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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Etwas Seltsames im Krieg (917 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 14:55 Uhr (Zitieren)
Dieses Bild zeigt die Belagerung von Padua im Jahre 1509, und zwar in einer Darstellung aus einem Buch über Kriegskunst, das 1521 erschienen ist.

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-27-28dd.jpg

Man sieht die gepanzerten, gleichwohl hilflosen Ritter im Angesicht von Kanonen.

Man sieht aber auch einen Verteidiger, der an einer langen Stange einen toten Hund oder eine tote Katze hochhält.
Kann jemand dem einen Sinn geben?
Re: Etwas Seltsames im Krieg
ανδρέας schrieb am 27.02.2012 um 18:12 Uhr (Zitieren)
... Verteidiger, der an einer langen Stange einen toten Hund oder eine tote Katze hochhält.


Vermutlich das Fell einer toten Katze. Damit wollte man wohl zeigen, dass man noch frisches Fleisch hatte und die Belagerung lange aushalten konnte. Die Belagerer hatten ja auch Hunger und sollten demoralisiert werden, denke ich.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 18:29 Uhr (Zitieren)
Wäre in diesem Sinne das Hochhalten einer toten Katze nicht eher ein Verzweiflungszeichen? "Wir müssen bereits Katzen essen!"
Natürlich habe ich keine bessere Deutung.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
ανδρέας schrieb am 27.02.2012 um 18:54 Uhr (Zitieren)
Zu der damaligen Zeit war der Verzehr eines Dachhasen sicher nichts besonderes- vor allem in Kriegszeiten, die ja ständig drohten. Aber ich bin natürlich auch nicht sicher. Nur, ein kriegerisches Symbol oder eine schmähende Provokation war es vermutlich nicht. Ich habe da ein Buch über Tiere im Krieg .... aber über die Verwendung von Katzen steht da nichts.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Sappho schrieb am 27.02.2012 um 18:59 Uhr (Zitieren)
Ich weiß nicht, ob das etwas damit zu tun hat? (à la Satan)
http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze#Mittelalter
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 19:05 Uhr (Zitieren)
Eine schmähende Provokation? Warum nicht?
Ein Hund --> "Ihr Hunde!"
Gefällt mir gut.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
filix schrieb am 27.02.2012 um 19:36 Uhr (Zitieren)
Es handelt sich wohl um jene legendäre Katze, der der
Bastione della Gatta bis heute seinen Namen verdankt - Weiteres erfährt man unter eben diesem Stichwort bzw. hier: http://it.wikipedia.org/wiki/Giardini_della_rotonda_di_Padova
Re: Etwas Seltsames im Krieg
διψαλέος schrieb am 27.02.2012 um 19:51 Uhr (Zitieren)
na toll,
seltsame Methode der psychologischen Kriegsführung
Re: Etwas Seltsames im Krieg
ανδρέας schrieb am 27.02.2012 um 20:04 Uhr (Zitieren)
also doch eine Provokation, auf deutsch:
Auf der anderen Seite der Brücke steht links der sogenannte Torre di Ezzelino, der Turm des Ezzelino (13. Jh.), äußeres Verteidigungswerk der mittelalterlichen Stadtmauern. Über die Piazza Mazzini und die Viale Codalunga erreicht man das Bastione della Gatta, die Bastei der Katze, so genannt, weil die Verteidiger Paduas im Jahre 1509 den Belagerern zum Hohn eine Katze auf einer Pike präsentierten.

