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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Hier ist Parmenides: über Denken und Sein (430 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 19:35 Uhr (Zitieren)
τὸ γὰρ αὐτὸ νοεῖν ἐστιν τε καὶ εἶναι.

(DK 28 B 3)

(Offenbar ist Diels-Kranz immer noch der editorische Bezugspunkt.)

Das ist natürlich vom Sinn, von der Bedeutung her harter Stoff. Aber dazu kann ich heute keinen Ansatz mehr vorlegen. Ohnehin weiß man bei diesem Forum nie, was überhaupt auf Interesse stößt und daher einen größeren Aufwand lohnt.
Re: Hier ist Parmenides: über Denken und Sein
ανδρέας schrieb am 05.09.2012 um 20:22 Uhr (Zitieren)

Denn dasselbe kann gedacht werden und sein.

Das bedeutet wohl, dass alles möglich sein kein, solange kein zureichender Grund vorliegt, es zu verwerfen. Oder meinte Parmenides dies ohne Einschränkung? Welche Stellung hat der Beweis bei einer Aussage? Es hat ja viele Gedanken gegeben, die sich als falsch herausstellten ( ich könnte mir die Erde auch als federnd auf einer Pyramide gelagerte flache Scheibe vorstellen, aber das ist vermutlich nicht richtig ...).
Re: Hier ist Parmenides: über Denken und Sein
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 05.09.2012 um 20:45 Uhr (Zitieren)
Dasselbe nämlich ist das [den νοῦς Gebrauchen =] Denken und das Sein.

Der Satz stellt die beiden Elemente durch das τε gegenüber und verbindet sie dann durch das καὶ - kann man im Deutschen nicht so nachmachen, zeigt aber aus meiner Sicht die wunderbar apophantische Kraft des Griechischen.

Indem Denken "geschieht", der Nous gebraucht wird, wird das Sein (des Denkenden wie des Gedachten, wenigstens als Gedanke) zwingend (und manifest). Ich kenne den Kontext nicht, um beurteilen zu können, ob hier die Frage nach Wahrheit (des Gedachten) eine Rolle spielt.
Re: Hier ist Parmenides: über Denken und Sein
Γραικίσκος schrieb am 06.09.2012 um 19:08 Uhr (Zitieren)
Der Satz ist ein Fragment, und den Zusammenhang, in dem er überliefert ist, empfinde ich als nicht sehr erhellend. Zum Glück gibt es in der Parmenides-Überlieferung Varianten dieser These, die eher eine Rekonstruktion des Zusammenhangs gestatten - so z.B.:
Χρὴ τὸ λέγειν τε νοεῖν τ' ἐὸν ἔμμεναι. ἔστι γὰρ εἶναι, μηδὲν δ' οὐκ ἔστιν. [...]

(DK 28 B 6)

Das Zitat geht noch weiter - aber ich kann jetzt nicht mehr abschreiben. Parmenides' These hängt jedenfalls damit zusammen, daß man Nichtseiendes nicht denken kann ... es müßte ja als Gedachtes sein. Alles, was man denken kann, ist, und nur das, was ist, kann auch gedacht werden.

Das ist vielfach und sehr eingehend interpretiert worden - soweit ich sehe, ohne eindeutiges Resultat.
 
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