Die "Säulen des Herakles" sind nicht die westlichsten Punkte.
Dahinter liegt ja noch im Norden die Algarve, im Süden Marokko (hoher Atlas)

In der Tat siedelten die "Kelten" zu den Zeiten des Herodots von Portugal, Spanien ("Kelt-Iberer") bis zur Donau.
Dabei muß man aber "Kelten" als Oberbegriff für die verschiedensten Völkerschaften auffassen.

Spanien/Portugal ist O.K.
Aber.
Ich stelle mir gerade Kelten auf Kamelen vor. ..

warum nicht?
Auch die Vandalen sind schließlich bis Karthago gekommen, zwar 1.000 Jahre später, aber sie sind dorthin gelangt.
;-)

Dazu eine Anekdote:
Ein Kommilitone von mir kam aus Tunesien.
Er rühmte sich scherzhaft damit, daß auch er "germanische" Vorfahren hat.
;-)

Ich hoffe, er setzte die vandalische Tradition nicht fort.
;-)

Wobei ich diese Woche gelent habe, dass vor der Ausbreitung des Lateinischen östlich von Rom (und nördlich natürlich) keltische Sprachen gesprochen wurden.

278 v.Chr. drangen die Kelten bis Griechenland vor, zogen weiter bis Anatolien und gründeten Siedlungen. Ankara geht auf eine keltische Besiedlung zurück. In der Bibel nannte man sie Galater.

Ein Stadtviertel des heutigen Istanbul "Galata"
http://de.wikipedia.org/wiki/Galata_%28T%C3%BCrkei%29

Πυρήνη: heute Port Vendres an der Küste des Mittelmeeres am Ostrand der Pyrenäen.

Offenbar haben die Pyrenäen danach ihren Namen.

"Jenseits der Säulen des Herakles", nunja. Herodot ist da recht ungenau. Er gibt ja keine Himmelsrichtung an. Dennoch. Da die Säulen d.H. ganz sicherv westlich gelegen haben müssen, scheint mir die Verortung recht ungenau. Überhaupt sagt Herodot:

Κελτῶν καὶ Πυρήνης...

Der Fluss Ister (Donau) entspringt bei den Kelten und der Stadt Pyrene ... damit können nur die Gebiete nördlich der Alpen gemeint sein. Spanien ist da recht weit entfernt und lieget westlich.
Das ist nicht überzeugend.

So sagt es meine Herodot-Ausgabe. Genauere Kenntnisse über die Gebiete im grausigen Norden unterstelle ich Herodot nicht.

ῥέει γὰρ δὴ διὰ πάσης τῆς Εὐρώπης ὁ Ἴστρος, ἀρξάμενος ἐκ Κελτῶν, οἳ ἔσχατοι πρὸς ἡλίου δυσμέων μετὰ Κύνητας οἰκέουσι τῶν ἐν τῇ Εὐρώπη·

Historie, Herodot IV, 49

Der Fluss Ister (Donau) fließt durch ganz Europa, entspringt im Land der Kelten, die nächst den Kynesiern leben, … die wiederum dort leben, wo die Sonne untergeht ,… also bei den Säulen des Herakles (Gibraltar). Herodot meint also, dass die Donau den Pyrenäen entspringt und setzt wohl den Verlauf einfach nach Westen fort. Das wäre zumindest eine Erklärung. Er hat einfach keine Vorstellung von der Entfernung und „prolongiert“ den Teil des Flusses, den er kennt.