α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Das Schwert des Damokles (461 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 08.05.2012 um 19:40 Uhr (Zitieren)
[...] Freilich, dieser Tyrann [Dionysios von Syrakus] hatte selbst ein Urteil über das Maß seines Glückes. Denn als einer seiner Schmeichler, Damokles, im Gespräch seine Macht, seinen Reichtum, den Glanz der Herrschaft, den Überfluß, die Pracht der Königsbauten erwähnte und sagte, keiner sei je glücklicher gewesen, sagte er: „Willst du also, Damokles, da du ja Freude hast an diesem Leben, es selbst kosten und mein Glück probieren?“ Als dieser sagte, er wünsche es, ließ er den Mann auf ein goldenes Lager legen, das bedeckt war mit der schönsten gewebten Decke, mit kostbaren Werken bestickt, und versah mehrere Tische mit Silber und getriebenen Goldgefäßen. Dann hieß er an den Tisch erlesene Knaben von hervorragender Schönheit treten und sie auf seinen Wink achten und sorgfältig aufwarten.
Es gab da duftende Parfüms, Kränze, angezündet wurde Räucherwerk, Tische wurden mit den erlesensten Speisen aufgetürmt. Damokles schien sich ein Glückskind zu sein. Inmitten dieser ganzen Zurüstung befahl er, an der Decke ein blitzendes Schwert mit einem Roßhaar zu befestigen und herabzulassen, daß es diesem Glücklichen in den Nacken hänge. Da schaute er nicht mehr die schönen Diener an noch das kunstvolle Silber und streckte nicht mehr die Hand nach dem Tische aus, schon glitten selbst die Kränze herab; schließlich bat er den Tyrannen inständig, es möchte ihm erlaubt sein, wegzugehen, da er nicht mehr glücklich sein wolle. Hat Dionys damit nicht deutlich genug, wie es scheint, gezeigt, daß für den nichts ein Glück ist, dem immer irgendein Schrecken droht? Und für ihn bestand nicht einmal die freie Wahl, zur Gerechtigkeit zurückzukehren, den Bürgern Freiheit und Recht zurückzugeben; hatte er sich doch als junger Mann in unbesonnenem Alter in solche Irrtümer verstrickt, solche Irrtümer begangen, daß er nicht heil hätte sein können, wenn er geheilt zu sein begonnen hätte. [...]

[Quelle: Cicero, Gespräche in Tusculum. Herausgegeben von Karl Büchner. Zürich/Stuttgart 2. Aufl. 1966, S. 409-411]
Re: Das Schwert des Damokles
Γραικίσκος schrieb am 08.05.2012 um 20:06 Uhr (Zitieren)
Re: Das Schwert des Damokles
διψαλέος schrieb am 08.05.2012 um 22:14 Uhr (Zitieren)
Auf diesem Gemälde sind es barbusige Mädchen
statt "erlesene Knaben von hervorragender
Schönheit."

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/89/Damocles-WestallPC20080120-8842A.jpg

Immer diese historischen Ungenauigkeiten!
Re: Das Schwert des Damokles
filix schrieb am 08.05.2012 um 22:33 Uhr (Zitieren)
Vor allem fehlt auf dem Bild "saeta equina" (oder fällt mit dem Kannelurensteg zusammen), wodurch in Verbindung mit Ramschkulisse aus dem Geist akademischer Historienmalerei und Gestik die Sache den Charakter einer Zaubervorstellung annimmt. Levitation inklusive.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: kapitolinische Wölfin

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.