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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
In der Tradition von Ambrose Bierce (517 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 13.06.2012 um 13:14 Uhr (Zitieren)
Johannes Thiele (Hrsg.)
Die besten Definitionen der Welt
Ein Kompendium geistreichen Spottes, zuspitzenden Zynismus' und funkelnden Witzes
Wiesbaden 2005

Beispiele:
Antiquität
Antiquitäten sind der Kitsch von vorgestern zu den Preisen von heute.
(Jacques Tati)

Antiquitäten sind das einzige Feld, auf dem das Gestern noch Zukunft hat.
(Harold Wilson)

Romantik
Romantik ist die unerfüllbare Sehnsucht nach einer Vergangenheit, die es nie gegeben hat.
(Nikolaus Harnoncourt]

Direkt zur Antike habe ich (noch) nichts gefunden. Ich suche weiter.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 13.06.2012 um 13:30 Uhr (Zitieren)
In dieser Tradition auch:

Das zynische Wörterbuch
Ein Alphabet harter Wahrheiten
Zugemutet von Jörg Drews & Co.
Zürich 1978
(Diogenes)
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 13.06.2012 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Kennt jemand noch weitere 'zynische Wörterbücher'?
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Φιλομαθής schrieb am 14.06.2012 um 09:10 Uhr (Zitieren)
Mir fällt noch Flauberts Wörterbuch der Gemeinplätze ein.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 14.06.2012 um 17:18 Uhr (Zitieren)
Ach, ach. Das kenne ich nicht. Da muß ich einmal recherchieren.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
ανδρέας schrieb am 14.06.2012 um 20:43 Uhr (Zitieren)

Aphorismen (Insel Bücherei) von Marie von Ebner-Eschenbach von Insel Verlag (Gebundene Ausgabe - 11. März 1986)

Sie ist recht scharfsinnig:

Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Ein Urteil läßt sich widerlegen, ein Vorurteil nie.

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Man muss schon etwas wissen, um verbergen zu können, dass man nichts weiß.

Haben und nicht geben ist in manchen Fällen schlimmer als stehlen.

(Marie von Ebner-Eschenbach)
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 15.06.2012 um 09:24 Uhr (Zitieren)
Aphorismen sind eine eigene Literaturgattung; da gibt es viel!
Das Originelle am Einfall von Bierce ist: das Wörterbuch als Literaturform.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Φιλομαθής schrieb am 15.06.2012 um 12:35 Uhr (Zitieren)
Wie wär's dann mit dem "Glossarium für das 18. Jahrhundert" (1788) von Goethes späterem Schwager Christian August Vulpius (ein dem ersten Eindruck nach allerdings nur mäßig geistreiches Werk). Auszug daraus:
Alchimie, ist eine Wissenschaft der Finanzminister.
Allwissenheit, ist eine von den Eigenschaften eines guten Zeitungsschreibers.
Alp, eine Krankheit der empfindsamen nervenschwächlichen Damen, welche gern in Mondschein wandeln, und von welchen ein ungenannter Dichter singt:
sie zerfliesen gleich dem Thaue,
der auf jungen Grase perlt.
Alterthum, ein grämliches Weib, welches ganz falsche Begriffe von allen Sachen hat.
Amme, ist eine geschwächte Weibsperson, welche vor Geld die Kinder vornehmer Leute mit tugendhafter Milch ihrer von bürgerlichen Händen so oft entheiligten Brüste nährt, und denselben Hochgefühl für alles Gute und Schöne einflöst. Nicht weniger ist sie anch dazu gut ihren Herrn zuweilen einen Spas zu machen.
Anbeter, ist ein blöder Liebhaber, ein von den Damen bemitleidetes Geschöpf, welches immer seltner wird.
.
.
.
Entführung, ein artiger Spas, welchen beide Theile verabreden, um den Eltern oder Verwandten, eine kleine Abwechselung in ihre einförmige Lebensart zu bringen, wobei keine Gewaltthätigkeiten geschehen.
Enthaltung, von einer Sache, zeigt Unwissenheit in dem Niesbrauch derselben oder Unvermögen an.
Ewigkeit ist bei Verliebten der Termin, auf welchen sie die Dauer ihrer Liebe festsetzen, und sind darunter zuweilen Stunden, Wochen, sogar Monate zu verstehen. [...]

http://books.google.de/books?id=8XNCAAAAcAAJ
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 15.06.2012 um 17:45 Uhr (Zitieren)
Das klingt nicht sehr lustig, belegt aber immerhin, daß Ambrose Bierce dieses literarische Genre nicht erfunden hat.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
Γραικίσκος schrieb am 15.06.2012 um 18:32 Uhr (Zitieren)
Doch, da ist was (auch Lustiges) dran:
Ewigkeit ist bei Verliebten der Termin, auf welchen sie die Dauer ihrer Liebe festsetzen, und sind darunter zuweilen Stunden, Wochen, sogar Monate zu verstehen.
Re: In der Tradition von Ambrose Bierce
ανδρέας schrieb am 15.06.2012 um 19:04 Uhr (Zitieren)

Die Dauer der Liebe ist eine Multiplikation:

Liebe x Vertrauen x Verschwiegenheit ...

Wenn ein Faktor gegen Null konvergiert ist auch das Ergebnis Null.
 
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