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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Krankheit (987 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 12:14 Uhr (Zitieren)
Möchte ein Buch empfehlen:

Adolf Braun: Krankheit und Tod im Schicksal bedeutender Menschen. Darmstadt 1969

Für Βοηθός, aber auch andere am Thema Interessierte.
Re: Krankheit
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 30.06.2009 um 13:09 Uhr (Zitieren)
Danke für den Tipp! Das Buch kenne ich noch nicht...
Re: Krankheit
John schrieb am 30.06.2009 um 16:42 Uhr (Zitieren)
Ich würde gern mal ein Buch mit dem Titel:
Krankheit und Tod im Schicksal unbedeutender Menschen sehen...
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 17:37 Uhr (Zitieren)
Dafür braucht man doch kein Buch. Man kann in ein Krankenhaus, Pflegeheim oder Hospiz gehen.
Immer wieder gibt es mal einen Film darüber, so z.B. heute abend um 22.45 h auf ARD: Menschen in der Psychiatrie.
Und so gut wie alle Menschen tun kaum etwas lieber, als von ihren Krankheiten zu erzählen, z.B. wenn ich mich mit jemandem in der S-Bahn unterhalte.
Nur Beethoven, Mozart & Co. - die trifft man da eben nicht.
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 17:48 Uhr (Zitieren)
Und natürlich gibt es auch viele Bücher mit Titeln wie "Wie ich den Krebs besiegte ... oder nicht". "Mars" von Fritz Zorn war sogar ein Bestseller. Also, im Grunde verstehe ich Johns Beitrag nicht.
Re: Krankheit
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 30.06.2009 um 18:00 Uhr (Zitieren)
Wichtig ist auch....wie bringe ich einem eine evtl. todbringende Krankheit bei......
Sehr gutes Buch: Thomas Gordon - Die Patientenkonferenz (habe ich zuhause)....
Re: Krankheit
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 30.06.2009 um 18:03 Uhr (Zitieren)
...ISBN 3-455-11196-3 (Hoffmann und Campe) ....
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 18:05 Uhr (Zitieren)
Das steht mir noch bevor. Da kann ich dann nur darauf vertrauen, daß die Philosophie als θανάτου μελέτη gewirkt hat.
Re: Krankheit
John schrieb am 30.06.2009 um 18:06 Uhr (Zitieren)
Ich fand nur den Titel anstößig. Als gäbe es bedeutende und unbedeutende Menschen... Das zeigt auch der Tod des βασιλεὺς μουσικὴς πανδήμου. Die Welt trauert.
Sei's drum: Die schönste Literatur bleibt doch die immer noch die Trivialliteratur! Apropos trivial... Soll sich dieses Wort wirklich von Trivium ableiten lassen?
Der Begriff „trivial“ kommt vom lat. trivialis und geht auf trivium (Kreuzung dreier Wege) zurück.

(Wikipedia)

Neuester Bestseller zum Thema Krebs ist übrigens:
"So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein: Tagebuch einer Krebserkrankung" (C. Schlingensief)
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 18:48 Uhr (Zitieren)
Als gäbe es bedeutende und unbedeutende Menschen ...

Das glaube ich, ja. Es gibt Menschen, mit denen man sich noch nach Jahrhunderten und Jahrtausenden befaßt. Mit (uns) anderen wird man das nicht tun.
Gefällt Dir Jaspers' Bezeichnung "maßgebende Menschen" besser? Menschen, die anderen ein Maß geben?

An all diesen Kategorien finde ich nichts anstößig. Im Grunde finde ich sie sogar unumgänglich; man kann gar nicht alle Menschen gleich wichtig nehmen.
Man muß sich nur damit abfinden, unbedeutend zu sein. Das mag manchen schwerfallen, mir nicht.
Re: Krankheit
John schrieb am 30.06.2009 um 20:15 Uhr (Zitieren)
Das einzige, was ich diesen Sätzen abgewinnen kann, ist das "sich-mit-ihnen-befassen". Doch sind es eben nicht die Philosophen und Dichter selbst, mit denen wir uns beschäftigen, sondern deren Gedanken, oder? Das erscheint mir zumindest tugendhafter zu sein als Personenkult - will sagen: Wenn wir von Platon sprechen, geht es doch nicht um seine Vita, sondern ganze Gedankenbauten, deren Fundamente ganz andere gelegt haben...
Wichtiger scheint mir aber, dass ich ebenso nicht daran interessiert bin, bedeutend zu sein oder zu werden. Würden meine Gedanken jedoch Verbreitung finden, begnügte ich mich gern mit dem Status der Unbekanntheit. Da sprechen wir also über dasselbe.

