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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
esel (555 Aufrufe)
michi schrieb am 23.04.2012 um 22:44 Uhr (Zitieren)
warum hatten die esel in der antike bei der steinmühle die augen verbunden? Damit sie nicht durchdrehen?
Re: esel
διψαλέος schrieb am 23.04.2012 um 22:53 Uhr (Zitieren)
ja, "Scheuklappen".

Esel wie Pferde sind Fluchttiere, die bei für sie
ungewöhnlichen oder bedrohlichen Bewegungen
in der zu sehenden Umgebung sofort "ausbrechen".
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 18:07 Uhr (Zitieren)
Nein!
Der Esel ist kein kein langohriges Pferd und keineswegs ein so ausgesprochenes Fluchttier. Zwar kann er auch einen ordentlichen Sprint hinlegen, wenn er es für nötig hält, aber die normale Reaktion des Esels bei Stress und Angst ist: Stehenbleiben! Wenn ein Pferd eine Gefahr wittert, rennt es aufgeschreckt und völlig kopflos davon – mit hohem Tempo. Hauptsache weg! Ein Esel bleibt stehen und rührt sich nicht vom Fleck, bis er die Lage „analysiert“ hat und den besten Fluchtweg ausgemacht hat. Für den Esel ist diese Taktik lebenswichtig, denn er kann nicht so schnell laufen wie ein Pferd. Manchmal ist eine Gefahr gar nicht so gefährlich. Der Esel bewegt sich nicht in der freien Prärie, sondern in unwegsamerem, felsigem und oft sehr hügeligem Gelände. Der Esel ist daher auch nicht eigentlich „störrisch“ – er überlegt nur! Treten oder abhauen, und wenn abhauen, überlegen wohin.
Re: esel
διψαλέος schrieb am 24.04.2012 um 18:35 Uhr (Zitieren)
aha,
wieder was gelernt.

Und was macht ein Maultier bzw. ein Maulesel?
Re: esel
Γραικίσκος schrieb am 24.04.2012 um 18:41 Uhr (Zitieren)
Wozu waren denn dann die verbundenen Augen gut (was ja die ursprüngliche Frage ist)?
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 18:45 Uhr (Zitieren)

Die verbundenen Augen sollten wohl verhindern, dass ein Esel störrisch wird und bockt oder ausschlägt oder wegläuft. Je nachdem, was diesem unterschätzten Tier so gerade in den Sinn kommt, wenn es geängstigt wird.
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 18:54 Uhr (Zitieren)

Maultier: Vater Esel, Mutter Pferd; stur, wie ein Esel.
Maultiere sind Kreuzungen zwischen Eselhengst und Pferdestute. Maulesel sind Kreuzungen zwischen Pferdehengst und Eselstute. Maultiere und Maulesel können sich nicht fortpflanzen, gleichwohl können Maultiere den Geschlechtsakt ausführen und verfügen über einen natürlichen Geschlechtstrieb. Hengste sind stets unfruchtbar, gelegentlich kommen jedoch fruchtbare Stuten vor. Maultiere sind arbeitswillig, haben einen natürlichen Fluchtinstinkt, reagieren dabei aber selten so panisch wie ein Pferd. Das Vertrauen des Tieres zu gewinnen ist allerdings noch schwieriger als bei Esel oder Pferd. Sie sind fixiert auf eine Person.
Den "Kamerad Maultier" gibt es auch heute noch in Deutschland in der "Tragtierkompanie" der Bundeswehr in Bad Reichenhall, die Haflinger Pferde und Maultiere im Einsatz hat. Die große Gelenkigkeit der Mulis kommt ihnen beim Einsatz in den Bergen zugute.

Re: esel
Hylebates schrieb am 24.04.2012 um 20:43 Uhr (Zitieren)
Der Esel ist daher auch nicht eigentlich „störrisch“ – er überlegt nur!
Ein köstlicher Gedanke, so ein überlegender Esel!
Manchmal sind die ein bisschen langsam beim Überlegen, oder? x-)
Re: esel
Γραικίσκος schrieb am 24.04.2012 um 20:48 Uhr (Zitieren)
Woher will man das wissen, ob er überlegt?
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 20:52 Uhr (Zitieren)
Manchmal sind die ein bisschen langsam beim Überlegen, oder? x-)


Mag sein. Aber Esel leben, wie ich sagte, in steinigem Gelände, wo es nicht besonders klug ist, bei jedem Angstanfall wie von der Tarantel gestochen loszugaloppieren ... über Stock und über Steine, aber brich dir nicht die Beine.
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 21:03 Uhr (Zitieren)
Buridans Esel:

Johannes Buridan (auch Jean Buridan, ca. 1300-1358) wurde mit einem Esel berühmt, den er gar nicht hatte. Denn schon bei Aristoteles und Dante findet sich die Fabel vom Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann, ...


Allein - es stimmt nicht. Bei Drosophila funktioniert es. Beim Esel nicht. Der entscheidet sich.

aborjournal.de/rubric/methoden/methoden/v105.lasso

Woher will man das wissen, ob er überlegt?


Er entscheidet sich.
Re: esel
Γραικίσκος schrieb am 24.04.2012 um 21:05 Uhr (Zitieren)
Soll heißen, wer lange nichts tut und dann etwas tut, der hat bis dahin überlegt?
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 21:15 Uhr (Zitieren)
@Γραικίσκος
Die Grundüberlegung höherer Lebewesen bei Begegnungen ist: Freund oder Feind, bleiben oder Flucht? Man kann die Anspannung sehen: gespitzte Ohren, erhöhte Körperspannung, Beobachtung der Gefahrenquelle, Veränderung der Ausrichtung des Körpers usw. . Ob Hund, Katze, Esel - sie überlegen, was sie tun sollen (deine Katze lässt sich sicher nicht von jedem kraulen).
Re: esel
Hylebates schrieb am 24.04.2012 um 21:18 Uhr (Zitieren)
Hunde gähnen wohl, wenn sie eine Entscheidung treffen müssen, bei der sich zwei Verhaltensweisen anbieten (Instinkt, Erziehung).

Wenn Du einen Esel fragst, ob er nachdenkt/überlegt, und er antwortet nicht sofort ... dann überlegt er offensichtlich noch. ;-)
Re: esel
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 21:30 Uhr (Zitieren)
Esel sind »wehrhafter« als Pferde, verteidigen sich eher mal mit Huftritten und Beißen. Esel leben – anders als die „edlen“ Pferde - von Natur aus nicht in Herden, sondern in lockeren Verbänden ohne strikte Hierarchie. Unterordnung unter ein Alpha-Tier ist ihnen also nicht in die Gene gelegt. Dies alles zusammengenommen ergibt eine Menge Konfliktpotenzial und macht die Kooperation von Mensch und Esel nicht immer leicht. Esel hätten gute Gründe, uns Menschen für schrecklich stur zu halten. Wir beharren darauf, dass sie uns gehorchen ... . Warum sollte er?
 
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