Das ist wohl ein authentisches Porträt. Fragst Du danach, ob es sich dabei um einen Menschen der Antike gehandelt hat?
Ich nehme doch mal an, dass die auch nicht anders ausgesehen haben als unsere Zeitgenossen allgemein.
Nichtsdestotrotz finde ich es immer "ergreifend", "Menschen" zu sehen. Auf Massenphotos können es Details sein, die mich plötzlich erkennen lassen (das klingt komischer, als es ist), dass da Menschen mit ihrer eigenen Geschichte abgebildet sind. Bei den Gipsabdrücken von Pompei ist es da ähnlich: Entweder man sieht nur Gipsabdrücke, oder man kann erkennen, dass da ein Mensch seinen Arm vor sein Gesicht gehalten hat ...

Wieso sieht der Kopf auf dem Bild aus, wie eine Bronzebüste?

Nun, man kann nicht sicher sein, daß es sich hier um ein Porträt des Midas handelt, 'bloß' weil der Leichnam im Grab des Midas gefunden worden ist.

Man muß die Rekonstruktion ja in irgendeinem Material vornehmen - und ich nehme an, daß man sich in diesem Falle für Bronze entschieden hat; ausdrücklich angegeben war das nicht.

Ein derart authentisches Porträt empfinde auch ich als ergreifend - fast wie ein Photo eines antiken Menschen ... ja, so wie bei den Gipsabdrücken aus Pompeji, deren Gesichtszüge freilich nicht so deutlich & detailliert erhalten sind.

Allein die Körperhaltung bei den Pompeji-Opfern ist es, die den "Menschen" ausmacht.

Woher stammt denn Dein Bild?
Die Haare und Augen werden wohl "frei rekonstruiert" sein, oder?

Mein Bild stammt aus:
Michael Roaf: Weltatlas der alten Kulturen - Mesopotamien. München ³1992, S. 181

Es steht aber nicht mehr dazu in diesem Buch, als ich hier wiedergegeben habe.

Die Haare könnten durchaus noch erhalten sein - Haare sind m.W. sehr haltbar. Man findet sie noch an vielen Mumien.