http://www.padovamedievale.it/info/stadtmauern-stadttore/de
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 20:09 Uhr (Zitieren)
Alles geklärt. Danke.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 20:11 Uhr (Zitieren)
Wenigstens war sie schon tot, die Katze.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
διψαλέος schrieb am 27.02.2012 um 20:14 Uhr (Zitieren)
auf der italienischen wikipedia heißt es,
die Belagerten haben eine Katze bei lebendigem Leibe gehäutet,
um mit den Schmerzensschreien die Belagerer zu erschrecken.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 20:15 Uhr (Zitieren)
Oje.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
διψαλέος schrieb am 27.02.2012 um 20:17 Uhr (Zitieren)
"La leggenda racconta che una gatta fosse stata scorticata viva affinché le sue urla disperate spaventassero gli avversari."
Re: Etwas Seltsames im Krieg
διψαλέος schrieb am 27.02.2012 um 20:18 Uhr (Zitieren)
Re: Etwas Seltsames im Krieg
filix schrieb am 27.02.2012 um 23:41 Uhr (Zitieren)
@ Graeculus - Du sammelst doch Material zu "Tiere im Krieg"; solltest Du es noch nicht kennen, hier ein künftiges Tier für die sogenannten neuen Kriege, ersonnen von der Militärindustrie, ein Tier, das, weil untot von Anbeginn, die emotionalen Reaktionen moralischen Empfindens , die die arme Katze zu Padua noch 500 Jahre nach ihrem Einsatz als (psych0)sonic weapon zu evozieren vermag, gar nicht erst aufkommen lässt: http://tinyurl.com/7gxbu8q
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Φιλομαθής schrieb am 27.02.2012 um 23:59 Uhr (Zitieren)
Keine emotionalen Reaktionen? Na, ich weiß nicht ... ich finds gruselig.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Φιλομαθής schrieb am 28.02.2012 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Wünsche angenehme Träume!
Re: Etwas Seltsames im Krieg
ανδρέας schrieb am 28.02.2012 um 17:56 Uhr (Zitieren)
Dieser elektronische Kämpfer aus der Filmanimation (weitergedacht) dürfte gerade psychologisch verheerend wirken. Man stelle sich vor, dieser Elektronikinfanterist wird gegen einen eingesetzt:
- ferngesteuert oder zukünftig begrenzt selbständig handelnd kennt er keine Gnade; man kann sich nicht einmal ergeben
- mit Sprengstoff beladen bringt er die eigene Stellung zur Explosion und man kann den Gegener nicht direkt bekämpfen; feindliche Soldaten bleiben geschützt in Deckung, das ist frustrierend.
- die Distanz zum eigentlichen Gemetzel verringert alle Skrupel, wie bei einem Bomber-Piloten, der seine Wirkung nicht direkt sieht.
- der Krieg wird weiter virtualisiert. Auch der Feind erscheint aus der Distanz nicht mehr als leidendes Wesen.
- im Kampfgeschehen überblickt der Angreifer deutlich später, wann er aufhören kann, da der Gegener geschlagen ist. Die Vernichtung bleibt nicht auf das erforderliche Maß beschränkt.
-allerdings, wenn der Gegner weiß, dass er kaum eine Chance hat (vgl. "shock and awe"), könnte er die Kampfhandlungen eher einstellen und Blutvergießen wird vermieden. Das setzt aber auch voraus, dass da noch jemand kontaktiert werden kann, der das beurteilt. Möge die Gnade den Übereifer kontrollieren.
Nur fragt sich, wer verantwortlich ist, wenn der Mensch sagen kann, dass die Kriegshandlung durch eine fehlerhafte Maschine fortgesetzt wurde. Maschinen müssen sich vor keinem Tribunal rechtfertigen. Technisches Versagen kann man schlecht anklagen.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 27.05.2012 um 16:02 Uhr (Zitieren)
Läuft BIGDOG über Fernsteuerung oder autonom?
Er hat Antennen, und in manchen Einstellungen sieht man im Hintergrund jemanden mit einem Kasten vor dem Bauch.
Re: Etwas Seltsames im Krieg
filix schrieb am 28.05.2012 um 09:41 Uhr (Zitieren)
Re: Etwas Seltsames im Krieg
Γραικίσκος schrieb am 28.05.2012 um 11:36 Uhr (Zitieren)
Ob diese Angaben stimmen? Was ich sehe, sind Antennen und im Hintergrund manchmal jemand mit einem Steuerungskasten (?), wie ich ihn von Modellfliegern kenne.

Aber hier ist eine garantiert autonome Version:
http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=fvwp&v=mXI4WWhPn-U
Re: Etwas Seltsames im Krieg
filix schrieb am 28.05.2012 um 12:02 Uhr (Zitieren)

Von BigDog gibt es eine einige Varianten - anscheinend auch eine, die sich über Funktechnologie drahtlos an einem Begleiter und seinen Bewegungen orientiert ohne dass dieser es explizit steuert. Zur in dem verlinkten Paper angezeigten autonomen Variante: Da die Publikation von D(avid) Wooden stammt, der bei Boston Dynamics als Ingenieur tätig ist, und auf der Seite der IEEE erscheint http://de.wikipedia.org/wiki/Institute_of_Electrical_and_Electronics_Engineers
gehe ich davon aus, dass es sich nicht einfach um Unsinn handelt. Die Ergebnisse, die dem abstract zu entnehmen sind, wirken durchaus bescheiden. Verdächtig bescheiden.
Weitere Gespenstertiere aus dem Geist des Krieges:
http://www.youtube.com/user/BostonDynamics
Re: Etwas Seltsames im Krieg
ανδρέας schrieb am 28.05.2012 um 12:34 Uhr (Zitieren)

Der Sandfloh könnte sicher gut zur Marserkundung eingesetzt werden.

Verdächtig bescheiden.


Die geheimen Projekte der Kriegstechnik erscheinen gewiss nicht auf youtube.
 
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