Graeculus schrieb am 10.04.2009 um 22:40 Uhr (Zitieren)
Hier - je nachdem, wie man es möchte - eine lustige Geschichte oder ein kniffliges juristisch-logisches Rätsel:
Re: Antistrephon
Ευφροσύνη schrieb am 11.04.2009 um 00:13 Uhr (Zitieren)
Ach ja, der gute alte Gellius! Von dem hab ich auch schon einiges gelesen. Wenn ich wieder zu hause bin, stell ich mal meine Lieblingsgeschichte rein...
Diese hier kannte ich noch nicht, die Sache ist aber auch extrem verzwickt...
Re: Antistrephon
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 09:23 Uhr (Zitieren)
Ich habe mal eine Juristin danach gefragt (weil es einen solchen Fall, die Zahlung von Schulgeld an einen Privatlehrer vorausgesetzt, ja wirklich geben könnte); auch die fand's knifflig und hat sich entscheidungsmäßig bedeckt gehalten.
Re: Antistrephon
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 09:29 Uhr (Zitieren)
Ja, Euphrosyne, welches ist Deine Lieblingsgeschichte von Gellius? Schreib das mal nach dem Osterurlaub.
Re: Antistrephon
Ευφροσύνη schrieb am 14.04.2009 um 15:13 Uhr (Zitieren)
So, bin wieder an meinen Quellen: Den Text müsste ich abtippen, aber auf dem Computer hatte ich noch eine (nicht ganz so gute) Übersetzung folgender Geschichte, die zwar eher traurig ist, bei deren Übersetzen ich aber trotzdem ziemlich gelacht habe (worau die Leute im Zug ganz komisch geguckt haben...)
Über die eigentümliche, seltsame Art und Weise von dem Untergang des Milo aus Croton.
Der berühmte Fechter Milo von Croton, der, wie in den Chroniken geschrieben steht, in der 1. Olympiade mit dem Siegespreis gekrönt wurde, nahm ein bejammernswertes, wundersames Ende. Denn als er hochbejahrt die Fechtkunst schon aufgegeben hatte, und zufällig so ganz allein in den waldigen Gegenden Italiens reiste, sah er ganz nahe am Wege eine Eiche, die in der Mitte durch weit voneinander stehende Spalten auseinander klaffte. Bei diesem Anblick kam ihm damals nun vermutlich auch noch einmal die Lust an, den Versuch zu machen, ob ihm wohl noch irgend einige Kräfte übrig geblieben seien. Er steckte also die Hände in die Spalten des Baumes und bemühte sich, die Eiche auseinander zu ziehen und aufzuschlitzen. Nun hatte er schon den Baum in der Mitte voneinander geteilt und mit großer Anstrengung getrennt, allein als nach angestrengter, beinahe vollbrachter Arbeit seine Arme abgespannt waren und seine Kraft nachließ, kehrte die Eiche in ihre gewöhnliche Richtung zurück und so wieder zusammengeschnellt und von Neuem in Zusammenhang gekommen, blieben seine eingeklemmten Hände stecken und der Mann musste so ein Raub wilder Tiere werden.
(Gellius, Attische Nächte, 15,16)
Re: Antistrephon
Graeculus schrieb am 14.04.2009 um 15:20 Uhr (Zitieren)
Der arme Milo! Es erinnert mich (ich habe gerade eine Facharbeit zum Thema Geschichte der Jagd gelesen) an Tiere, die in einer Falle stecken.
Sollte man nicht annehmen, daß der Spalt nach oben zu weiter geworden ist und Milo so seine Hände hätte rausziehen können?
Re: Antistrephon
Lateinhelfer schrieb am 14.04.2009 um 15:40 Uhr (Zitieren)
Nicht schlecht....
Die gespannte "Feder" der Eiche war doch zu stark..:-)