Forum: Sexuell frustrierte Fliegenmännchen neigen dem Alkohol zu

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Sexuell frustrierte Fliegenmännchen neigen dem Alkohol zu (406 Aufrufe)

Πέγασος schrieb am 14.05.2012 um 19:22 Uhr (Zitieren)

Folgender Artikel findet sich in der aktuellen Ausgabe von Gehirn & Geist:

Den Frust ertränken
Sexuell frustrierte Fliegenmännchen neigen dem Alkohol zu.
Taufliegenmänner auf Liebesentzug
sprechen dem Alkohol stärker zu als
Männchen, die sich zuvor mit Weibchen
paaren konnten, berichten US-amerikanische
Forscher. Offenbar funktionieren
die neuronalen Belohnungsprozesse im
Gehirn der Insekten analog zu denen höherer
Organismen – und verlangen, wenn
ein Trieb nicht befriedigt wird, nach einer
verstärkten Ersatzkompensation.
Die Forscher um Ulrike Heberlein von
der University of California in San Francisco
hatten zunächst in ihren Experimenten
einige männlichen Taufliegen
(Drosophila melanogaster) mit paarungsfreudigen
Weibchen zusammengebracht;
andere Männchen hingegen konfrontierten
sie mit unwilligen Weibchen, die sich
bereits vorher gepaart hatten, oder mit
toten. Die Männchen beider Gruppen
durften unter den Augen der Experimentatoren
zwischen hochprozentigem und
alkoholfreiem Nahrungsbrei wählen. Wie
sich herausstellte, flogen die sexuell frustrierten
Männchen deutlich häufiger
zum Alkoholnapf.
Diese Neigung korreliert offenbar mit
dem Pegel eines bestimmten Botenstoffs
im Insektenhirn: dem Neuropeptid F,
einem Analogon des bei Säugetieren
nachgewiesenen Neuropeptids Y. Dieses
wird in höherer Konzentration ausgeschüttet,
wenn ein Trieb befriedigt wurde;
niedrige Werte signalisieren demnach
offenbar Frustration.
Diese Enttäuschung scheinen die
Tiere zu kompensieren, indem sie Alkohol
zu sich nehmen. Schon zuvor war
gezeigt worden, dass Alkohol – wie auch
Sex – das Belohnungssystem der Insekten
aktiviert.
Science 335, S. 1351 – 1355, 2012

Wenn ich fragte, ob das bei Menschen auch so ist, wäre das hinterhältig, oder?