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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Epikur (495 Aufrufe)
quarens schrieb am 09.04.2012 um 17:25 Uhr (Zitieren)
Ich beschäftige mich gerade mit Feuerbach, kann mir einer von euch die Stellen sagen, wo Epikur ähnlich argumentiert, also die Götter als Abbild menschlicher Ideen bezeichnet?
Re: Epikur
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 18:15 Uhr (Zitieren)

Das war Xenophanes ...

"Wenn aber Hände hätten die Rinder, Pferde oder Löwen,oder zeichnen könnten mit Händen und Standbilder wirken wie Menschen, zeichneten Pferde den Pferden, Rinder den Rindern gleich
auch ihrer Götter Gestalt, und Körper bildeten sie
so, wie auch selbst ihren Wuchs sie haben im einzelnen."

"Die Äthiopen behaupten von ihren Göttern, plattnasig seien sie und schwarz,
die Thraker, blauäugig seien sie und rothaarig."
vgl.
http://www.gottwein.de/Grie/gr_textestart.php

Re: Epikur
Hylebates schrieb am 09.04.2012 um 18:18 Uhr (Zitieren)
Epikur selber ... hmm
Das könnte höchstens in Briefen sein ... oder aber bei irgendwelchen Schülern. Ich meine, ich hätte bei Lukrez davon gelesen, wüsste aber nicht, an welcher Stelle.
Re: Epikur
quarens schrieb am 09.04.2012 um 18:29 Uhr (Zitieren)
Ja, Xenophanes sagt dies auch, aber laut wikipedia: "Epikur (341–270 v. Chr.) gibt erstmals eine rationale Erklärung für das Entstehen der Religion: Ihre Lehren seien nur ein Abbild menschlicher Ideen, die keine äußeren Einwirkungen zu ihrer Erklärung benötigen. Die Götter der griechischen Mythologie erwiesen sich durch ihre anthropomorphen (menschenähnlichen) Züge als Wunschgebilde." s.v. Religionskritik
Re: Epikur
Hylebates schrieb am 09.04.2012 um 18:37 Uhr (Zitieren)
Keine Quelle?
Re: Epikur
quarens schrieb am 09.04.2012 um 18:49 Uhr (Zitieren)
nee, leider nicht, deswegen frage ich
Re: Epikur
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 19:03 Uhr (Zitieren)
Epikur hielt die Götter für existent. Sie leben sozusagen sorglos neben den Menschen, kümmern sich aber nicht um die Menschen. Insofern glaubte er nicht an die Lenkung der Welt durch eine göttliche Instanz.
Re: Epikur
quarens schrieb am 09.04.2012 um 19:55 Uhr (Zitieren)
Jaja, das weiß ich. Mich würde nur die Quelle der Wikipediaangabe interessieren.
Re: Epikur
ανδρέας schrieb am 09.04.2012 um 20:51 Uhr (Zitieren)
eine Quelle:
Dietrich Lemke: Die Theologie Epikurs. Versuch einer Rekonstruktion, München 1973, S. 78-85.
Re: Epikur
quarens schrieb am 10.04.2012 um 14:29 Uhr (Zitieren)
das habe ich leider nicht greifbar, wisst ihr vielleicht auch eine Primärquelle oder etwas, das online verfügbar ist?
Re: Epikur
Γραικίσκος schrieb am 10.04.2012 um 15:32 Uhr (Zitieren)
Erstens halte Gott für ein unvergängliches und glückseliges Lebewesen, so wie die allgemeine Vorstellung von Gott im Menschen angelegt ist, und hänge ihm nichts an, was seiner Unvergänglichkeit fremd oder seiner Glückseligkeit unangemessen wäre. Glaube vielmehr von ihm alles, was seine Glückseligkeit und Unvergänglichkeit zu sichern vermag. Götter nämlich existieren; denn die Gotteserkenntnis hat offensichtliche Gewißheit. Sie sind aber nicht so, wie es die Leute meinen. So wie die Leute meinen, können nämlich die Götter gar nicht existieren. Gottlos ist nicht der, der die Götter, an die die Menge glaubt, beseitigt, sondern der, der den Göttern die Ansichten der Menge anhängt. Denn die Aussagen der Menge über die Götter sind nicht Vorahnungen, sondern falsche Vermutungen. Darum lassen sie die Götter den größten Schaden und Nutzen für die Menschen verursachen. Denn da sie ganz nur mit ihren eigenen Tugenden vertraut sind, nehmen sie nur Wesen an, die ihnen ähnlich sind; was aber nicht derart ist, betrachten sie als fremd.


Aus Epikurs Brief an Menoikeus.
 
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