Wir sollten allerdings gründlich differenzieren und darüberhinaus fragen, was "bedeutend" oder gern auch "maßgeblich" überhaupt meint. Denn, so meine ich: Bedeutend ist nicht nur, wenn der Weltgeist lacht...
Re: Krankheit
Ὑληβάτης schrieb am 30.06.2009 um 20:38 Uhr (Zitieren)
Das steht mir noch bevor. Da kann ich dann nur darauf vertrauen, daß die Philosophie als θανάτου μελέτη gewirkt hat.

Das funktioniert wirklich!
Wie ist es mit der Philosophie gegen Krankheit und Alter?

In meinem Referendariat sagte mal ein Lehrer, mit dem ich mitgegangen bin, was einen Klassiker ausmacht; man "liest" ihn noch nach hundert Jahren.
Sind das nicht auch bedeutende/maßgebende/nie aus dem Gespräch ausscheindende Menschen? Man spricht noch nach hundert Jahren von ihnen/über sie?

Ovid war ja ganz begeistert von der Idee, dass er noch über seinen Tod hinaus gelesen wird - er würde nicht zwischen Person und Gedankenwelt trennen, und hat damit bisher Recht behalten!
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Wenn ich jetzt mal Platon (Philosophie) und Hölderlin (Dichtung) als Beispiele nehme, dann befasse ich mich schon auch mit ihnen als Personen, da ich - vielleicht anders als bei der sehr objektiven Mathematik - nicht annehme, daß man ihr Werk davon abtrennen kann. Und mit Phalangist Ουδείς aus der dritten Reihe am linken Rand in der Schlacht von Kynoskephalai befasse ich mich - jedenfalls unter normalen Umständen - nicht. Es gab & gibt Millionen Griechen, mit denen ich mich noch nie befaßt habe ... und Du sicherlich auch nicht.
Als bedeutend sehe ich ein Individuum an, mit dem sich viele andere Menschen befassen, durch das sie angeregt, belehrt, erfreut werden.
Daher fürchte ich, daß wir Michael Jackson als bedeutend ansehen müssen (eine arme Socke zugleich): 100 Millionen verkaufte "Thriller", das Internet stellenweise zusammengebrochen nach seinem Tod usw.
Es gefällt mir nicht, aber ich fürchte, es ist so.
Mir bleibt nur die Hoffnung, daß das alles in 50 Jahren vergessen sein wird.
Platon sicher nicht.

[Ich bin froh, daß Du nicht gesagt hast, vor Gott seien alle Menschen gleich wichtig; denn das könnte man aus dem NT widerlegen.]
Re: Krankheit
John schrieb am 30.06.2009 um 21:43 Uhr (Zitieren)
denn das könnte man aus dem NT widerlegen

Man könnte es aus dem NT auch belegen, aber das ist eine andere Frage.

Es ist schon seltsam, was ihr sagt, wenn ihr über Begriffe wie Maß und Bedeutung sprecht. Der Hinweis von Γραικίσκος auf Hölderlin erinnert mich an dessen berühmtes Gedicht μνημοσύνη, welches Heidegger in "Was ist Denken?" aufnimmt:
Ein Zeichen sind wir, deutungslos
Schmerzlos sind wir und haben fast
Die Sprache in der Fremde verloren.

So ähnlich geht es mir gerade... Und ich suche noch nach der Definition von Bedeutung, denn darum geht es doch.
Wenn Legenden - anders "begegnen" uns Autoren ja nicht - wirklich in der Lage wären, alle Bedeutungsebenen abzudecken, stimmte eure Behauptung, aber ich darf doch ruhigen Gewissens vom Gegenteil ausgehen.
Re: Krankheit
Γραικίσκος schrieb am 30.06.2009 um 21:53 Uhr (Zitieren)
Man könnte es aus dem NT auch belegen, aber das ist eine andere Frage.

[Nur am Rande: Meist weist man in diesem Zusammenhang auf Stellen hin, denen zufolge Gott keinen Unterschied zwischen Freien und Sklaven macht. Das meine ich aber nicht; Gott gibt einer ganz anderen Art Menschen eine größere Bedeutung: "Im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der Buße tut, als über 99 Gerechte. " Was ich als Bevrozugungskriterium interessant finde.]

zur Hauptfrage: Ich stimme Dir zu, daß Bedeutung eine Projektion unseres Geistes ist (--> Legenden). Aber sie ist nur sehr schwer, wenn überhaupt, vermeidbar. Wir müssen angesichts unseres begrenzten Aufmerksamkeitspotentials wählerisch sein und deswegen Bedeutungsunterschiede machen.
Daß ein Autor alle Bedeutungsebenen abdeckt, habe ich nie gesagt! Das wäre wirklich Blödsinn! Platon e.g. und Michael Jackson decken nicht dieselben Bedeutungsebenen ab. Ich vermute, Starbeziehungen laufen oft über Identifikation ab; aber ich würde mich nie mit Platon identifizieren; eher ist er ein enorm wichtiger Gesprächspartner und -gegner.
 
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