Das ist weniger eine Kritik als eine Zusammenfassung, denke ich.
Eigenschaft und Erscheinung müssen ja nicht zwingend immer sinnlich wahrnehmbar sein.
Beispiel:
Schall ist eine mechanische Welle, die an ein Medium gebunden ist (Idee). Fehlt das Medium, bildet sich kein Schall (Erscheinung). Dennoch gibt es ihn grundsätzlch. Im Weltraum (Vakuum) könnte man keine Explosion, die außerhalb des eigenen Raumschiffs statt findet, hören. Hat man die Eigenschaft des Schalls begriffen, kann man ihn unter den erforderlichen Bedingungen auch erzeugen. Physiker arbeiten ständig mit der Vorstellung, Grundprinzipien zu erschließen, also der unabänderlichen Idee (physikalische Gesetze), die dahinter steckt, und erweitern damit ihr Wissen. Ein von Termiten zerstörter Holzstuhl hat seine Eigenschaft eingebüßt, aber nicht die Idee, den Zweck, dem er dienen sollte.
Im Sinne Platons: Schönheit mag am Einzelobjekt vergehen, die Schönheit selbst aber nicht. Der Mensch verliert seine Eigenschaft als Mensch ja auch nicht, wenn er nicht mehr sprechen oder wegen Demenz nicht mehr denken kann. Die dahinter liegende "Idee" des Menschen bleibt (hoffentlich) erhalten.

Ändert das etwas daran, daß Schall hörbar ist, die Idee des Schalls jedoch nicht?

Bei Russell sind Begriffe (~ Ideen) Mengen, die sich nicht selbst als Element enthalten: Die Menge aller Feuer ist nicht heißt, die Menge aller Katzen hat kein Fell usw.
Ausnahmen: dreisilbig, Wort usw.

... ist nicht heiß

Ändert das etwas daran, daß Schall hörbar ist, die Idee des Schalls jedoch nicht?

Nein, natürlich nicht. Ich habe das obige Zitat ja auch als Zusammenfassung gewertet und weniger als Kritik. Sie hört sich nur so an, meine ich (für die, die vordergründig darüber nachdenken. Man kann die Idee der Schrift ja auch nicht nur fassen, wenn man lesen kann. Wäre ich Chinese, könnte ich ich diesen Text zwar nicht lesen, aber die Idee der Schrift wäre mir geläufig.