Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich mal über die definition eines Raben gelesen habe. Nach dem ersten Definitionsversuch brachte jemand einen grün bemalten Raben herbei, nach dem zweiten einen, der aufgrund einer Krankheit sein Federkleid verloren hatte. Ja, was ist ein Rabe? Was ist ein Mensch?

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass definieren kann, was ein Mensch und was kein Mensch ist. Das macht ihn zum Hern über den Philosophenstammtisch.

Philosophen haben keine Stammtisch,
sondern Gärten mit Pergola,
unter denen sie sinnierend lustwandeln.
Haben sie einen Stammtisch,
sind sie entweder keine Philosophen oder in Rente.
B-)

Was ist mit Stammtischen im Garten unter einer Pergola?

Das sind keine Stammtische.
Weil die Bierkrüge stemmende,
mit "Holz-vor-der-Hütte"-habende Bedienung keinen Zutritt hat.
:-))

Das sind höchtens Kommers-Abende...
(für die U50 unter uns:
"Kommers" ist ein akademisches Besäufnis.)

Was ist der Mensch, dass er glaubt, zu erkennen
und zu benennen die ätsel der Welt?
Was ist der Mensch, dass er glaubt, er sei König,
doch weiß er wenig, ist wahrlich kein Held?

Was ist der Mensch, dass er denkt, er kann halten,
selber verwalten mit klugem Verstand?
Was ist der Mensch, dass er glaubt, seiner Stärke
dankt er die Werke, die schafft seine Hand?

Es gibt da noch eine Strophe, aber ich komm grad nicht drauf...

Sophokles: "Antigone"
;-)

Oh, nette Verbindung. Eigentlich stammen die Zeilen aus einem biblischen Musical zur Geschichte der Esther, mit einer netten Parallele zum Turmbau zu Babel: der Refrain lautet
Bau den Turm nicht zu hoch,
du fällst sons herunter.
Hörst du Gottes Gebot,
denn er tut die Wunder?
Hol dich wieder ein, mein Kind.
Dein Denken ist eitel und Haschen nach Wind.

Frage:
Wer hat es zuerst geschrieben?
Der Autor des Buches "Esther" oder Sophokles?
(Ich tendiere zu Sophokles, denn, auch wenn mosaische Religionsanhänger auf eine über 5.000 Jahre alte Tradition verweisen,
die nachweislich ältesten Schriften ihrer Tradition sind nicht älter als 2.500 Jahre)

Haha, ich sagte nicht, dass es aus Esther kommt. Wie du siehst, ist es ein deutsches Gedicht, das kaum sehr alt sein dürfte.

ich habe mich schon gewundert:
"Turmbau zu Babel" und "Esther".
na ja,
künstlerische Freiheit eines Musical-Librettist.
(Schikaneder hat ja auch ...)
Schikaneder -> Texter zur "Zauberflöte"
Musik von Mozart.

:-))

Nota bene, das war eines der Taschentuchlieder (für alle, die mit dem Konzept des Taschentuchliedes nicht vertraut sind, das sind die Lieder, bei denen das Publikum anfängt, zu heulen), da muss man schon ein bisschen Drama spielen. Und wie ginge das besser als mit ein paar Gemeinplätzen?

Taschentuchlieder?
Davon kenne ich jede Menge:
"Lady Jane" von den Rolling Stones z.B.
oder
"Wahling Stories" von Procol Harum
oder
die ganze Blues-Schiene der Altmeister...
:-)

Das gilt nicht. Es zaehlen nur solche, die in einer Geschichte vorkommen, in Theater, Musical und Oper. Und im Film vielleicht.

ja,
ich habe da so meine Erfahrungen mit "Frauen"-Filmen:
"Love-Story"
Ich dachte, anno Februar 1962 wiederholt sich und wir haben es nicht bemerkt.

"Brücken am Fluß":
Ich dachte, irgendwie sei das Dach des Kinos undicht und die Regenmassen tropfen genau auf die Stelle, an der ich sitze.

Soll ich weiter erzählen?

Ich hab keine Ahnung, wovon du redest ^^

ich schreibe von "Frauen-Filmen":
Filme, bei denen man als Mann von Frauen ins Kino geschleppt wird,
das Weibchen aber vorhe noch eine Packung Taschentücher ersteht,
weil sie weiß, es wird Wasser fließen,
das Männchen dumm dasteht, weil der Film ihm nix sagt,
weil kein "Knall" und "Bumm" vorkommt,
keiner der Kerle eine Chervolette fährt und auch
sonst recht "uncool" rüberkommt...

Das einzigste, was er macht, er schmachtet,
ohne es zu zeigen, bzw. nur durch die
Kameraeinstellung angezeigt,
Maryll Streep an...

oder so ähnlich....

tschulliung:
"Meryl Streep"

Naja, diese Frauenfile, von denen du redest, haben nicht ganz so viel menschliches Drama wie unsere Taschentuchlieder. Außer es ist eine Neuverfilmung von Medea.

@Sappho,
ich lade Dich, wenn es denn mal zur Gelegenheit kommen sollte, ein...

äh,
umgekehrt:
DU lädst mich ein....
oder so...

Ich lad gar keinen ins Kino ein.

... infolgedessen ward der Zusatz gemacht „mit platten Nägeln“.

:-)) Damit wäre die Sache dann wohl gelöst.

Ergänzend noch einige Tier-Definitionen, die mir in letzter Zeit untergekommen sind:

Igel, der - Kaktus der Fauna.

[Ambrose Bierce: Des Teufels Wörterbuch]

Der Esel - Ein ausgewachsener Hase. (Le lapin devenu grand.)
Die Schlange - Zu lang.
Der Floh - Ein Tabakkrümel mit Federung.
Der Rabe - Der Accent grave über der Ackerfurche.

[Jules Renard: Natur-Geschichten]

Der Bandwurm - ein Untermieter, der keine Miete zahlt

Der sehr dem Genüssen des Lebens zugeneigte Graf kommt von einem Arztbesuch heim ins Schloß.
Er trägt seinem Diener Johann auf,
zum Abendbrot nur altbackenes Brot,
abgestandenen Tee und welkes Gemüse zu servieren.
Johann: "Euer Gnaden, das ist aber nicht die gewohnte Tafel zur Nacht."
Graf: "Verdammt, ich war beim Arzt, der diagnostiziert eine Bandwurm in mir!
Dieser Bursche hat bisher an all den Genüssen, Kaviar, Hummer, Champagner ungefragt teilgenommen.
Damit ist jetzt Schluß!!!"

heute hapert es wirklich mit den Tastaturen...

Der sehr dem Genüssen

:-(

:-((

der diagnostiziert eine Bandwurm in mir!

Vielleicht eine Wurmband? Können Würmer überhaupt Musik machen?

Können Würmer überhaupt Musik machen?

ja, aber nur indirekt

Man trocknet sie und schnitzt daraus eine Flöte?

so ungefähr.
Ich bin ja der Vertreter der "organischen Musik"
(um nicht zu sagen, deren Erfinder).

leider hat die Muppets-Show meine Idee gestohlen

Bei den Muppets kenne ich mich mal so gar nicht aus. Die kenne ich, wenn's hoch kommt, aus der Sesamstraße.

das Mäusephon

Ein nackter Plattfußindianer mit Meise!