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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Vorsicht am Hofe der Macht! (471 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 20.01.2012 um 15:55 Uhr (Zitieren)
ὅστις δὲ πρὸς τύραννον ἐμπορεύεται,
κείνου 'στι δοῦλος, κἂν ἐλεύθερος μόλῃ.

(Sophokles fr. 789 N/873 P)
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
ανδρέας schrieb am 20.01.2012 um 18:22 Uhr (Zitieren)
~
Wer immer sich auf den Weg zum Tyrannen macht (sich zum T. begibt), wird zum Sklaven, auch wenn er als freier Mann wieder geht.

... wer sich mit Tyrannen einlässt wird zum Sklaven, ob er will oder nicht.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 20.01.2012 um 20:05 Uhr (Zitieren)
Woher kennen wir so ein Fragment? Das ist immer eine interessante Frage:
Appian!
http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0231%3Abook%3D2%3Achapter%3D12%3Asection%3D85
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
διψαλέος schrieb am 20.01.2012 um 21:59 Uhr (Zitieren)
Wie war das nochmal?
"Gehe nie zu Deinem Fürsten (Chef, Vorgesetzten, eventuell Lebenspartnerin...), wenn Du nicht gerufen worden bist..."
B-)
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
akropolis schrieb am 21.01.2012 um 12:37 Uhr (Zitieren)
Hmm, wie ist das zu verstehen?
Angenommen ich gehe als Menschenrechtler oder ähnliches zum Herrscher, um zu verhandeln.
Bin ich dann ein Sklave?
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Γραικίσκος schrieb am 21.01.2012 um 12:46 Uhr (Zitieren)
κἂν ἐλεύθερος μόλῃ

... auch wenn er als freier Mensch kam.

Ich kann mir - aus der antiken Perspektive des Sophokles - zwei Varianten vorstellen:
1. Man geht an den Hof eines Tyrannen, um dort zu leben; dann wird man sein Sklave.
2. Man geht an den Hof eines Tyrannen, um ihm Vorwürfer zu machen; dann wird man festgenommen und somit sein Sklave.
Ein Tyrann ist jemand, der - so oder so - keine freie Einstellung zu ihm duldet.

Die moderne Variante eines Staatsbesuches (Angela Merkel in China z.B.) war Sophokles vermutlich fremd. Obwohl auch diese nicht ohne ist, falls der Tyrann reich ist und man wirtschaftliche Beziehungen zu ihm pflegen will.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
akropolis schrieb am 21.01.2012 um 13:37 Uhr (Zitieren)
aber dann würde man wieder Sklave sein, da man sich dann seinen Umständen anpasst, um die eigenen Ziele zu erreichen.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Γραικίσκος schrieb am 21.01.2012 um 13:45 Uhr (Zitieren)
Wenn man das Sklaverei nennt, dann ja.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Πέγασος schrieb am 21.01.2012 um 17:00 Uhr (Zitieren)
"Gehe nie zu Deinem Fürsten (Chef, Vorgesetzten, eventuell Lebenspartnerin...), wenn Du nicht gerufen worden bist..."


Mache ich mich zum Sklaven, wenn ich zu meinem Personalchef gehe und sage, dass ich in Zukunft eine volle Stelle brauche? Darüber muss ich mal nachdenken.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Γραικίσκος schrieb am 21.01.2012 um 17:04 Uhr (Zitieren)
Ist er ein τύραννος oder ein freundlicher, liberaler Mensch?
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Πέγασος schrieb am 21.01.2012 um 17:08 Uhr (Zitieren)
Nun, ein τύραννος kann auch eine Maske tragen, oder?
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Γραικίσκος schrieb am 21.01.2012 um 17:09 Uhr (Zitieren)
Kann er. Das gewinnende Lächeln Stalins ...
Aber ich möchte Deine Arbeitsstelle nicht mit dem GULag vergleichen.
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 21.01.2012 um 17:12 Uhr (Zitieren)
Das erinnert mich an Ulbricht:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten..."
Re: Vorsicht am Hofe der Macht!
Γραικίσκος schrieb am 21.01.2012 um 17:56 Uhr (Zitieren)
Mehr noch Erich Mielkes: „Ich liebe — Ich liebe doch alle — alle Menschen — Na ich liebe doch — Ich setzte mich doch dafür ein.“ (vor der Volkskammer der DDR)
Gelacht hat man darüber nicht nur in der Volkskammer. Immerhin durfte man damals schon darüber lachen.
 
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