Es wäre interessant, die Sprachen ethnisch zuordnen zu können - aber das geht vermutlich überhaupt nicht mehr, da in Zuge zahlreicher Völkerwanderungen eine Durchmischung stattfand. Es gibt eine mindestens eine alte europäische Sprache, die mit keiner indo"europäischen" verwandt ist: Baskisch gilt als isolierte Sprache. Der finno-ugrische Sprachraum ist auch europäisch, aber nicht indo"europäisch", soweit ich weiß.

Das Finno-Ugrische (Finnisch, Ungarisch) ist nicht indoeuropäisch, ja. Aber da weiß man, wo es herkommt.

Vor ca. 75000 Jahren starben fast alle Menschen bis auf geschätzt vielleicht 5 -10000 Individuen aus - wegen eines Supervulkans (Toba; Flaschenhalstheorie). Wir sind also Nachfahren einer kleinen Population, die damals überlebte. Deshalb sind wir wegen kurzen Zeiträume uns auch alle genetisch noch so ähnlich. Man könnte die als Ausgangspunkt der Sprachuntersuchung nehmen (wobei der homo wohl sicher sehr viel früher sprach).Da die Schriftsprache sich aber erst vor ca. 3.200 v.Chr. in Mesopotamien entwickelte, liegen eigentlich nur geringe Zeugnisse über die Sprachentwicklung vor. Geht man davon aus, dass Schriftsprache also ca. 5.000 Jahre alt ist, erfasst die Linguistik ja nur höchstens 6 bis 7 % der gesamten Sprachentwicklung.
Die Frage nach dem "woher" und "von wem" wird da wohl ihre natürliche Grenze gefunden haben. Über 90 % der Sprachentwicklung entziehen sich der Wissenschaft und bleiben im Dunkel der Vergangenheit tragisch unerforscht begraben ...