Γραικίσκος schrieb am 14.04.2012 um 11:48 Uhr (Zitieren)
Die Sitte, Knaben (oder Männer) zu "verschneiden" und sie dann zu Bewachern der Frauen einzusetzen, stammt ja wohl aus dem Orient mit seinem Haremswesen. Im Passow lese ich nun, diese (Un-)Sitte sei später auch in Griechenland übernommen worden. Kennt Ihr dafür Belege? Es müßte für die Zeit des Hellenismus gelten, oder?
Das griechische Wort selber (εὑνοχίζω) wurde auch auf Tiere angewandt.
Re: ὁ εὐνοῦχος
ανδρέας schrieb am 14.04.2012 um 14:16 Uhr (Zitieren)
Narses war Eunuch und General unter Justinian.
Er lebte allerdings im 5./6 Jhdt.
Re: ὁ εὐνοῦχος
Γραικίσκος schrieb am 14.04.2012 um 14:28 Uhr (Zitieren)
Stimmt. Ich erinnere mich, wo Du es schreibst. Daß ein Eunuch eine große militärische Karriere gemacht hat, war gewiß extrem selten.
Re: ὁ εὐνοῦχος
ανδρέας schrieb am 14.04.2012 um 14:42 Uhr (Zitieren)
Bei Ammian findet man etwas über Eunuchen, z.B.
Ammianus Marcellinus, Res gestae, 16. Buch, Kap. 8, Abschnitt 7, 7.
… in Armenien von freien Eltern geboren, wurde er von benachbarten Feinden gefangengenommen und noch als kleines Kind, bereits entmannt, an römische Kaufleute verkauft. …
Re: ὁ εὐνοῦχος
Γραικίσκος schrieb am 14.04.2012 um 14:53 Uhr (Zitieren)
Die Stelle habe ich gefunden, allerdings 16. Buch, Kap. 7, Abschnitt 4.
Was mag er mit "sed inter uepres rosae nascuntur et inter feras nonnullae mitescunt" in diesem Zusammenhang meinen?
Re: ὁ εὐνοῦχος
ανδρέας schrieb am 14.04.2012 um 15:02 Uhr (Zitieren)
… Denn selbst wenn Numa Pompilius oder Sokrates etwas Gutes über einen Eunuchen sagen und ihre Behauptung eidlich bekräftigen würden, so könnte man sie leicht der Lüge bezichtigen. Aber an Dornensträuchern wachsen Rosen, und unter wilden Tieren werden einige zahm, und so will ich die Vorzüge dieses Mannes in Kürze darlegen …
Er betrachtet den genannten Eutherius wohl als Ausnahme.
Re: ὁ εὐνοῦχος
Γραικίσκος schrieb am 14.04.2012 um 15:07 Uhr (Zitieren)
Du meinst, er meint, daß sogar ein Eunuch etwas taugen kann? Das hieße freilich, daß er den 'Normal-Eunuchen' dem Dornenstrauch und dem wilden Tier gleichsetzt ... was ein merkwürdiges Bild ist. Er hat dann (als tertium comparationis) vermutlich im Sinn, daß sie alle im Normalzustand zu nichts gut sind, nicht, daß sie gefährlich sind.
Re: ὁ εὐνοῦχος
ανδρέας schrieb am 14.04.2012 um 15:20 Uhr (Zitieren)
Weiter unten:
obwohl solche Menschen meist, wenn ihnen ihre Unredlichkeit Reichtum eingebracht hat, geheime Schlupfwinkel aufsuchen, um lichtscheu dem Anblick der von ihnen geschädigten Menge zu entgehen. ...
Er traut ihnen nicht, den Eunuchen. Wutherius ist eine AUSNAHME.
Re: ὁ εὐνοῦχος
Γραικίσκος schrieb am 14.04.2012 um 15:22 Uhr (Zitieren)