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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike (2519 Aufrufe)
Lateinhelfer schrieb am 11.04.2009 um 11:43 Uhr (Zitieren)
Auch ein interessantes Thema, das ich mal erörtern und recherchieren möchte (wenn ich mal mehr Zeit habe.....) ist Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike und deren Mythologie.

Vielleicht hat ja hier jemand schon Anregungen und Quellen?
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 12:44 Uhr (Zitieren)
Das ist mal etwas zu diesem Thema: Pausanias informiert über die verschiedenen Disziplinen bei den Olympischen Spielen:
[...] Nachdem Iphitos den Wettkampf erneuert hatte, wie ich schon gesagt habe, hatten die Menschen die alten Spiele noch vergessen und erinnerten sich erst langsam wieder daran, und sooft sie sich wieder an etwas erinnerten, machten sie einen Zusatz zu dem Wettkampf. Das beweist folgendes; soweit nämlich die zusammenhängenden Aufzeichnungen bei den Olympien zurückreichen, wurde zuerst ein Preis für Schnellauf ausgesetzt, und es siegte der Eleer Koroibos. Eine Statue des Koroibos ist in Olympia nicht vorhanden, aber sein Grab an den Grenzen von Elis. An der vierzehnten Olympiade danach wurde der Doppellauf hinzugefügt; der Pisaeer Hypenos errang im Doppellauf den Ölbaumkranz. In der darauffolgenden ... Akanthos. An der 18. Olympiade kamen Fünfkampf und Ringkampf wieder in Erinnerung, und in dem einen fiel der Sieg dem Lampis, im Ringkampf dem Eurybatos zu, auch diese Spartaner. An der 23. Olympiade gaben sie Preise für Faustkampf; es siegte Onomastos aus Smyrna, das damals schon zu Ionien gehörte. An der 25. Olympiade nahmen sie das Rennen mit ausgewachsenen Pferden auf, und der Thebaner Pagondas wurde als Sieger im Wagenrennen ausgerufen. An der achten Olympiade danach nahmen sie das Pankration der Männer auf und das Reiten auf Pferden; das Pferd des Krannoniers Krauxidas ging zuerst durchs Ziel, und die zum Pankration Angetretenen besiegte der Syrakusaner Lygdamis. Der hat ein Grabmal in Syrakus bei den Steinbrüchen. Ob Lygdamis wirklich gleich groß war wie der Thebaner Herakles, weiß ich nicht, es wird aber von den Syrakusanern behauptet. Hinsichtlich der Knaben reicht keine Erinnerung zu den älteren Spielen zurück, sondern das richteten die Eleer selber ein, da es ihnen gefiel. Preise für Lauf und auch Ringkampf für Knaben wurden an der 37. Olympiade ausgesetzt, und es siegte der Spartaner Hipposthenes im Ringkampf, der Eleer Polyneikes im Lauf. An der 41. Olympiade riefen sie die Knabenfaustkämpfer in den Ring, und von den Angetretenen blieb der Sybarite Philytas übrig. Der Hoplitenwettlauf wurde an der 65. Olympiade anerkannt, als Übung, wie mir scheint, für den Krieg, und bei den Läufern mit Schild siegte als erster Damaretos aus Heraia. Das Wagenrennen mit zwei ausgewachsenen Pferden, Synoris genannt, wurde an der 93. Olympiade eingesetzt, und es siegte der Eleer Euagoras. An der 99. Olympiade gefiel es ihnen, auch mit Wagen, die mit Fohlen bespannt waren, zu kämpfen, und der Spartaner Sybariades errang den Kranz im Fohlenwagen. Später fügten sie auch Fohlenzweigespann und Fohlenreiten hinzu, und im Zweigespann soll eine Frau Belistiche aus Makedonien am Meer, im Reiten der Lykier Tlepolemos als Sieger verkündet worden sein, dieser an der 131. Olympiade, das Zweigespann der Belistiche aber an der dritten Olympiade davor. An der 145. Olympiade wurden Preise für das Pankration der Knaben ausgesetzt, und es siegte der Aeolier Phaidimos aus der Stadt Troas.
[...]

[Quelle: Pausanias, Beschreibung Griechenlands. Übersetzt und herausgegeben von Ernst Meyer. Zürich/Stuttgart 2. Aufl. 1967, S. 248 f.]

Wie man - vielleicht überrascht - feststellt, konnten u.U. sogar Frauen teilnehmen, freilich nur als Besitzerinnen von Gespannen.
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 12:58 Uhr (Zitieren)
Ich traue mich ja schon kaum noch, etwas in dieser Hinsicht zu sagen ... aber sitzt der Akzent richtig auf Ολυμπία, d.h. entgegen der bei uns üblichen Betonung "Olýmpia"?
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 11.04.2009 um 13:27 Uhr (Zitieren)
Die genaueste Schreinbweise von Olympia ist so (hab´s in KANΘΑΡΟΣ nachgeschaut) :

----> Ὀλυμπία

mit Spiritus lenis am Anfang (Ὀ) und Akut auf ί ....

Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 11.04.2009 um 13:28 Uhr (Zitieren)
...Schreinbweise....
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 11.04.2009 um 13:29 Uhr (Zitieren)
...und danke für den Textauszug!
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 14:06 Uhr (Zitieren)
Vermutlich ist auch die diesem Falle die bei uns gängige Betonung die lateinische - so wie bei Sókrates und Aristóphanes statt Σωκράτης und Αριστοφάνης.
D.h. die letzte Silbe ist lang.

(Und dem Spiritus lenis am Anfang komme ich auch noch auf die Spur!)

Übrigens ist doch all dies - die ganze Fülle der diakritischen Zeichen - eine alexandrinische, also hellenistische, also späte Erfindung, oder?
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 11.04.2009 um 18:02 Uhr (Zitieren)
...Als schließlich das Griechische Weltsprache geworden ist......Die rechte Hälfte des H ( ᾿ vereinfacht) wurde in noch späterer Zeit bei vokalisch , aber ohne Hauch anlautenden Wörtern gesetzt [/b](Spiritus lenis)[/b] ...
....Um zu anzuzeigen auf welcher Silbe ein Wort betont wird, benutzten die griechischen Philologen seit dem 3. Jahrhundert vor Chr. Akzente (Akut/Gravis/Zirkumflex)....

[Auszug aus ΚΑΝΘΑΡΟΣ, Kapitel "Zur Geschichte der griechischen Schrift.]
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 13.04.2009 um 10:24 Uhr (Zitieren)
Bei meiner Hobbyrecherche "Olympische Spiele in der Antike" habe ich dieses aus der Serie "Schätze der Welt" entdeckt und möchte dies keinem vorenthalten:

http://www.schaetze-der-welt.de/denkmal.php?id=301

Der Film kann als real-Format angesehen werden.....
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Graeculus schrieb am 13.04.2009 um 10:36 Uhr (Zitieren)
Gab es eigentlich auch schon a) Dopingprobleme, b) Sponsoring/Werbung bei den Olympischen Olympischen Spielen?
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Lateinhelfer schrieb am 13.04.2009 um 12:08 Uhr (Zitieren)
Bestechung.....das Kaufen von Kampfrichter usw.....das gab´s auch schon damals...;-)

Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 25.04.2009 um 12:41 Uhr (Zitieren)
Bei meiner Olympia Recherche habe ich eine schöne 3D Rekonstruktion gefunden:
http://www.shunya.net/Pictures/Greece/Olympia/Olympia-reconstructed.jpg
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 25.04.2009 um 12:48 Uhr (Zitieren)
Und das war eine der besten Zusammenfassungen mit Bibliographie:
http://multimedia.olympic.org/pdf/en_report_659.pdf

Wen es interessiert....
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Arborius schrieb am 25.04.2009 um 16:25 Uhr (Zitieren)
Ich denke nicht, dass Doping ein Problem war. Allerdings habe ich mal von einer Athleten-Diät gehört.
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Γραικίσκος schrieb am 25.04.2009 um 16:27 Uhr (Zitieren)
Was das Doping angeht, so waren die Griechen wohl medizinisch nicht weit genug. Alkohol hilft ja nicht.
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 25.04.2009 um 16:37 Uhr (Zitieren)
Zur Ergänzung von Arborius:
Auszug aus dem Internet:
Quelle: http://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article409966/Doping_der_Antike.html

Wer 30 Tage unter der Aufsicht der elischen Kampfrichter stand, war auf die Gemeinschaftskost angewiesen. Längst hatten sich geheime Rezepturen herausgebildet, mit denen man eine Steigerung der Körperkraft bewirken konnte. Vegetarische Kost ersetzte die sonst begehrte Ernährung mit Fischen und Fleisch von Eichel fressenden Schweinen.


;-)
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Arborius schrieb am 25.04.2009 um 16:43 Uhr (Zitieren)
Heißt das, sozusagen, ideologisches Doping?
Geheimrezepturen sind doch sicher irgendwelche Kräuter, von denen man dachte, dass sie stark machen, oder?
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 25.04.2009 um 16:51 Uhr (Zitieren)
Ich habe an Skandalen eigentlich nur Bestechung, Betrug und eine spezielle "Sportlerdiät" zum Kraftaufbau gefunden...Doping im heutigen Sinne war ja wegen der medizinischen Möglichkeiten der damaligen Zeit gar nicht möglich....aber Strafen waren auch hart:
Peitschenhiebe,Geldbußen, Errichtung von Zeus-Statuen (Zanes)—auf dem Sockel der Name des fehlbaren Sportlers.....ziemlich abschreckend!
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Γραικίσκος schrieb am 25.04.2009 um 17:01 Uhr (Zitieren)
Ach wie hübsch! Jan Ullrich errichtet eine Zeus-Statue mit seinem Namen drauf ...
Oje. Hoffentlich liest das hier nicht sein Rechtsanwalt!
Re: Ολυμπία (Olympia) - Sport in der Griechischen Antike
Bibulus schrieb am 25.04.2009 um 17:15 Uhr (Zitieren)
Es hat aber sicherlich schon zielgerichtete Versuche gegeben, mit etlichen Mitteln die "Leistungsfähigkeit" zu
steigern.
Die Ergebnisse waren wohl dem entsprechend,
warum sonst sollte Iuvenal denn auch schreiben
"orandum est ut sit mens sana in corpore sano."

:-))
 
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