α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ross-Littlewood-Paradoxon (989 Aufrufe)
ανδρέας schrieb am 03.04.2012 um 22:01 Uhr (Zitieren)
Die unendliche Urne (das Ross-Littlewood - Paradoxon)

Wir legen nummerierte Kugeln 1 min vor Mitternacht in eine Urne mit unendlicher Kapazit und entfernen sie nachher wieder gem. folgendem Plan:

1. 1 Minute vor Mitternacht führe Kugeln 1-10 ein;
entferne Kugel 1.
2. 1/2 Minute vor Mitternacht führe Kugeln 11-20 ein;
entferne Kugel 2.
3. 1/4 Minute vor Mitternacht führe Kugeln 21-30 ein;
entferne Kugel 3.
4. 1/8 Minute vor Mitternacht führe Kugeln 31-40 ein;
entferne Kugel 4.
etc.

Wieviele Kugeln befinden sich um Mitternacht in der
Urne?
Weil auf jeder Stufe netto 9 Kugeln zugeführt werden, und weil es unendlich viele Stufen gibt, müssten sich eigentlich unendlich viele
Kugeln in der Urne befinden. Aber die Kugel Nummer 1 wurde entfernt, die Kugel Nummer 2 ebenso, Nummer 3 auch, etc. In der Tat gibt es für jede Kugel (Nummer n) eine Stufe (die n-te Stufe),
bei der die Kugel entfernt wurde. Die Urne, so scheint es, müsste also leer sein.
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Σαπφώ schrieb am 03.04.2012 um 22:56 Uhr (Zitieren)
Das will ich sehen, wie du in 7,5 Sekunden neun Kugeln in die Urne beförderst und dann Kugel 4 aus 40 Kugeln herausfischst. Viel Spaß auch bei 3,25 Sekunden im nächsten Schritt.

Man sollte meinen, wir hätten genug Probleme!

*seufz*
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 04.04.2012 um 00:40 Uhr (Zitieren)
@Σαπφώ,
das kann man heute mit Computern simulieren.

Übrigens,
in der Anfangszeit der EDV war das oben beschriebene Paradoxon ein tatsächliches Problem:

Ein technisches:

Aber das zu erklären und zu erläutern, würde den Rahmen dieses Forums sprengen....

;-)

(Hatte was mit der äusserst beschränkten Speicherkapazität zu tun)
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Σαπφώ schrieb am 04.04.2012 um 02:35 Uhr (Zitieren)
Ja, sowas haben wir mal bei der Mathematikwoche an der Uni Bonn gemacht. Ein liebenswürdiger Italiener namens Dr. Ferrari hat uns erklärt, wie man mit Computersimulationen "Ergebnisse" der Anwendung des Gesetzes der Großen Zahl bestimmt. "Wir nehmen jetzt die Pferd un setzen sie auf der nächte Feld, sodass sie die Wahrscheinlichkeit wiederum annähert!"

Die Frage ist nur: W A R U M ???
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 04.04.2012 um 03:30 Uhr (Zitieren)
Stichwort: "Fraktale"
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Hylebates schrieb am 07.04.2012 um 18:19 Uhr (Zitieren)
Warum ist die Frage "W A R U M"?
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Σαπφώ schrieb am 07.04.2012 um 21:24 Uhr (Zitieren)
Weil ich nicht gerne Sachen mache, die keinen Sinn machen.
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 07.04.2012 um 22:23 Uhr (Zitieren)

Mathematik und Philosophie haben deutliche Berührungspunkte. Sokrates erklärt im Menon an einem Beispiel aus der Geometrie einem Sklaven, wie man ein Quadrat verdoppelt und zeigt die Methode der "Hebammentechnik". Gödel - ein Mathematiker - zeigte, dass die Erkenntnis beschränkt ist und widersprach damit Hilbert, der alles für prinzipiell erkennbar hielt. Erklärungsmodelle machen durchaus Sinn. Sonst würden wir immer noch glauben, dass Zeus die Blitze macht, die Erde eine flache Scheiben ist und Miasmen krank machen.
Und, dass ein scheues, hoppelndes, kleine Säugetier mit langen Ohren einmal pro Jahr bunte Eier in unseren Gärten versteckt ...
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 08.04.2012 um 00:45 Uhr (Zitieren)
Und, dass ein scheues, hoppelndes, kleine Säugetier mit langen Ohren einmal pro Jahr bunte Eier in unseren Gärten versteckt ...

