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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Mein Glück und das Leid der Anderen (345 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 16.05.2012 um 14:28 Uhr (Zitieren)
[...] In diesem Augenblick bricht dem für China nützlichen Mandarin das Auge und das Reich wird in Trauer versetzt; macht Ihnen das viel Kummer? Die Engländer töten in Indien Tausende von Menschen, die genausoviel wert sind wie wir; es wird dort in dieser Minute, da ich mit Ihnen spreche, die entzückendste Frau verbrannt; aber haben Sie deswegen zum Frühstück eine Tasse Kaffee weniger getrunken ...? In diesem Augenblick kann man in Paris viele Mütter zählen, die auf Stroh liegen und ein Kind in die Welt setzen, ohne ein Stück Leinen für Windeln zu haben ...! Hier ist köstlicher Tee in einer Tasse, die fünf Louis gekostet hat, und ich schreibe Verse, damit die Pariserinnen sagen können: Reizend! Reizend! Göttlich! Köstlich! Das greift ans Herz!
Ihrer Natur nach ist die Gesellschaft, wie die eigentliche Natur, überaus vergeßlich! In zehn Jahren schütteln Sie den Kopf über Ihren Schritt! Sie sind in einer Stadt, wo gestorben wird, geheiratet, wo man einander beim Stelldichein vergöttert, wo die jungen Mädchen Selbstmord begehen, wo der Mann von Genie mit seiner ganzen Schiffsladung an Menschheitsbeglückungen scheitert, und all das unmittelbar nebeneinander, oft unter demselben Dach, und keiner weiß vom andern! [...]

[Quelle: Honoré de Balzac: Modeste Mignon; in: Die menschliche Komödie. 12 Bde. Gütersloh o.J.; Bd. 1, S. 731 f.]
Re: Mein Glück und das Leid der Anderen
Γραικίσκος schrieb am 18.05.2012 um 11:43 Uhr (Zitieren)
Es gibt eine Geschichte mit ganz ähnlicher Tendenz: Die Stachelbeeren von Anton P. Tschechow.
 
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