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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Katharina die Große und ...? (473 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 03.06.2012 um 14:30 Uhr (Zitieren)
Dieser allegorische Stich aus der Frühzeit Katharinas der Großen zeigt einen triumphalen Zug der Zarin durch ihr Land:

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-3a-2b44.jpg

Über ihr sieht man die Personifizierung des Friedens, vor ihr - mit Trompete - die des Schicksals.
Am Himmel blicken wohlgefällig auf die Szene herab 1. Peter der Große und 2. ...?

Was mir auffällt, ist das völlige Fehlen aller christlichen Symbole und Bezüge.
Re: Katharina die Große und ...?
Φιλομαθής schrieb am 03.06.2012 um 15:41 Uhr (Zitieren)
Offenbar ist es Zeus selbst, der seine Wolke mit dem alten Zimmermann teilt. Man vermischte anscheinend nicht gern heidnische und christliche Symbolik. Derartige antikisierende Glorifizierungen wurden wohl eher spielerisch (und die christliche Demut nicht verletzend) aufgefasst.
Re: Katharina die Große und ...?
ανδρέας schrieb am 03.06.2012 um 15:43 Uhr (Zitieren)

Könnte Zeus sein. Peter scheint seine rechte Hand auf die Weltkugel zu legen. Er betrachtete die orthodoxe Kirche als Opposition und stellte sie unter seine Verwaltung - er mochte sie nicht. Vielleicht wollte man auch in diesem Bild die machtvolle russisch-orthodoxe Kirche meiden, um die unumschränkte Macht der Zarin hervorzuheben.
Re: Katharina die Große und ...?
Γραικίσκος schrieb am 03.06.2012 um 15:43 Uhr (Zitieren)
Die Vermischung christlicher und heidnischer Symbolik kam in der Spätantike häufiger vor (Christus als Sol Invictus &c.); Du meinst, daß das später - hier also: im 18. Jhdt. - ungebräuchlich geworden sei?
Re: Katharina die Große und ...?
Γραικίσκος schrieb am 03.06.2012 um 15:46 Uhr (Zitieren)
Das Verhältnis Peters des Großen zur orthodoxen Kirche ist in der Tat sehr komplex und spannungsgeladen. Im Winter 1698/99 hat er sogar eine offen blasphemische sog. Saufsynode veranstaltet.
Re: Katharina die Große und ...?
Φιλομαθής schrieb am 03.06.2012 um 16:30 Uhr (Zitieren)
Ja, von der Umwidmung der antiken Riten in christliche hatten wir hier im Forum schon gehandelt und als Grund die Verdrängung (bzw. Vereinnahmung) der einen Religion durch die andere ausgemacht.

Der Klassizismus kann natürlich nicht als eine Fortführung einer ungebrochenen Tradition spätantiker Symbolik gesehen werden. Die verschiedenen Renaissancen (mitunter wird der Klass. ja als 2. Ren. bez.) haben vielmehr zu einer immer klareren Differenzierung zwischen der eigenen und der antiken Vorstellungswelt geführt.

In der Spätantike war der Gott Sol eine gegenwärtige Gestalt, zu Katharinas Zeiten sind Zeus, Eirene und die Genien "gelehrte Gegenstände", die man aus philologischer Gelehrsamkeit gewonnen hat.
 
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