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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Psychotherapie in der Antike? (847 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2012 um 15:41 Uhr (Zitieren)
Was hat man mit psychisch kranken Menschen in der Antike gemacht?
Ich erinnere mich nur an a) die Behandlung physischer Krankheiten und b) die Philosophie, etwa Epikurs Therapie von Ängsten (vor dem Tod, vor Gott) durch Vermittlung von Einsicht. Beides dürfte ja z.B. bei Depressionen kaum eine Wirkung gezeitigt haben.
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2012 um 16:06 Uhr (Zitieren)
Schizophrenie, Paranoia - das wird es ja alles gegeben haben.
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2012 um 16:11 Uhr (Zitieren)
Oder gibt es etwas nicht, wenn es kein Wort dafür gibt?
Re: Psychotherapie in der Antike?
ανδρέας schrieb am 16.06.2012 um 17:12 Uhr (Zitieren)

Doch, aber es wird nicht ernst genommen, übersehen oder undifferenziert als verrückt abgetan. Nur das, was als wichtig oder real angenommen wird, hat auch einen Begriff, denke ich. Wir denken in Sprache und wofür es keinen sprachlichen Ausdruck gibt ist nicht "existent" für uns. Entdeckt man etwas Neues,
fällt es schwer, es zu benennen und greift auf Bekanntes zurück, z.B. "schwarzes Loch".
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2012 um 17:14 Uhr (Zitieren)
Für heute verabschiede ich mich.
Bei dieser Gelegenheit: Ist Dir bewußt, wieviele Gespräche wir im Laufe der Jahre miteinander geführt, wieviele Gedanken wir ausgetauscht haben?
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2012 um 17:27 Uhr (Zitieren)
Nichtsdestowenigerungeachtettrotz würden wir auf der Straße unerkannt aneinander vorbeilaufen.
Seltsame Zeiten sind das.
Re: Psychotherapie in der Antike?
ανδρέας schrieb am 16.06.2012 um 18:58 Uhr (Zitieren)

Ja, da waren eine Menge sehr spannende Gedanken - Technik machts möglich, sie auszutauschen. Das ist doch ein Fortschritt (mein inneres von dir Bild sieht so aus: rundes Gesicht, Pfeife, Rundum-Bart, etwas längeres Haar mit schütterem Haaransatz, engstehende Augen, Nickelbrille - Philosoph eben: Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ εἴδωλον).

Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 18.06.2012 um 15:23 Uhr (Zitieren)
Unter dem Titel "E-Turbo fürs Gehirn" findet sich in der heutigen FAZ ein Artikel, in dem es zur Geschichte der Stimulierung des Gehirns mittels Strom heißt:
Besonders Galvani hatte sich dabei an die wirkungsvollen Versuche der Griechen [sic!] erinnert, depressive Menschen, die man damals "stark melancholisch" nannte, durch Anlegen von Zitterrochen auf den Schädel zu behandeln.

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob damit die antiken Griechen gemeint sind und wo dergleichen überliefert ist, aber anscheinend und vermutlich ...
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 18.06.2012 um 19:50 Uhr (Zitieren)
Falls jemand was über den Einsatz von Zitterrochen in der Antike weiß ...
Re: Psychotherapie in der Antike?
arbiter schrieb am 18.06.2012 um 20:04 Uhr (Zitieren)
Der römische Arzt Scribonius Largus beschrieb im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in seinen Compositiones die Anwendung mit lebenden „dunklen Zitterrochen“ bei Patienten mit Gicht oder chronischen Kopfschmerzen (Wikip.)
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 18.06.2012 um 20:11 Uhr (Zitieren)
Das ist gut!
Auf welchen Wiki-Artikel beziehst Du Dich? "Scribonius Largus" ist es wohl nicht.
Re: Psychotherapie in der Antike?
arbiter schrieb am 18.06.2012 um 20:44 Uhr (Zitieren)
"Atlantischer Zitterrochen"
Re: Psychotherapie in der Antike?
filix schrieb am 18.06.2012 um 23:30 Uhr (Zitieren)
"Plures autem parandae sunt eius generis torpedines, quia nonnumquam vix ad duas tresve respondet curatio, id est torpor[i], quod signum est remediationis." Therapieansatz mit hohem Verschleiß. Weiter Stellen gibt es bei Galen und davor Pedanios Dioscurides.
Zur Metaphorik des [i]torpor torpedinis
cf.:
"Menon: o Sokrates, ich habe schon gehört, ehe ich noch mit dir (80 a) zusammengekommen bin,
daß du allemal nichts als selbst in Verwirrung bist und auch andere in Verwirrung bringst.
Auch jetzt kommt mir vor, daß du mich bezauberst und mir etwas antust und mich offenbar besprichst,
daß ich voll Verwirrung geworden bin, und du dünkst mich vollkommen, wenn ich auch etwas scherzen darf, in der Gestalt und auch sonst, jenem breiten Seefisch, dem Zitterrochen, zu gleichen.
Denn auch dieser macht jeden, der ihm nahekommt und ihn berührt, erstarren.
Und so, dünkt mich, hast auch du mir jetzt etwas Ähnliches angetan, daß ich erstarre."
(Platon: Menon 79e f.)
Re: Psychotherapie in der Antike?
filix schrieb am 18.06.2012 um 23:34 Uhr (Zitieren)
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Re: Psychotherapie in der Antike?
Πέγασος schrieb am 21.06.2012 um 20:36 Uhr (Zitieren)
... mein inneres von dir Bild sieht so aus: rundes Gesicht, Pfeife, Rundum-Bart, etwas längeres Haar mit schütterem Haaransatz, engstehende Augen, Nickelbrille ...


@ ανδρέας: Das mit den inneren Bildern ist so eine Sache. Das mit den engstehenden Augen tut weh, ebenso der schüttere Haaransatz und die Nickelbrille.
Tu mir bitte den Gefallen und korrigiere Dein inneres Bild. Γραικίσκος hat eher auseinanderstehende Augen, eine Nickelallergie, sehr viele Haare auf dem Kopf, und zwar recht kurz geschnitten.
Das mit der Pfeife und dem Rundumbart stimmt aber ...
;-)
Re: Psychotherapie in der Antike?
Γραικίσκος schrieb am 21.06.2012 um 21:49 Uhr (Zitieren)
Das stammt aus berufenem Munde. Das könnt Ihr glauben.
 
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