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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Mittheilung (901 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 27.08.2012 um 17:52 Uhr (Zitieren)
Nur die schlechteste Art der Erkenntniß ist mittheilbar, die abstrakte, - der bloße Schatten der Erkenntniß, der Begriff. Wenn Anschauungen mittheilbar wären, da gäbe es eine Mittheilung, die der Mühe lohnte. So muß am Ende Jeder in seiner Haut bleiben und in seiner Hirnschale, und keiner kann dem Andern helfen.

(Arthur Schopenhauer: Der handschriftliche Nachlaß III, S. 104)
Re: Mittheilung
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 27.08.2012 um 21:28 Uhr (Zitieren)
...und : eigene Überlegung dazu?
Re: Mittheilung
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 27.08.2012 um 21:30 Uhr (Zitieren)
oder bist du einer, der nur Altbackenes mitteilt?
Re: Mittheilung
Πέγασος schrieb am 27.08.2012 um 22:38 Uhr (Zitieren)
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass Βοηθός Ἑλληνικός mit dem, was Γραικίσκος schreibt, öfter ein Problem hat.
Re: Mittheilung
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 27.08.2012 um 22:58 Uhr (Zitieren)
Kein Problem, Pegasos
Ich bin eher einer, der morgen im Urlaub mit seinen Kindern in der Heimat auf den Berg geht.
Re: Mittheilung
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 27.08.2012 um 23:45 Uhr (Zitieren)
dass Βοηθός Ἑλληνικός ...

erg.: inter alios

Um es etwas anders zu sagen: manchmal ist die Steinchenwerferei http://albertmartin.de/altgriechisch/forum/?fq=steinchen etwas ermüdend anzusehen; auch will mir der Zusammenhang mit dem Altgriechischen mitunter, sagen wir, recht lose erscheinen; der Sinn solcher Beiträge wie dieses hier erschließt sich mir jedenfalls, auch mit einigem Nachdenken, nicht ganz - aber das muß ja nicht an dem Zitat liegen ... wie Lichtenberg einmal so treffend formuliert hat: "Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen, und es klingt hohl, muß es nicht allemal am Buche liegen." ;-)
Re: Mittheilung
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 28.08.2012 um 00:33 Uhr (Zitieren)
Für mich spannt sich da angebliche Philosophie und Antike auch sehr weit..eher Eigeninteresse? Warum einige von damals nicht mehr online sind, wundert mich nicht ..,John et al.
Re: Mittheilung
Γραικίσκος schrieb am 28.08.2012 um 16:28 Uhr (Zitieren)
An στρουθίον οἰκιακόν:
Zu dem Konzept, das ich hier in diesem Forum verfolge, habe ich mich schon mehrfach geäußert, und ich möchte heute nur folgendes hinzufügen:
1. Weiterhin sehe ich niemanden außer mir, der in größerem Umfang Themen zu diesem Forum beisteuert. Dabei könnte doch jeder andere mittels seiner Themen das Forum nach seinem Geschmack mitprägen.
2. Wohin es führt, wenn man sich strikt auf ein engeres Verständnis von Themen, die in ein Griechischforum gehören, beschränkt, das kann man im Griechischforum von e-latein leicht studieren.
3. Was ich hier tue, ist für mich - ausgestattet mit einem Beruf und einem Privatleben - recht zeitaufwendig. Mein Bemühen, im Durchschnitt täglich zwei bis drei neue Themen vorzustellen, kann nicht dazu führen, daß ich zu jedem Thema gleich auch ein eigenes Statement formuliere; das erscheint mir auch deshalb zu aufwendig, weil gar nicht alle Themen auf Interesse stoßen - das kann jeweils nur ein Versuch von mir, ein "Steinchen, ins Wasser geworfen", sein. Springt jemand auf das Thema an, beteilige ich mich an der Diskussion.

***

Zu dem Schopenhauer-Zitat, auf das ich gestern im Rahmen meiner Arbeit gestoßen bin:
Schopenhauer behauptet eine zwangsläufige menschliche Einsamkeit, die aus dem Angewiesensein auf Zeichen (Begriffe, auch Gesten etc.) in der Mitteilung resultiert. Wir können - so seine Ansicht - das Wesentliche (Empfindungen, Gefühle) nicht unmittelbar mitteilen. Würden wir über die Fähigkeit zur Telepathie verfügen, stünde es damit anders.
Das war der Forschungsstand seiner Zeit. Heute präsentieren uns Forscher die Spiegelneurone als Grundlage der Empathie zwischen Menschen.
Hierzu mein Gedanke:
Wenn Spiegelneurone beim Anblick des Verhaltens eines anderen aktiviert werden, dann lösen sie in mir nicht die gleichen Empfindungen aus, wie der andere sie hat, oft nicht einmal ähnliche, sondern sie lösen diejenigen Empfindungen aus, die ich hätte, wenn ich mich in der Situation des anderen befände.
Ich beobachte beispielsweise einen Hochseilartisten, und der Anblick löst bei mir Höhenangst aus, da ich für Höhenangst sehr empfänglich bin. Diese Höhenangst hat aber nichts mit den tatsächlichen Empfindungen des Hochseilartisten zu tun.
Spiegelneurone lösen eine Projektion aus, nicht mehr. Falls das Empathie ist, dann ist es mit der Empathie nicht weit her.

