Theodor Lessing (Der jüdische Selbsthaß, Berlin 1930) postuliert die Existenz eines solchen und exemplifiziert ihn an
- Paul Reé,
- Otto Weininger,
- Arthur Trebitsch,
- Max Steiner,
- Walter Calé und
- Maximilian Harden

Ich möchte noch hinzufügen:
- Ludwig Wittgenstein
(gem. David Avraham Weiner: Genius and Talent. Schopenhauer's Influence on Wittgenstein's Early Philosophy. London/Toronto 1992)

Th. Lessing stellt seinem Buch ein "Vorhalle" genanntes Gedicht voran:

Der Seele, die nur sich gedichtet hat,
Das große Schöne in die Welt gehaucht,
Dem Geiste, der nur sich vernichtet hat,
Doch immer neu aus sich emporgetaucht,
Dem Volke, das sich selbst gerichtet hat
Und nun den fremden Richter nicht mehr braucht.

S. 17 heißt es:

Welcher Seelenforscher aber weiß, ob jahrhundertelanges Herabmindern von Seelen nicht auch wirklich das Wesen des Geminderten verwandelt, so daß am Ende aller Enden alles Unrecht der Geschichte wirklich zum begründbaren Unrecht, also zum Rechte wird? - Denn um Menschen in Hunde zu wandeln, braucht man nur lange genug ihnen zuzurufen: "Du Hund!"

Das Buch ist nachgedruckt erschienen München 1984 bei Matthes & Seitz.