Γραικίσκος schrieb am 03.07.2009 um 15:59 Uhr (Zitieren)
Wenn ich nur wüßte, woher ich das habe. Irgendwann habe ich es gespeichert, aber dummerweise ohne Quellenangabe.
In seinen Gedichten wendet sich Theognis immer wieder an einen gewissen Kyrnos, einmal aber auch an ein geliebtes Mädchen, das einem anderen zur Ehe gegeben worden ist.
Verwirrend.
Aber insgesamt ist das offene Bekenntnis eines Mannes zur Knabenliebe etwas, das unserer Zeit sehr fremd geworden ist.
Wie mag dieser Wandel der Wertvorstellungen zu erklären sein?
Re: Theognis über Knabenliebe
Ἐυφροσύνη schrieb am 03.07.2009 um 19:28 Uhr (Zitieren)
Zum Thema Knabenliebe fällt mir die Kyropädie von Xenophon ein. im 1. Buch, Kap. 4, am Ende wird da das Küssen unter Männern ewähnt...
Re: Theognis über Knabenliebe
Bibulus schrieb am 03.07.2009 um 20:53 Uhr (Zitieren)
wer ist denn Ευφροσυνη???
:-)
Re: Theognis über Knabenliebe
Γραικίσκος schrieb am 03.07.2009 um 21:44 Uhr (Zitieren)
Das ist aber eine lustige Geschichte bei Xenophon ... und ein raffinierter Meder!
Es gibt da einen Trick, mit dem man das gleiche Ziel erreichen kann, auch wenn man kein Adliger ist.
Man fragt den Gegenstand seiner Anbetung:
"Willst du mir zwei Fragen wahrheitsgemäß beantworten?"
Wer wollte eine solch harmlos klingende Bitte ablehnen? Dann stellt man die erste Frage:
"Wirst du mir die zweite Frage auf die gleiche Weise beantworten wie die erste?"
Die verehrte Person mag nun antworten, wie sie will - mit "ja" oder "nein" -, die zweite Frage folgt:
"Wirst du mich küssen?"
Jetzt gibt es keinen Ausweg mehr ...
Re: Theognis über Knabenliebe
Bibulus schrieb am 03.07.2009 um 23:55 Uhr (Zitieren)
Die Kreter galten als Lügner:
Theokles trifft einen fremden Wanderer
auf dem Wege nach Theben: "Woher kommst du?"
Der Fremde: "Aus Kreta."
Theokles: "Sagst Du die Wahrheit?"
Der Fremde (ξενος): "Ja."