α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides (849 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 22.01.2012 um 11:17 Uhr (Zitieren)
Treu für immer verbleibt kein Gut uns Sterblichgebornen;
Drum voll göttlichen Sinns sprach der chiotische Greis:
"Gleichwie Blätter im Wald, so sind die Geschlechter der Menschen."
Aber wie wenige nur, die es mit Ohren gehört,
Wahrten im Herzen das Wort! Denn jeglichen gängelt die Hoffnung,
Männern und Knaben zugleich wurzelt es tief in der Brust.
Blüht einem Sterblichen noch holdselig die Blume der Jugend,
Sinnt er mit leichtem Gemüt vieles von nichtiger Art;
Nimmer des Alters gedenkt er alsdann und nimmer des Todes,
Noch in der Fülle der Kraft ist er um Krankheit besorgt.
O leichtfertige Toren, verblendete, die da vergessen
Wie so beflügelten Schritts Jugend und Leben entfliehn!
Doch du präg' es dir ein, und bis du scheidend am Ziel stehst,
Pflege mit treuem Gemüt jeglichen schönen Genuß.

(in Geibels Übersetzung)
Re: Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 22.01.2012 um 11:42 Uhr (Zitieren)
Das ist einfach zeitlos. Sehr schön auch in der Übersetzung umgesetzt.
Re: Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides
Φιλομαθής schrieb am 22.01.2012 um 13:45 Uhr (Zitieren)
Ein weiterer Dichter, der den Blätter-Topos aufnimmt, ist Mimnermos

ἡμεῖς δ΄, οἷά τε φύλλα φύει πολυάνθεμος ὥρη
ἔαρος, ὅτ΄ αἶψ΄ αὐγῆις αὔξεται ἠελίου,
τοῖς ἴκελοι πήχυιον ἐπὶ χρόνον ἄνθεσιν ἥβης
τερπόμεθα, πρὸς θεῶν εἰδότες οὔτε κακὸν
οὔτ΄ ἀγαθόν• Κῆρες δὲ παρεστήκασι μέλαιναι,
ἡ μὲν ἔχουσα τέλος γήραος ἀργαλέου,
ἡ δ΄ ἑτέρη θανάτοιο• μίνυνθα δὲ γίνεται ἥβης
καρπός, ὅσον τ΄ ἐπὶ γῆν κίδναται ἠέλιος.
αὐτὰρ ἐπὴν δὴ τοῦτο τέλος παραμείψεται ὥρης,
αὐτίκα δὴ τεθνάναι βέλτιον ἢ βίοτος•
πολλὰ γὰρ ἐν θυμῶι κακὰ γίνεται• ἄλλοτε οἶκος
τρυχοῦται, πενίης δ΄ ἔργ΄ ὀδυνηρὰ πέλει•
ἄλλος δ΄ αὖ παίδων ἐπιδεύεται, ὧν τε μάλιστα
ἱμείρων κατὰ γῆς ἔρχεται εἰς Ἀΐδην•
ἄλλος νοῦσον ἔχει θυμοφθόρον• οὐδέ τίς ἐστιν
ἀνθρώπων ὧι Ζεὺς μὴ κακὰ πολλὰ διδοῖ.

Fränkel hat eine Übersetzung der Verse (Dichtg. u. Phil. des fr. Gr., S. 241) und bringt einen Vergleich mit dem Simonides-Fragment. Bei Google-Books kann man die Seiten einsehen: http://books.google.de/books?id=6z8medIB24kC&pg=PA241
Re: Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides
Γραικίσκος schrieb am 22.01.2012 um 13:56 Uhr (Zitieren)
Für diesen Hinweis auf das Mimnermos-Gedicht bin ich Dir sehr dankbar.
Re: Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides
Γραικίσκος schrieb am 22.01.2012 um 14:08 Uhr (Zitieren)
Es ist griech.-dt. auch enthalten in:
Gerhard Wirth (Hrsg.): Griechische Lyrik. Von den Anfängen bis zu Pindar. Reinbek 1963

Wie gesagt, herzlichen Dank!
Re: Das vollständige Homer-Gedicht des Simonides
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 22.01.2012 um 14:08 Uhr (Zitieren)
Das Gedicht kannte ich auch nicht, Danke!
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Pyramiden von Gizeh

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.