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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Skaphismus (733 Aufrufe)
ανδρέας schrieb am 28.04.2012 um 12:02 Uhr (Zitieren)
Σκάφη … Behälter, Wanne, Becken, Schale, Trog, Ausgehöhltes

Man zwängt den Delinquenten mit Ausnahme von Kopf, Händen und Füßen in ein Behältnis z.B. ein Loch oder einen Baumstamm. Dort wird er dann so lange zwangsernährt, bis er durch körperliche Auszehrung (Durst, Hunger) und Blutverlust und/oder Vergiftung qualvoll stirbt. Einzelheiten der unappetitlichen Prozedur erspare ich dem geneigten Leser.

Die Methode soll von den Persern stammen.
Das "In den Trog setzen" begann damit, dass man den Verurteilten in einen Holzbottich steckte. Nur der Kopf guckte heraus. Das Gesicht bestrich der Henker mit Milch und Honig. Fliegen legten in Nase und Augenlider Eier ab. Der Delinquent erhielt regelmäßig Essen. Bald schwamm er in den eigenen Exkrementen. Maden und Würmer zerfraßen seinen Körper.Von einem Opfer ist bekannt, dass es 17 Tage durchhielt. Es verweste bei lebendigem Leib.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65331133.html


Re: Skaphismus
Γραικίσκος schrieb am 28.04.2012 um 12:26 Uhr (Zitieren)
Die Phantasie, welche Menschen in der "Kunst der verzögerten Humanschlachtung" (so der Untertitel eines Buches über die Geschichte der Folter) entwickeln, stimmt einen sehr bedenklich über das Wesen des Menschen. Ist er nicht das einzige Lebewesen, dem man in einem Adjektiv ein dem Substantiv widersprechendes und doch sinnvolles Prädikat zusprechen kann?: unmenschlich.
Re: Skaphismus
ανδρέας schrieb am 28.04.2012 um 12:38 Uhr (Zitieren)

Unter Extrembedingungen zerfällt der zivilisatorische Charakter des Menschen mitunter auch recht schnell.
Z.B. Steinigungen finden allerdings auch heute noch in einigen Teilen der Welt, die sich für zivilisiert halten, statt. Da beteiligen sich dann auch noch viele daran. Wenigstens kann man sich hinterher ja noch damit beruhigen, dass man ja nicht alleine das Urteil vollstreckt hat. "Mein Stein war ja auch nur ganz klein und getroffen habe ich auch nicht richtig" .. oder so ähnlich. Wir leben in einem privilegierten Teil der Welt. Man muss nicht einmal in die Antike schauen.
Re: Skaphismus
Γραικίσκος schrieb am 28.04.2012 um 12:44 Uhr (Zitieren)
Zum Thema Steinigung hat Harry Rowohlt eine hübsche Geschichte erzählt:
Ein erregter Menschenhaufen treibt eine Dirne zur Steinigung. Diese wendet sich flehend an Jesus, der daraufhin die [berühmten] Worte spricht: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Murrend zerstreut sich die Menge. Nur eine einzige Frau erhebt daraufhin einen großen Stein und schleudert ihn auf die Dirne. Jesus wendet sich zu ihr und sagt: "Och, Mutti!"
Re: Skaphismus
Φιλομαθής schrieb am 28.04.2012 um 13:29 Uhr (Zitieren)
Ist er nicht das einzige Lebewesen, dem man in einem Adjektiv ein dem Substantiv widersprechendes und doch sinnvolles Prädikat zusprechen kann?: unmenschlich.

Das spricht für den Menschen: zum Menschsein gehört seinem eigenen Selbstverständnis nach eben mehr als die bloße Gattungszugehörigkeit.
Re: Skaphismus
Γραικίσκος schrieb am 28.04.2012 um 14:12 Uhr (Zitieren)
Es unterscheidet den Menschen vom Elephanten, der nicht unelephantisch sein kann. Aber spricht es auch für ihn, wenn das zum Skaphismus führt? Denn die Abweichung zum Unmenschlichen ist ja eine zum Negativen.
Re: Skaphismus
ανδρέας schrieb am 28.04.2012 um 18:40 Uhr (Zitieren)

Das Besondere beim Menschen: er hat die Wahl.
 
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