Γραικίσκος schrieb am 27.02.2012 um 16:00 Uhr (Zitieren)
(Friedrich Nietzsche: Götzen-Dämmerung; KSA Bd. 8, S. 156)
*) Wie man sieht: Sokrates ist für ihn der Sündenfall der griechischen Kultur - gegen die Älteren hat er nichts.
Re: Was ich den Alten verdanke #3
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 28.02.2012 um 14:33 Uhr (Zitieren)
Naja ...
Man verehrt immer das, was man nicht hat, und verabscheut, was man in sich selbst (als hassenswert) vorfindet. Und wie es mit der Liebe zur und dem Mut vor der Realität bei Herrn Nietzsche bestellt war, darüber schweige ich lieber (Neugierigen empfehle ich die Lektüre von Anacleto Verrechias "Zarathustras Ende")
Re: Was ich den Alten verdanke #3
διψαλέος schrieb am 28.02.2012 um 15:24 Uhr (Zitieren)
Zur Entschuldigung Nietzsche sei gesagt,
daß er sein Werk nicht selbst "letzte Hand" veröffentlichen konnte.
Wie weit seine Familieangehörigen in seinen Werken "rumgefudelt" haben, kann man nicht mehr nachvollziehen.
Re: Was ich den Alten verdanke #3
Φιλομαθής schrieb am 28.02.2012 um 15:45 Uhr (Zitieren)
Ohne Frage kann man Nietzsche leicht gegen Nietzsche selbst verwenden. Aber gerade die Skepsis, die den psychologischen Motiven nachspürt, die hinter aller scheinbaren Rationalität (ob idealistisch oder faktenorientiert) stecken, lässt sich bei Nietzsche vorzüglich erlernen. Vielleicht sollte man Nietzsche auch eher unter die Psychologen als unter die Philosophen einordnen.
Re: Was ich den Alten verdanke #3
ανδρέας schrieb am 28.02.2012 um 18:10 Uhr (Zitieren)
Nietzsche war ja auch mal kurz Artillerist - die schießen gelegentlich über das Ziel hinaus. Mir scheint, dass der Mann sehr erfolgreich war, Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht hat man ihn als Kind damit zu wenig gefüttert.
Re: Was ich den Alten verdanke #3
Γραικίσκος schrieb am 28.02.2012 um 19:14 Uhr (Zitieren)
Nietzsche war Sanitäter bei einer Artillerie-Einheit.
Er war gewiß krank - aber er hat aus seiner Krankheit das Beste machen wollen.
Einen "ängstlichen Adler" hat ihn ein Biograph genannt.
Lesenswert:
Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte. [mir vorliegend in einer Sonderausgabe der Stadt Wien ohne Jahresangabe]
Das Buch handelt von einer fiktiven Psychotherapie Nietzsches durch Josef Breuer, den Lehrer Sigmund Freuds, die zu einer Art Megalomachie zwischen den beiden gerät.
Re: Was ich den Alten verdanke #3
ανδρέας schrieb am 28.02.2012 um 20:16 Uhr (Zitieren)
Ein bisschen ängstlich war er wohl schon.Er war kurz vor dem Krieg expatriiert worden. Sonst hätte er als normaler Artillerist Dienst tun müssen.