Γραικίσκος schrieb am 24.04.2012 um 21:03 Uhr (Zitieren)
(Aristoteles: Magna Moralia 2, 15)
Re: Was ein Freund ist
ανδρέας schrieb am 24.04.2012 um 21:22 Uhr (Zitieren)
Der Freund ist ein weiteres selbst (ein anderes "ich")
Re: Was ein Freund ist
Γραικίσκος schrieb am 25.04.2012 um 13:35 Uhr (Zitieren)
Ich frage mich, was Aristoteles dadurch ausschließen will; eine Affirmation ist ja immer auch eine Negation (des Gegenteils). Welche Art Wesen kann nicht mein Freund sein? Ein Tier (Hund) nicht? Ein Sklave (Untergebener) nicht? Eine Frau nicht für einen Mann?
Re: Was ein Freund ist
ανδρέας schrieb am 25.04.2012 um 17:19 Uhr (Zitieren)
Der Satz steht ja mal wieder ohne Zusammenhang. Folglich kann man nur spekulieren. Ich nehme an, dass Aristoteles als weiters "Ich" jemanden bezeichnet, der die eigenen Einstellungen, Vorstellungen, Meinungen, Wünsche und Hoffnungen, Geschmack, Interessen etc. zumindest weitgehend teilt und dem er vertraut, was auf Gegenseitigkeit beruht. Damit schließt er dann implizit alle aus, bei denen das nicht so ist.
Hund? Kaum. Sklave? Vielleicht. Frau? Möglich (stellt sich die Frauenfrage; ist sie Männern gleich?)
Re: Was ein Freund ist
Φιλομαθής schrieb am 25.04.2012 um 22:00 Uhr (Zitieren)
Von einem Freundschaftsverhältnis auf Augenhöhe zwischen Mann und Frau kann bei Aristoteles wohl nicht die Rede sein:
Die Stelle zum Zitat oben ist falsch angegeben. Im genauen Wortlaut steht der Satz in der Nikomachischen Ethik (9. Buch, 1166a 31).
In den Magna Moralia 2, 15 (1213a) heißt es ähnlich:
Zur Ermittlung von Aristoteles' Freundschaftsbegriff müssten in der NE Buch 8, Kap. 13-16 und Buch 9 ganz sowie in den MM, Buch 2 die Kapitel 11-17 gelesen werden.