Γραικίσκος schrieb am 22.06.2012 um 14:41 Uhr (Zitieren)
[Quelle: Manfred Naumann (Hrsg.), Artikel aus Diderots Enzyklopädie. Frankfurt/Main 1985, S. 702 f.]
Warum mag sich die Folter trotz dieser klaren Argumente so hartnäckig halten in der Geschichte?
War sie auch im antiken Griechenland Teil des regulären Strafprozesses?
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
Γραικίσκος schrieb am 22.06.2012 um 14:52 Uhr (Zitieren)
(Franz Helbing /Max Bauer: Die Tortur. Geschichte der Folter im Kriminalverfahren aller Zeiten und Völker. Berlin 1926, S. 10, 12 f.)
Dies betrifft durchweg Strafen, nicht Vernehmungsmethoden.
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
Γραικίσκος schrieb am 22.06.2012 um 14:53 Uhr (Zitieren)
Solons Gesetzen ...
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
ανδρέας schrieb am 22.06.2012 um 17:32 Uhr (Zitieren)
Vermutlich deshalb, weil Argumente nicht die Bedeutung haben, die man annimmt. Häufiger geht es einfach um Interessen. Ein Schuldiger musste her - egal , wie.
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
Γραικίσκος schrieb am 22.06.2012 um 17:52 Uhr (Zitieren)
Die Argumente beziehen sich auf die Folter als Vernehmungsmethode; in Griechenland ging es anscheinend eher um eine Strafverschärfung.
In der UdSSR zu Stalins Zeiten kam es auf das Geständnis als solches an; dessen Wahrheit war schnurz.
Ob in Griechenland die Folter auch als Teil der 'Strafprozeßordnung' existierte, habe ich noch nicht eruieren können.
Damit wird es heute auch nichts mehr, denn jetzt muß/will/werde ich ... "Tschüs für heute" sagen.
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
Γραικίσκος schrieb am 22.06.2012 um 17:59 Uhr (Zitieren)
Jedenfalls sollte man das auseinanderhalten:
- die Folter als 'Strafe' - da bereitet sie gewissen Leuten mit einem gewissen Geschmack offenbar einen gewissen Genuß, und
- die Folter als Mittel der 'Wahrheitsfindung' - da ist sie notorisch unzuverlässig. Und das macht der Enzyklopädist m.E. plausibel.
Re: Ein Artikel aus der "Enzyklopädie"
ανδρέας schrieb am 22.06.2012 um 17:59 Uhr (Zitieren)
Bei Stalin ging es darum, dass sich die Leute mehr um das eigene Überleben sorgen sollten, als sich mit seiner Politik auseinander zu setzen. Angst als Mittel der staatlichen Ordnung. Jeder bezichtigte jeden um des eigenen Überlebens willen ("Hotel Lux).
Im Mittelalter ging es angeblich um die unsterbliche Seele - mag das Urteil falsch sein, Gottb wird ihn erlösen.
Strafverschärfung sollte meist andere Übeltäter abschrecken. War der Verurteilte unschuldig, diente er zumindest als Werbeplakat für wirksame Justiz.
Jede Zeit arbeitet mit den Mitteln, die sie sich leisten kann.