Könntest Du einen vergrößerten Ausschnitt hochladen, bitte? (dann könnte man vielleicht die Beschriftungen entziffern)

Denn mir will scheinen, daß Griechenland eigentlich hauptsächlich verzerrt (=gedrungen) dargestellt ist (der Peloponnes zeigt nicht die Fünffingerhand, sondern sozusagen die geschlossene Handfläche, der Isthmos von Korinth ist dagegen ein wenig breit geraten etc), aber nicht völlig unkenntlich geraten ist.

Beim ital. Stiefel ist es ja auch gut zu erkennen: Landmassenausdehnungen sind nicht wirklichkeitsgetreu, das umfahrbare Sizilien hingegen einigermaßen genau erfaßt/dargestellt.

Nein, das kann ich nicht vergrößern: 1. technisch nicht, 2. würde das nichts ergeben, weil schon in der Vorlage (s.u.) die Namen selbst mit der Lupe zumeist nicht zu entziffern sind.
Im Original ist die Karte sehr groß (198 x 92 cm), und das Buch gibt sie auf 36 x 17 cm wieder:
Ralf-Peter Märtin: Jenseits des Horizonts. Raum und Wissen in den Kulturen der alten Welt. Beibuch zur Austellung im Berliner Pergamonmuseum vom 22.6. bis zum 30.9. 2012.

Die relative Genauigkeit in der Darstellung Siziliens habe ich mit dem Auftraggeber in Verbindung gebracht. Hat Al-Idrisi auf Sizilien gelebt und evtl. dort Vermessungen durchführen können?

Das Problem der (Nicht-)Umfahrbarkeit stellt sich ja eigentlich nur bei Binnenländern, nicht bei den Konturen Griechenlands und Italiens, oder?

[Lächeln] Um die Karte im Original sehen zu können, werden wir wohl nach Berlin fahren müssen. [/Lächeln]

Diesen Ausschnitt kann ich bei mir in der Windows Foto Galerie vergrößern:
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-3o-d1f4.jpg

Lesbar(er) wird dadurch m.E. nichts.

Die Bibliothèque nationale de France macht eines ihrer Exemplare der Tabula Rogeriana online zugänglich (mit Zoomfunktion). Die Karte ist in Einzelbögen zerlegt und geheftet, was die Orientierung erschwert. Einzelne Seiten hieraus:

Sizilien
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f382.item

Ätolien, Kephallenia, Zakynthos, südl. Apulien und Kalabrien:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f409.item

Kykladen Kreta und Peloponnes (?):
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f414.item

Zypern und Syrien:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f419.item

Oberes Italien, Adria, Alpen:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f486.item

Pindusgebirge, Epirus, Adria, nördl. Apulien, Lukanien:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f499.item

nordöstl. Griechenland bis zum Bosporus (oben rechts Attika?):
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b6000547t/f518.item

So kann man es lesen ... sofern man des Arabischen mächtig ist. Das ist es sicher, was στρουθίον οἰκιακόν gesucht hat.

Die Karte als hochauflösendes Digitalisat mit von Konrad Miller erstellten latinisierten arabischen Namen findet sich hier:

http://memory.loc.gov/gmd/gmd3/g3200/g3200/ct001903.jp2

Caveat impatiens: das Format ist in der Dekompression rechenintensiv.

Bekanntlich gibt es keine verzerrungsfreie Kartenprojektion, also ist
die Rede von einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung in der Kartographie problematisch; zu den Projektionsprinzipien der "Tabula R.", die von S nach N in sieben Zonen aufgeteilt ist, die Breitengraden ähneln, aber sich offensichtlich aus einer "Klima"zonenlehre ableiten, die die maximale Länge des lichten Tages im Jahreslauf zum Maß der Einteilung erhebt und vorwiegend literarische Quellen nutzt, kann man einiges in diesen Werken nachlesen:

http://tinyurl.com/7zw8fmr
http://tinyurl.com/cekgsat