Tut es das etwas nicht!!!!

:-O
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 08.04.2012 um 00:46 Uhr (Zitieren)
und was ist mit dem Storch???
Etwa auch nicht....?
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Σαπφώ schrieb am 08.04.2012 um 01:43 Uhr (Zitieren)
Fragt ein Kind seine Mutter: "Mama, wie bin ich auf die Welt gekommen?" Die Mutter antwortet: "Der Storch hat dich gebracht." Das Kind möchte wissen: "Und, du, wo bist du hergekommen?" Die Mutter sagt: "Mich hat auch der Storch gebracht." - "Sowas", sagt das Kind, "und Oma, wo kam sie her?" - "Die", sagt die Mutter, "Ist auch mit dem Storch gekommen." Das Kind macht große Augen und fragt gespannt: "Also gab es in unserer Familie seit drei Generationen keine natürliche Geburt mehr???"
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 08.04.2012 um 03:22 Uhr (Zitieren)
Das Eisbärjunge fragt seine Mama:"Mama, bin ich ein Eisbär?"
Die Eisbär-Mama: "Ja, du bist ein Eisbär."
Das Junge: "Ist Papa auch ein Eisbär?"
Die Mama: "Ja, dein Papa ist auch ein Eisbär."
Das Junge: "Und? War Opa auch ein Eisbär?"
Die Mama: "Ja, alle deine Vorfahren waren und sind Eisbären."
Das Junge: "Mama, ich friere trotzdem..."
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 08.04.2012 um 12:32 Uhr (Zitieren)
Eisbären sind insgesamt so gut gegen Wärmeverluste isoliert, dass sie aktiv gegen Überhitzung arbeiten müssen, z.B. durch Schwimmen im kalten Wasser nach langer Anstrengung, oder durch meist relativ langsame, gleichmäßige Fortbewegung.
Ob der Papa da wirklich ein Eisbär war ... ?
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
διψαλέος schrieb am 08.04.2012 um 18:20 Uhr (Zitieren)
tja....
Bis vor kurzem galt
"mater certa pater semper incertus"
B-)
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 08.04.2012 um 18:28 Uhr (Zitieren)

Das gilt wohl jetzt auch für die Mütter - manchmal.
Wer weiß, welcher Dr. Storch in einer Wunschkinderklinik arbeitet ? Die Medizin kann heute Dinge, von denen Galen nicht mal träumen konnte ...
Nur auf Huxleys schöne neue Welt könnte ich verzichten...
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Hylebates schrieb am 09.04.2012 um 09:07 Uhr (Zitieren)
"pater semper incertus"? Das galt wohl in der Wilden Zeit der 68er, oder?

Du weißt schon, Σαπφώ, dass die Beschäftigung mit Geisteswissenschaften in weiten Kreisen unserer Gesellschaft als sinnlos gelten (wenn man unter "sinnlos" den praktischen Aspekt versteht). Nicht nur logische Spielchen, sondern auch die Beschäftigung mit toten Sprachen und längst vergessener Literatur ist unter einem gewissen Rechtfertigungszwang.
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 10:57 Uhr (Zitieren)

