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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
St. Georgs Pizza (277 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 24.02.2012 um 19:41 Uhr (Zitieren)
In der Provinz Paphlagonien gibt es eine berühmte Kirche des heiligen Großmartyrers Georgios, die bei den Einheimischen Phatrynon heißt. Ursprünglich war es eine vom Einsturz bedrohte Kapelle. Für die Restauration oder besser den Wiederaufbau waren keine Mittel aufzutreiben. Dort trafen sich gelegentlich Kinder zum Spielen. Eines dieser Kinder verlor fast immer und mußte es sich gefallen lassen, daß die anderen es verspotteten. Da richtete es seine Augen auf die Georgs-Kirche und sagte: „Heiliger Georgios, laß mich gewinnen, dann bringe ich dir in deine Kirche eine schöne Pizza.“ Und das nächste Mal siegte er, kaum daß das Spiel begonnen hatte, in einem fort. Da ging er zu seiner Mutter und bat sie um das versprochene Geschenk für den Heiligen. Die Mutter liebte ihr Kind und noch mehr den Heiligen. Sie machte sich also sofort daran, die Bitte zu erfüllen. Der Junge bekam seine Pizza, brachte sie in die Kirche, stellte sie auf den Altar und ging wieder heim.
Kurz darauf kamen vier Kaufleute vorbei. Sie betraten die Kirche, um zu beten. Als sie die noch dampfende, wohlriechende Pizza sahen, sagten sie zueinander: Was soll der Heilige damit? Wir essen sie und brennen zum Entgelt etwas Weihrauch ab. Und so taten sie. Aber da war es ihnen unmöglich, wieder aus der Kirche herauszukommen. Da nahm jeder eine Kupfermünze und legte sie vor dem Heiligen nieder. Aber auch dies half nichts. Jetzt opferten sie zusammen ein Goldstück und baten den Heiligen, sie wieder hinauszulassen. Aber von Blindheit geschlagen, fanden sie wiederum den Ausgang nicht. Schließlich legte jeder einzelne von ihnen eine Goldmünze nieder; sie flehten den Heiligen nochmals an[,] und jetzt konnten sie ungehindert die Kirche verlassen. Draußen sagten sie: „O heiliger Georgios, du verkaufst deine Pizza zu Wucherpreisen. Dir kaufen wir nichts mehr ab. Doch nichts für ungut: Verzeihe uns!“

[Quelle: Hans-Georg Beck (Hrsg.), Lust an der Geschichte: Leben in Byzanz. Ein Lesebuch. München 1982, S. 381]
Re: St. Georgs Pizza
διψαλέος schrieb am 24.02.2012 um 20:17 Uhr (Zitieren)
Sind die Heiligen also doch bestechlich.
Warum sollen wir armen Sünder anders sein?
Dumm ist nur, wenn man an einer Stelle sitzt,
die nix bietet, für das es zu bestechen lohnt...
(man also kein Bakschisch einhamstern kann)
:-(
Re: St. Georgs Pizza
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 24.02.2012 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Wieso bestechlich??
Das ist ein Geschäft gewesen. Wenn Dir jemand ungefragt Deine Pizza vom Teller futtert, und Du hast die Mittel, ihren Gegenwert wiederzuerlangen und noch ein bißchen mehr (weil Du den Preis festsetzen kannst), sodaß Du a) damit das undichte Dach Deines Hauses reparieren kannst, b) den Mundräubern einen gehörigen Denkzettel verpassen kannst - so würdest Du es doch tun, und keiner könnte Dich der Bestechlichkeit zeihen: Du hast als Revanche für ein erlittenes Unrecht Deine Marktmacht ausgenützt.
Re: St. Georgs Pizza
διψαλέος schrieb am 24.02.2012 um 22:28 Uhr (Zitieren)
Was "Satire" ist, weißt du doch?
B-)
Re: St. Georgs Pizza
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 24.02.2012 um 22:58 Uhr (Zitieren)
Aaaaach soooo - ja, dann ...
;-)))
 
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