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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Rätsel#2 (1845 Aufrufe)
Graeculus schrieb am 11.04.2009 um 21:14 Uhr (Zitieren)
Puh, ich hoffe jetzt habe ich etwas!
Es geht um folgenden Text:
Unser Vater Homer, der du jetzt mit dem edlen Achilleus
Wallst in Elysions Hain, geheiliget werde dein Name!
Oft besuch’ uns dein Geist, und wie im Lande der Schatten
Deine Lyra ertönt, so schalle sie auch auf der Erde:
Sie, die die Sorg’ um das tägliche Brot aus den Busen hinwegsingt,
Selbst, ein Wunder dem Ohr, Centauren versöhnt mit Lapithen.
Doch es versuch’ uns Schwächre dein Genius nimmer zum Wettflug,
Sondern erlös’ uns nur von dem Erdengeschick auf Minuten:
Denn dein ist ja die Kraft, das Herz zu rühren, der Lorbeer,
Heiliger Vater! von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Gefragt ist nach dem Autor. Deutsch ist hier die Originalsprache, und den Verfasser kann man ohne weiteres als weltberühmt bezeichnen.
Re: Rätsel#2
Ευφροσύνη schrieb am 11.04.2009 um 23:05 Uhr (Zitieren)
Also anfangs habe ich an Schiller gedacht, aber zum Ende hin zweifle ich dran... ist doch etwas ZU gewagt...
Ich bin gespannt.
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 09:18 Uhr (Zitieren)
Nein, kein Schiller. Aber in Weimar geschrieben (1808/09).
Re: Rätsel#2
Lateinhelfer schrieb am 12.04.2009 um 10:19 Uhr (Zitieren)
Bei Weimar tippe ich mal auf Goethe....ein Freund Schillers..
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 10:28 Uhr (Zitieren)
Nein, auch nicht Goethe! Da klingt der Stil doch eher nach Schiller.
Es ist erstaunlich, daß man den Text nicht so leicht im Internet findet, gelt?
Weitere Hilfestellungen: Der Autor ist zwar wirklich weltberühmt (und ich bin sicher, daß Ihr ihn kennt), aber er ist nicht als Dichter weltberühmt, und er war auch 1808/09 noch nicht berühmt; vielmehr war er da ein junger Mann von 20 Jahren, der über seine Mutter zum Goethe-Kreis gehörte. Seine Mutter war damals durchaus berühmt, und zwar als Schriftstellerin. Heute kennt man sie fast nur noch als die Mutter von ...?
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 10:49 Uhr (Zitieren)
In einem Punkt hat Euphrosyne richtig beobachtet: Am deutlichsten die Herkunft verraten die letzten Zeilen, die ja vom religiös-kirchlichen Standpunkt aus etwas gewagt sind, hart am Rande der Provokation.
Provozieren konnte dieser Autor gut!
Und die drittletzte Zeile: die ist fast wie ein literarischer Fingerabdruck.
Re: Rätsel#2
Lateinhelfer schrieb am 12.04.2009 um 10:52 Uhr (Zitieren)
Ich tippe jetzt auf Friedrich Wilhelm Riemer...??
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 11:08 Uhr (Zitieren)
Um Himmelswillen, nein! Da muß ich ja nachschauen, wer das überhaupt ist!
Der Autor dieses Homer-Paternoster ist weltberühmt! Allein die Zahl der selbst weltberühmten Leute, die durch ihn geprägt bzw. beeinflußt worden sind, ist Legion.
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 11:23 Uhr (Zitieren)
Goethe hat, gernervt durch das hartnäckige Bestehen dieses jungen Mannes auf eigenen Ansichten, über ihn ein Epigramm gedichtet, das ich lustigerweise in folgender Form im Internet gefunden habe:
Trüge gern noch länger des Lehrers Bürden,
Wenn Schiller nur nicht gleich Lehrer würden.

so gefunden bei: http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/gedichte/19.htm
Aber: Schiller? Im Plural?
Nein, das muß "Schüler" heißen. Und der widerspenstige Schüler war ER, der partout nicht die Überlegenheit von Goethes Farbenlehre einsehen wollte.
Re: Rätsel#2
Ευφροσύνη schrieb am 12.04.2009 um 11:44 Uhr (Zitieren)
Schopenhauer!
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 13:07 Uhr (Zitieren)
Ja, genau. Arthur Schopenhauer. Seine damals noch viel bekanntere Mutter: Johanna Schopenhauer.
Einige seiner wenigen Gedichte hat Schopenhauer später, als Anhang zu den "Parerga und Paralipomena", selber veröffentlicht; aber dieses nicht. Es ist erst später, als man seinen Handschriftlichen Nachlaß publiziert hat, bekannt geworden - aber offensichtlich noch nicht ins Internet gelangt.

Über sein Verhältnis zu Homer hat er einmal, mit Bezug auf seinen Intimfeind Hegel, geäußert: "Mein Lieblingsbuch ist der Homer, Hegels Lieblingsbuch ist 'Sophiens Reise'."
Re: Rätsel#2
Graeculus schrieb am 12.04.2009 um 13:09 Uhr (Zitieren)
Hat Euphrosyne nun schon wieder einen Preis gewonnen?
 
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