Im aktuellen Spiegel 15/2012 v. 7.4.12 ab S. 52 wird die Tätigkeit eines Handlungsreisenden in Sachen Fortpflanzung beschrieben.
Tempora mutantur ...
Was wohl antiken Ethiker Aristoteles & Co. dazu gesagt hätten? Die Naturwissenschaften scheinen das Leben weit stärker zu prägen als die Geistes-wissenschaften. Damit ist hier auch "Leben" im wortwörtlichen Sinne gemeint. Es gibt keine Tabus mehr.
Οὐκ αἰσχρὸν οὐδὲν τῶν ἀναγκαίων βροτοῖς ...
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Hylebates schrieb am 09.04.2012 um 12:47 Uhr (Zitieren)
Nicht wahr? "Die Naturwissenschaften scheinen das Leben weit stärker zu prägen als die Geistes-wissenschaften." Und das, obwohl eigentlich die Geisteswissenschaften dafür da sind, das Leben zu prägen, während die Naturwissenschaften den Alltag prägen.
Wie kommts wohl?
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 14:05 Uhr (Zitieren)
Naturwissenschaften sind da im Vorteil.
Man nimmt wahr, was man sehen, riechen, schmecken usw. kann, denn das ist uns unmittelbar. Abgeleitete Prinzipien sind uns ferner, denke ich. So nimmt jeder das Auto als unmittelbare Errungenschaft wahr, denkt aber nicht daran, dass die Verkehrsregeln dazu gehören. Wenige können ein Auto konstruieren, aber nahezu alle erklären, warum die Verkehrsregeln wichtig sind (auch wenn sich viele nicht daran halten), weil dies eine alte kulturelle Errungenschaft ist. Der Umgang (Regeln) mit Technik ist genau so wichtig, wie die Technik selbst.
Technik ist aber spannender, erleichtert das Leben und erhöht den Wohlstand. Das Nachdenken darüber hat diesen unmittelbaren Nutzen zunächst mal nicht und droht, Freiheiten einzuschränken, die die Technik eröffnet. Da neigt man wohl eher dem Zustand des Jägers und Sammlers im Paradiese zu, der die unmittelbare Konsumbefriedigung präferiert.
Den Wohlstand verbiden die Leute nur mit der Technik.
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Sappho schrieb am 09.04.2012 um 20:32 Uhr (Zitieren)
Erinnert mich an Kommentare auf einen Artikel, den ich letzte Woche in der ZEIT gelesen habe. Viele waren der Ansicht, man muesse dringlichst die Albernheit abschaffen, dass jeder einfach so studieren koenne, was es will. Danach war mir erstmal schlecht. Ich bezweifle aber, das viele von denen studiert haben.

Wieso geht es auf einmal darum, ob "die Gesellschaft" meint, dass ich Schwachsinn mache? Ich hab doch nur gefragt, wozu die Computersimulation solcher Paradoxa gut ist.
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 20:49 Uhr (Zitieren)

Cool down please - keiner ist verletzt. Mathematik befasst sich oft mit eigentlich "unnützen", rein theoretischen Überlegungen. So entsteht dann die Infinitesimalrechnung u.a. Sachen, die viele nicht glücklich machen. Manches ist auch wirklich Spielerei - bis einer merkt wozu man es praktisch gebrauchen kann. Studieren sollte man das, was einem liegt, finde ich auch. Da geht die ZEIT etwas über das Ziel hinaus. Allerdings studieren manche auch ohne rechtes Ziel, wie überall. Suum cuique ...
Re: Ross-Littlewood-Paradoxon
Hylebates schrieb am 10.04.2012 um 11:23 Uhr (Zitieren)
Keine Angst, Sappho, ich säge nicht an dem Ast, auf dem ich selber sitze ... und zwar sehr gerne sitze; den ich auch verteidige.
Deswegen habe ich ja auch nicht "Schwachsinn", sondern "sinnlos (im Sinne der Praktikabilität)" geschrieben.
Aber mir gings um den Ast der Anderen. Wieso ist die Frage bei Computersimulationen "wofür sie gut sind"?

Aber: Schwamm drüber.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Akropolis (Athen)

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.