ανδρέας schrieb am 01.07.2012 um 15:21 Uhr (Zitieren)
Reichen dem Menschen Sachverstand und Vernunft ohne Erfahrung?
Molyneux-Problem
Molyneux, William: "Letter to John Locke", 7 July 1688
Re: Wissen ohne Erfahrung?
Γραικίσκος schrieb am 01.07.2012 um 15:27 Uhr (Zitieren)
Platon, der ja das Problem im Menon und im Phaidon aufgeworfen hat, würde wohl sagen: Was immer der genesene Blinde in dieser Situation sagen/wissen wird - er weiß schon (a priori), was "Unterscheiden" bedeutet. Wüßte er es nicht, könnte er auch nichts (empirisch) lernen.
Das hat mir immer eingeleuchtet: Wer nichts, absolut nichts weiß, kann auch nicht lernen. Ein Stein lernt nichts. Jedem Lernen muß ein Wissen vorangehen.
Re: Wissen ohne Erfahrung?
Γραικίσκος schrieb am 01.07.2012 um 15:30 Uhr (Zitieren)
Bei Unterrichtsversuchen mit Platons Beispiel von der Verdoppelung des Quadrats (für Oberstufenschüler in aller Regel zunächst eine unlösbare Aufgabe) habe ich immer wieder den spannenden Moment beobachtet, in dem die VP sagt: "Ach ja, klar, das ist logisch!" Was logisch ist, wußte sie also schon.