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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Kannibalenträume (306 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 30.04.2012 um 18:36 Uhr (Zitieren)
Das größte und höchste Glück bringt nach meiner Beobachtung der Genuß von Menschenfleisch, wenn es nur nicht das eines Bekannten oder Familienangehörigen ist; denn wer vom Fleisch eines Angehörigen gegessen hat, wird diesen begraben, und er selbst <wird nur mit geringen Bissen sein Leben fristen>. Denn es ist ganz natürlich, daß man nur unter dem Zwang großer Entbehrung, wie es in Kriegszeiten und Hungersnöten der Fall ist, zu solcher Nahrung greift.
Am allerschlimmsten aber wäre es, das Fleisch seines eigenen Sohnes zu verzehren; es prophezeit jähen Tod, ausgenommen, man träumt, von denjenigen Körperteilen des Sohnes zu essen, durch welche dieser sich seinen Lebensunterhalt verdient; z.B. wenn er ein Läufer ist, von den Füßen, wenn er ein Handwerker ist, von den Händen, oder wenn er ein Ringkämpfer ist, von den Schultern. In diesem Fall beschert das Traumerlebnis dem Sohn Reichtum, dem Vater Nutzen von seinem Sohn.
Vorteilhaft ist es, das Fleisch aller anderen Menschen zu essen; denn irgendwie leben die einen von der Substanz des anderen, wenn sie sich gegenseitig nützen.
Immer ist es besser, das Fleisch von Männern als das von Frauen zu essen, desgleichen das von Kindern als das von alten Leuten. [...]

(Artemidor I 72)
Re: Kannibalenträume
Γραικίσκος schrieb am 30.04.2012 um 19:03 Uhr (Zitieren)
Sollte ich jemals träumen, die Hände? den Kopf? meines Sohnes (Journalist) zu essen, sähe ich das gewiß nicht als gutes Vorzeichen.
Da sieht man wieder, wie kulturelle Tabus einen prägen können.

In der griechischen Mythologie taucht das Thema ja häufiger auf: Kronos, Tantalos &c.
 
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