Ich kenne Deine tiefe und sehr emotionale Antipathie gegenüber Schopenhauer; aber vielleicht kannst Du mit diesem Gedanken dennoch etwas anfangen.
(Ich füge gleich noch etwas hinzu, sobald ich die Stelle gefunden habe.)
Re: Mittheilung
Γραικίσκος schrieb am 28.08.2012 um 17:21 Uhr (Zitieren)
Jetzt habe ich's:
[...] untersuche deine Liebe, deine Freundschaft, sieh zu ob nicht deine objektiven Urtheile großentheils verkappte subjektive sind; sieh zu ob du die Vorzüge eines Menschen der dich nicht liebt gehörig anerkennst u.s.w. - und dann sei tolerant, es ist verfluchte Schuldigkeit.

(Arthur Schopenhauer: Der handschriftliche Nachlaß Bd. I, S. 71)
Re: Mittheilung
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 29.08.2012 um 16:24 Uhr (Zitieren)
Danke, Γραικίσκε!

Muß jetzt leider los, verspreche aber für später eine Antwort auf Deine beiden Beiträge.
Re: Mittheilung
arbiter schrieb am 29.08.2012 um 16:42 Uhr (Zitieren)
Falls das Empathie ist, dann ist es mit der Empathie nicht weit her

Was verlangst Du?
Re: Mittheilung
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 29.08.2012 um 17:00 Uhr (Zitieren)
Wohin es führt, wenn man sich strikt auf ein engeres Verständnis von Themen, die in ein Griechischforum gehören, beschränkt, das kann man im Griechischforum von e-latein leicht studieren.


Das finde ich nicht redlich. Die Menge an Themen sagt nichts über die Qualität eines Forums und deren Akzeptanz aus. Ich war auch einer der ersten, die das Forum hier 2009 aufgebaut haben und mir hat es früher besser gefallen, da das Spektrum viel größer, auch an Leuten war.
Re: Mittheilung
Γραικίσκος schrieb am 29.08.2012 um 19:41 Uhr (Zitieren)
An arbiter:
Was verlangst Du?

Ich habe einige Bücher über die Entdeckung der Spiegelneuronen gelesen. Erstaunlich. Ohne sie wären wir alle Autisten.
So weit, so gut.
Aber in allen diesen Büchern blieb der häufig verwendete Begriff der Empathie sehr nebulös. Er wurde eher emphatisch als definiert verwendet.
Dann ist es doch angebracht, einmal auf diese Einschränkung hinzuweisen, oder?
Die hohen Erwartungen bestehen nicht bei mir, sondern sie werden von den Entdeckern der Spiegelneurone geweckt. Soweit ich deren Bücher kenne.
Nun, Entdecker neigen notorisch zur Überschätzung ihrer Entdeckung.
Re: Mittheilung
arbiter schrieb am 29.08.2012 um 20:15 Uhr (Zitieren)
der Begriff ist gerade mal 100 Jahre im Gebrauch. "Ein Problem ist die unüberschaubare Vielzahl von (mehrdeutigen) Definitionen und (subjektiven) Interpretationen dieses Begriffes". Man könnte einfach den dt. Begriff "Einfühlungsvermögen" nehmen, aber der griechische klingt natürlich bedeutender. Das Spiel, ein Wort zu erfinden, um dann viel Text zu dessen denkbaren Bedeutungen abzusondern, kenne ich schon seit Pippis Suche nach dem Spunk.
Ich witterte bei Dir eine unbegründete Überhöhung. Dass es so etwas wie Mitleid etc. gibt, ist Alltagserfahrung. Die Spiegel-Neuronen bringen einen Ansatz zur Erklärung, mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Re: Mittheilung
Γραικίσκος schrieb am 29.08.2012 um 20:25 Uhr (Zitieren)
Falls das Empathie ist, dann ist es mit der Empathie nicht weit her.

Ich witterte bei Dir eine unbegründete Überhöhung.

?

Ich neige gewiß nicht zur Überhöhung dieses Begriffs. "Einfühlungsvermögen" oder "Mitleid" erscheinen mir allerdings nicht präziser. Die entscheidende Frage ist doch: Empfinde ich ein Äquivalent dessen, was der andere empfindet, oder empfinde ich eine Projektion meines eigenen Zustandes in den anderen?
Die m.E. richtige These dazu ist nicht neu, sondern stammt von G. Chr. Lichtenberg.
Re: Mittheilung
Γραικίσκος schrieb am 29.08.2012 um 20:46 Uhr (Zitieren)
Äußere Gegenstände zu erkennen, ist ein Widerspruch; es ist dem Menschen unmöglich, aus sich heraus zu gehen. Wenn wir glauben, wir sähen Gegenstände, so sehen wir bloß uns. Wir können von nichts in der Welt etwas eigentlich erkennen, als uns selbst, und die Veränderungen, die in uns vorgehen. Eben so können wir unmöglich für andere fühlen, wie man zu sagen pflegt; wir fühlen nur für uns. Der Satz klingt hart, er ist es aber nicht, wenn er nur recht verstanden wird. Man liebt weder Vater, noch Mutter, noch Frau, noch Kind, sondern die angenehmen Empfindungen, die sie uns machen; es schmeichelt immer etwas unserem Stolze und unserer Eigenliebe. Es ist gar nicht anders möglich, und wer den Satz leugnet, muß ihn nicht verstehen. [...]
 
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