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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Was bleibt von der antiken Physik? (477 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 07.01.2012 um 13:47 Uhr (Zitieren)
Ist sie nur noch von historischem Interesse, im Grunde obsolet geworden durch Relativitätstheorie und Quantenmechanik?
Mit Demokrits Atomtheorie kann man heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken, scheint mir.
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
Γραικίσκος schrieb am 08.01.2012 um 12:56 Uhr (Zitieren)
Heute wird Stephen Hawking 70 Jahre alt.

Was mich erstaunt, ist, welchen Aufschwung die theoretische Physik in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Hawking steht ja gleichsam physisch dafür: er kann nur denken.
Vermutlich unterscheidet nicht nur die Methode des Experiments die moderne Physik von der antiken, sondern auch ihre Mathematisierung, welche die Grundlage der theoretischen Physik bildet.
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 08.01.2012 um 13:56 Uhr (Zitieren)
Die antike Physik ist eingeordnet in ihrer Zeit sehr fortschrittlich. Ich denke nur an Archimedes.
Aber sie hat sich weiterentwickelt und blieb nicht stehen. Der Mensch entwickelt immer wieder neue Ideen und Theorien, um sich der sogenannten "Wirklichkeit" anzunähern. Und da hat er auf der atomaren Ebene große Probleme. Jede Voraussage der theoretischen Physik wollen die Physiker auch heute noch experimentell bestätigen (siehe Teilchenbeschleuniger u.a. Experimente)
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
διψαλέος schrieb am 08.01.2012 um 18:30 Uhr (Zitieren)
ah ja, passt zu dem anderen Γραικίσκος-Thread:
Die Hellenen fassten die "Wissenschaften" weniger als
in den Alltag umzusetzende Anwendungen auf,
sieht man mal von Archimedes ab, sondern als
Erkenntnisgewinnung über das Wesen des Kosmos.
So meine Sicht der Dinge.
;-)

Wenn die ollen Griechen ihre Erkenntnisse konsequenter
in praktische Anwendungen umgesetzt hätten,
könnten wir vielleich schon bei Caesar über die Atombombe lesen...
(sehr gewagte These, ich weiß...)
;-)
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
Δαιδαλος schrieb am 09.01.2012 um 18:06 Uhr (Zitieren)
(Hallo übrigens, bin neu hier und lese schon seit ein paar Tagen mit...)

Ich find, von den antiken Physik ist besonders die Astronomie hängen geblieben, das geozentrische Weltbild und so...aber das zählt ja nicht zu den positiven Assoziationen, wohl auch, weil den wenigsten bekannt ist, dass Aristarch von Samos schon an ein heliozentrisches Weltbild dachte.
Wenn du Mathematik noch hinzuziehst: der Satz des Pythagoras und der Satz des Thales sind noch allgemein bekannt. Ich kann die alten Griechen nur dafür bewundern, was sie damals alles geschon geleistet haben...

Wenn die ollen Griechen ihre Erkenntnisse konsequenter
in praktische Anwendungen umgesetzt hätten,
könnten wir vielleich schon bei Caesar über die Atombombe lesen...


Bisschen übertrieben vielleicht ;-) Aber an der Dampfmaschine waren sie ja schon nahe dran...Sklaven waren dann doch billiger.
Und wer weiß, was sie noch alles geleistet haben, was nur verloren ging bis heute!
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
διψαλέος schrieb am 09.01.2012 um 18:34 Uhr (Zitieren)
Δαιδαλος schrieb am 09.01.2012 um 18:06 Uhr:
(Hallo übrigens, bin neu hier und lese schon seit ein paar Tagen mit...)

χαῖρε!
:-)
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
Γραικίσκος schrieb am 09.01.2012 um 18:35 Uhr (Zitieren)
Herzlich willkommen in unserem Forum!

Ja, das heliozentrische Weltbild gehört zu den Errungenschaften; allerdings steht nach heutiger Auffassung die Sonne ja nicht mehr im Zentrum des Universums. Sagen wir also: Es gibt eine Alternative zum geozentrischen Weltbild - dies bleibt.
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
ανδρέας schrieb am 09.01.2012 um 18:55 Uhr (Zitieren)
Wenn die ollen Griechen ihre Erkenntnisse konsequenter in praktische Anwendungen umgesetzt hätten, ...


