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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Vermutlich sind wir doch allein (1777 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 19:26 Uhr (Zitieren)
(FAS vom 2.9.2012: "Unsere Aliens jenseits der Mikroben")
Neuere Untersuchungen bestätigen die sog. "Rare Earth-Hypothese", derzufolge es zwar physikalisch beste Voraussetzungen für belebte, bewohnte, intelligent bewohnte andere Planeten im Universum gibt (nämlich viele, die dazu geeignete physikalische Voraussetzung bieten), hingegen biologisch eine Evolution extrem unwahrscheinlich ist. Neuerdings gibt es Probleme, den Übergang vom bakteriellen Leben zu komplexeren Zellstrukturen zu erklären. Alles sehr, sehr kompliziert und damit sehr, sehr unwahrscheinlich.

Man glaubt nur schwer, wie sehr mich das betrübt.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
ανδρέας schrieb am 05.09.2012 um 19:46 Uhr (Zitieren)

"Sehr, sehr unwahrscheinlich" stehen allerdings auch sehr, sehr, sehr viele Galaxien mit Planeten und Monden gegenüber. Nur sind die auch sehr, sehr weit weg und damit werden wir kaum Nachricht erhalten. Auch könnten sich Zivilisationen entwickelt haben, die schon lange untergegangen sind. Davon werden wir nie erfahren. Faktisch werden wir wohl allein bleiben. Aber es könnten auch Lebewesen nomadisierend durch das All reisen, weil sie ihren Planeten verlassen mussten - vor langer Zeit. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sie das rettende Ufer unangetastet lassen, wenn sich die Möglichkeit einer neuen Heimat bietet. Das könnte sich auf unsere Spezies nachteilhaft auswirken. Wer weiß schon, ob die technisch überlegene Spezies teilen mag. Wenn sie wie Menschen handeln, mag man sich an das Schicksal der Indianer u.a. Völker erinnern.
Aber das ist rein irdisch gedacht.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 20:00 Uhr (Zitieren)
"Sehr, sehr unwahrscheinlich" stehen allerdings auch sehr, sehr, sehr viele Galaxien mit Planeten und Monden gegenüber.

Das ist die physikalische Feststellung - sehr, sehr günstig, wie ich schon sagte. Die Hiobsbotschaften, was die Existenz außerirdischen Lebens angeht, stammen einmal mehr von der Biologie. Je mehr Erklärungsprobleme es für irdisches Leben gibt, desto unwahrscheinlicher wird irdisches Leben und desto unwahrscheinlicher wird sein Auftreten irgendwo anders im Universum.
Der FAS-Artikel äußert sogar die Vermutung, daß das sog. kopernikanische Prinzip ("Unsere Erde ist im Universum nichts Besonderes") sich - biologisch! - als falsch erweisen wird.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
ανδρέας schrieb am 05.09.2012 um 20:14 Uhr (Zitieren)

Biologen sind meist Kohlenstoffchauvinisten.
Es könnte auch ganz anderes Leben geben. Es ist gar nicht so lange her, dass man nichts vom Leben an hydrothermalen Quellen wusste. Biologen wird es wie allen Wissenschaftlern gehen: Überraschung!
M.E. sind die Distanzen der Grund, warum wir nichts von anderen Lebensformen wissen.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 21:04 Uhr (Zitieren)
Biologen sind meist Kohlenstoffchauvinisten.

Dies trifft auch nach meinem Eindruck zu; sie übertragen ihre Erkenntnisse vom Planeten Erde auf alle anderen Planeten - ausgehend von der Erkenntnis, daß die chemischen Elemente überall im Universum die gleichen sind. Aber könnte sich auch auf der Basis anderer Elemente - Silizium?- Leben entwickeln? Ich habe einmal gelesen, daß nur Kohlenstoff, nicht Silizium komplexe Verbindungen zuläßt.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 21:04 Uhr (Zitieren)
hinreichend komplexe Verbindungen ...
Re: Vermutlich sind wir doch allein
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 05.09.2012 um 23:35 Uhr (Zitieren)
Mich erstaunt an solchen "Statements" eigentlich immer am meisten die Kühnheit der Extrapolation von einer Datenbasis, die angesichts der hiesigen, doch einigermaßen umfänglichen Lebenswirklichkeit nur als schmal angesehen werden dürfte, auf Aussagen über - im Wortsinn - Unerhörtes, Unerfundenes.
Manchmal fühle ich mich da (= bei solchen Konjekturen, ich kann es aus meiner laienhaften Sicht nicht anders bezeichnen) an den Theologen des netten Witzes erinnert, der - auf der Suche nach einer nicht vorhandenen schwarzen Katze im finsteren Keller, von der er weiß, daß sie nicht da ist - plötzlich ruft: "ich hab sie!"
Re: Vermutlich sind wir doch allein
διψαλέος schrieb am 06.09.2012 um 04:22 Uhr (Zitieren)
Wir sind nicht allein, wir sind ca. 7,1 Milliarden und werden immer mehr...
(Leider auf einer im Vergleich zu anderen Objekten, die irgendwo rumschwirren, ziemlich kleinen Kugel)
Re: Vermutlich sind wir doch allein
Γραικίσκος schrieb am 06.09.2012 um 20:59 Uhr (Zitieren)
Ein nicht geringes Argument gegen die Existenz von außerirdischem Leben ist dies, daß wir - trotz SETI - keinerlei Spuren von seiner Existenz gefunden haben ... vielleicht mit einer einzigen Ausnahme: Dieses in einem Meteoriten gefundene Etwas ist selber nicht organisch (auch wenn es wie ein Wurm ausschaut), aber es kommt auf der Erde nur als Ausscheidungsprodukt von Lebewesen vor.

