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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK (521 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 02.06.2012 um 14:18 Uhr (Zitieren)
Vor dem Jahr 1964 waren die fundamentalen Gesetze der Physik, einschließlich der Relativität und Quantentheorie, "zeitumkehrbar". Das heißt, man konnte die Zeit t durch -t ersetzen, und die Gesetze blieben genauso anwendbar. Unabhängig vom Vorzeichen von t beschrieben die Gesetze einen möglichen Vorgang in der Natur. Und dennoch gibt es viele theoretisch mögliche Vorgänge, welche jedoch fast nie in der Natur beobachtet werden. [...]
Die Strahlung eines Sterns z.B. pflanzt sich in allen Richtungen nach außen fort. Das Umgekehrte wird niemals beobachtet: eine aus allen Richtungen einfallende Strahlung, die am Stern konvergiert, der durch umgekehrt ablaufende Kernreaktionen eine Energiesenke anstatt einer Energiequelle darstellt. Die fundamentalen Gesetze widersprechen einer solchen Situation nicht, es ist nur schwierig, sich vorzustellen, wie es dazu kommt. [...]
[Die Interpretation dieses Phänomens bezog sich auf die Entropie, d.h. auf unterschiedlich große Wahrscheinlichkeiten von Zuständen sowie die Tendenz von unwahrscheinlicheren zu wahrscheinlicheren Zuständen. Man nahm also statistische Gesetze als Grundlage der Zeitrichtung an.]
Heute scheint es eine weitere und fundamentalere Grundlage für die Zeitrichtung zu geben als die der statistischen Gesetze. Im Jahre 1964 entdeckte eine Gruppe von Physikern der Princeton-Universität, daß gewisse schwach wechselwirkende Teilchen anscheinend die Zeitsymmetrie verletzen. Man sagt "anscheinend", weil der Beweis indirekt und auch nicht ganz unumstritten ist. [...] Falls gewisse Annahmen richtig sind, folgt, daß die Zeitsymmetrie verletzt sein muß.
[Es folgt eine Darlegung des sog. CPT-Theorems.]


(Martin Gardner, a.a.O., S. 208; 212)

Ich bin noch an der Arbeit. Wenn ich es recht verstehe, ist das von Platon geschilderte Phänomen, daß ein Mensch im Grab zu sich kommt, hervorgeholt und dann immer jünger wird, bis er schließlich im Leibe seiner Mutter verschwindet, nicht nur extrem unwahrscheinlich (wie nach der Entropie-Interpretation), sondern ... hm, jetzt wird's schwierig.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 02.06.2012 um 14:26 Uhr (Zitieren)
Es könnte ein Universum (oder gewisse Zonen innerhalb unseres Universums) geben, in denen die Zeit für uns rückwärts läuft.
Dort würde ein Mensch z.B. 2020 aus dem Grab geholt, käme im Jahre 2014 in die Schule etc. und kehrte im Jahre 1930 in den Mutterleib ein. Für uns käme dann 2020 vor 1930, für die Menschen in diesem Universum liefe jedoch alles normal ab.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 02.06.2012 um 14:44 Uhr (Zitieren)
John A. Wheeler und Richard P. Feynman haben die Theorie diskutiert, daß das gesamte Universum aus einem Elektron bestehe, das sich auf der sog. Weltlinie durch die Raum-Zeit bewegt. "Was wir als Positron sehen, ist einfach des Elektron, welches sich gerade in der Zeit zurückbewegt." [Gardner, a.a.O., S. 220]
Feynman hat einen Weg gefunden, sie mathematisch zu formulieren - "logisch konsistent und im Einklang mit den Gesetzen der Quantentheorie. Dies wurde zum Grundstein seiner berühmten 'Raum-Zeit-Sicht' der Quantenmechanik, die er acht Jahre danach vollendete und für die er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde". [a.a.O., S. 224]

Ich erinnere mich, daß Stephen Hawking in seinem letzten Buch von solchen Raum-Zeit-Knäueln geschrieben hat.

Die Möglichkeit, daß wir alle ein und dasselbe Elektron sind, berührt mich tief.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 02.06.2012 um 14:52 Uhr (Zitieren)
Dort würde ein Mensch z.B. 2020 aus dem Grab geholt, käme im Jahre 2014 in die Schule etc. und kehrte im Jahre 1930 in den Mutterleib ein.

Das ist natürlich falsch! Im Jahre 2014 würde er aus dem Altersheim entlassen, weil er sich geistig und körperlich genügend erholt hat. 1936 würde er aus der Schule in den Kindergarten entlassen.
Es ist schwer, rückwärts zu denken.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
ανδρέας schrieb am 02.06.2012 um 15:11 Uhr (Zitieren)

Ein Modell könnte die "Kleinsche Flasche" (eigtl. Fläche, aber die Briten haben Fläche mit Flasche verwechselt und dann mit bottle übersetzt. Die Rückübersetzung ins Deutsche hat sich dann erhalten) sein. Das ist die Verallgemeinerung des Möbiusbandes im Raum. Da die Zeit den 3 Raumdimensionen zugeordnet ist landet man lösgelöst von der Richtung irgendwann überall in Raum oder Zeit ohne die Seite zu wechseln, weil es nur eine Seite gibt (Innen- und außenseite sind gleich).
Aber vor meinem inneren Auge flimmerts schon. Wirklich vorstellen kann ich es mir nicht.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 02.06.2012 um 15:17 Uhr (Zitieren)
Die wirklich ver-rückten Ideen kommen heute nur noch selten von den Philosophen (obwohl David Lewis nicht ohne ist), sondern von den Physikern.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 03.06.2012 um 15:31 Uhr (Zitieren)
Die beiden Themen gehören zusammen.
Re: ?neheg sträwkcür tieZ eid nnaK
Γραικίσκος schrieb am 03.06.2012 um 15:32 Uhr (Zitieren)
So direkt übereinander schaut's auch besser aus.
 
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