Bentham auch über Methoden der Leid- bzw. Glücksmessung, aber dabei geht er von Personen aus, d.h. Wesen, die ihre Empfindungen sprachlich äußern können.
 
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