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-41-0f28.jpg
Re: Vermutlich sind wir doch allein
ανδρέας schrieb am 06.09.2012 um 21:39 Uhr (Zitieren)

Auf Island (Schweden, Norwegen) soll es auf Silizium basierte Lebensformen en masse geben ... .

Die Suche nach Methoden, unsere eigenen Lebensgrundlagen zu erhalten, scheint mir sinnvoller, als die Hoffnung auf "Marsmenschen" zu nähren. Was würde passieren, wenn sich plötzlich welche melden. Panik, Hysterie, Weltuntergang? Womöglich sind sie gefährlich. Da ist mir die "Quarantäne" nicht unlieb.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
Γραικίσκος schrieb am 06.09.2012 um 21:47 Uhr (Zitieren)
Auf Island (Schweden, Norwegen) soll es auf Silizium basierte Lebensformen en masse geben ... .


Im Ernst? Woher hast Du die Kunde?

Bei außerirdischen Lebensformen denke ich nicht primär an Gefahr. Aber vielleicht bin ich da nicht normal.
Die grundlegende Voraussetzung, die all meine Kurzgeschichten beherrscht, ist, daß ich, würde ich je eine extraterrestrische Lebensform (besser bekannt unter der Bezeichnung „kleine grüne Männchen“) kennenlernen, feststellen müßte, daß ich mit ihr mehr zu reden wüßte als mit meinen Nachbarn. Was die Leute in meiner Straße tun, ist, ihre Zeitungen und ihre Post hereinzuholen und mit ihren Autos wegzufahren. Im Freien gehen sie keiner anderen Beschäftigung nach, als ihren Rasen zu mähen. Einmal ging ich nach nebenan, um zu sehen, womit sie sich im Haus beschäftigten. Sie sahen fern. Könnten Sie, um einen SF-Roman zu schreiben, anhand solcher Voraussetzungen eine Kultur entwerfen? Ganz gewiß existiert eine solche Gesellschaft nicht, es sei denn in meiner Fantasie. Und viel Fantasie ist dabei nicht im Spiel.
Der Ausweg aus dem Leben inmitten einer fiktiven Welt mit Fantasienotstand besteht darin, in der eigenen Fantasie Kontakt zu anderen, heute noch ungeborenen Zivilisationen aufzunehmen. Sie tun, wenn Sie SF lesen, dasselbe, was ich tue, wenn ich sie schreibe; womöglich ist Ihr Nachbar für Sie ein ebenso unbekanntes Wesen wie meiner für mich. Die Geschichten in dieser Sammlung sind Versuche in Wahrnehmung – Versuche, Stimmen von anderen Orten zu erlauschen, sehr weit entfernt, recht leise, aber wichtige Töne. Sie kommen nur spätnachts, wenn die Geschäftigkeit und das Lärmen der Welt im Hintergrund verstummt sind. Wenn die Zeitungen gelesen, die Fernseher ausgeschaltet, die Autos in ihren zahlreichen Garagen geparkt sind. Dann höre ich, ganz zart, Stimmen von einem anderen Stern. (Einmal habe ich die genaue Zeit genommen, und den besten Empfang hat man zwischen drei Uhr und vier Uhr fünfundvierzig morgens.) Das sage ich Leuten natürlich nur selten, wenn sie mich fragen: „Wo nehmen Sie nur all die Ideen her?“ Ich sage dann einfach, ich weiß es nicht. Das ist sicherer.
Nehmen wir diese Geschichten also vor und betrachten sie, als wären sie a) verstümmelte Wahrnehmungen vermischt mit purer Erfindungsgabe und b) eine Alternative zur Hundefutterwerbung in naturgetreuen Farben im Fernsehen. Beide umgehen das Naheliegendste. Beide Annahmen greifen so weit vor wie möglich. Beide durchstreifen die Leere und kehren zurück mit allerlei zu berichten: daß das Universum voll ist von trickreichen, lebenden, emsigen Wesen, besessen von ihren eigenen Belangen, blind für die Interessen anderer, ihrem nächsten Nachbarn entfremdet und damit beschäftigt – das am allermeisten -, sich Gedanken zu machen, an wen sie sich wenden können, wenn alles andere versagt. Sich zu fragen, wer so lebt wie sie; sich – vielleicht – Gedanken über uns zu machen.

(PKD)
Re: Vermutlich sind wir doch allein
ανδρέας schrieb am 06.09.2012 um 22:06 Uhr (Zitieren)

Meine isländischen Exemplare sind ... Trolle.

Wenn uns extraterrestrische Lebensformen irgendwann mal aufsuchen, sollten sie viel Humor mitbringen - und keine ansteckenden Krankheiten, hoffe ich.

Würde man einen Menschen der Antike in die Gegenwart versetzen, wäre er sicher überzeugt, die Erde verlassen zu haben. Vermutlich würde er zunächst mal krank, weil er gegen die Keime der Gegenwart nicht gewappnet ist. Nichts wäre so wie in seiner eigenen Zeit. Er wäre allein - unter 7 Mrd. Menschen. Und er wäre ein Forschungsobjekt. Das wären wir vermutlich auch, wenn hochtechnische Aliens hier eintreffen. Das müssten sie auch sein, denn anders kämen sie kaum hierher. Ich möchte kein Indianer solcher Lebensformen werden.
Grußbotschaften wären allerdings in Ordnung.
Re: Vermutlich sind wir doch allein
διψαλέος schrieb am 06.09.2012 um 23:49 Uhr (Zitieren)
Die kleinen grünen Männchen sind von uns nicht so verschieden:
Auch ihre hypermodernen Raumschiffe haben Konstruktionsmängel:
http://www.physiologus.de/bilder/piss-ma.gif
 
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