Ist Hegesias denn auch als leuchtendes Beispiel vorangegangen?

Anscheinend ist über seinen Tod nichts überliefert. Gefunden habe ich (nicht bei Diogenes oder Cicero, versteht sich), er habe buddhistische Lehren aufgenommen. Daß er den Suizid durch Verzicht auf Nahrungsaufnahme (also Überwindung des Hungers, eines elementaren Triebes) empfohlen hat (Titel seiner - verschollenen - Schrift!), könnte dafür sprechen.

Naja. Ich hätte ihn auch verboten.
Fragt sich, wieso die Empfindungslosigkeit Glück bedeuten soll. Das kann er ja nur damit begründet haben, dass er die Abwesenheit von Schmerz (negative Empfindung) höher schätzte als als positive Empfindungen. Die Wahrscheinlichkeit des Schmerzes ist im Tode null. Aber eine Vermeidungsstrategie scheint mir doch generell recht freudlos.

Der Gedanke erinnert mich an Das Totenschiff (B.Traven):

Der große Kapitän hatte ihn gemustert. ... "komm, ich mustere dich treu und ehrlich für die große Fahrt. ... Kannst du lesen, was über der Tür steht?"Und Stanislaw sagte:"Aye, aye Sir-
WER HIER EINGEHT IST LEDIG ALLER QUALEN!"

Schopenhauer meint ja, Glück sei lediglich das Abklingen/Nachlassen von Schmerz, Schmerz hingegen die einzige 'positive' (d.h. gegebene) Empfindung. Dies vorausgesetzt, wäre eine Null-Empfindung tatsächlich das höchste erreichbare Glück.

Bevor man jetzt à Hegesias über den Suizid nachdenkt, sollte man sich freilich überlegen, was nach dem Tode kommt. Das setzen die griechischen Materialisten als bekannt voraus.
Was aber, wenn sie in der Hölle oder als Mastschwein aufwachen sollten?

Dantes Antwort wäre klar. Aber Suizid erhöht nach christlichem Verständnis nicht die Wahrscheinlichkeit, ins Paradies zu kommen. Hegesias dürfte wohl nichts erwartet haben. Der Hades wäre ja auch kein Lottogewinn.

tja...
http://www.ramon-stamm.ch/FUN/perscheid/thumbnails/tn_schnurloses_telefon.jpg