Dafür fehlte m.E. die Vernetzung der Erkenntnisse und die Notwendigkeit – man hatte ja Sklaven. Wissenschaft wurde als schöngeistiges Hobby angesehen.

Ab dem 6. vorchristl. Jahrhundert entstand aus dem kritischen, vernunftbetonten Ansatz die klassische griechische Wissenschaft: Thales, Pythagoras, Heraklit u. v. a.. Diese war schon recht hoch entwickelt, jedoch hauptsächlich "schöngeistig" orientiert. Sie konnte sich daher keine nennenswerte technische und ökonomische Grundlage schaffen und damit weder ihre Existenz rechtfertigen noch sich weiterentwickeln. Letztlich versank sie in philosophischen Spekulationen und Streitereien. Diese wurden immer mehr religiös geprägt und schließlich - acht Jahrhunderte später unter den Römern - zugunsten des Christentums entschieden.

Die Basis der modernen Wissenschaft sind die Empirik (also:Erfahrung und Beobachtung) und die Logik (also:gesetzmäßige Schlußfolgerung). Die Ursache ihres Erfolgs kann man als „Geburtsfehler“ sehen: Um den Konflikt mit den kirchlichen Autoritäten zu minimieren, klammerte sie den religiös behafteten "subjektiven" Bereich aus und konzentrierte sich auf "objektive" Tatbestände. Die Wissenschaft musste also überzeugender sein, als die kirchlichen Autoritäten. Durch die daraus resultierenden technischen und ökonomischen Erfolge trat sie als neue Autorität quasi neben die Kirche. Und die musste sich damit auf ihre Autorität über die "Seele" des Menschen beschränken.

Das war ein langer Prozess. Und ich wage kaum, mir auszumalen, was Caesar getan hätte, wäre er im Besitz einer Atombombe gewesen (die übrigens nicht lösgelöst von anderen technischen Erfindungen hätte gebaut werden können).




Re: Was bleibt von der antiken Physik?
διψαλέος schrieb am 09.01.2012 um 19:33 Uhr (Zitieren)
@ανδρέας,
gut formuliert.
Ergänzung:
Neben der "Idee", also der "geistigen Vorstellung" muß auch
die Möglichkeit der praktischen Umsetzung treten:
Ich kann z.B. keine "Dampfmaschine" bauen,
auch wenn ich sie
komplett im "Kopf" habe,
wenn ich weder das Werkzeug noch die Materialien oder
die handwerklichen Fähigkeiten habe.

Darum lässt es sich ja so schön "sience-fiction"-Geschichten schreiben.
;-)

In der Tat:
Man darf niemals aus den Augen verlieren,
daß das ökonomische System der Antike auf der Sklaverei beruhte.
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
ανδρέας schrieb am 09.01.2012 um 19:51 Uhr (Zitieren)

Heute hat sich der Gedanke der Nützlichkeit von Wissenschaft ja durchgesetzt. Deshalb geben Konzerne und Staaten eine Menge Geld aus. Andernfalls könnte man CERN u.v.a. überhaupt nicht betreiben.
Ein Mäzen der Antike gab sein Geld sicher nicht für "Grundlagenforschung" aus, wenn er einen hübschen Tempel, eine Statue mit seinem Ebenbilde oder eine schlagkräftige Truppe dafür aufstellen konnte.
Zielgerichtete Forschung braucht
1. gute Wissenschaftler (die Struktur für ihre Ausbildung kostet schon mal Geld)
2. jede Menge Geld
3. ein stabiles Umfeld
4. Vernetzung der Erkenntnisse (auch interdisziplinär)
5. keinen, der es verbietet
6. Nochmal Geld (nämlich für die Vermarktung)
7. meistens einen Markt, der es als nützlich bestätigt
Re: Was bleibt von der antiken Physik?
Δαιδαλος schrieb am 09.01.2012 um 21:57 Uhr (Zitieren)
χαῖρε!


Χαίρετε! :-)
 
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