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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Idee der Eiterbeule (409 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 05.09.2012 um 20:15 Uhr (Zitieren)
Es liegt in der Konsequenz von Platons Argumenten für die Existenz von Ideen als Erkenntnisbedingungen (Erkenntnis besteht in der Zuordnung einer Wahrnehmung zu einer Idee), daß es auch eine Idee der Eiterbeule und eine des Nasenpopels geben muß – denn man kann diese Phänomene identifizieren.
Das ist nicht unmöglich, läßt aber den hehren Klang vermissen. Schwierig ist die Einordnung des Analogkäses. Ist er ein Abbild der Idee des Käses? Ahmt der diese Idee trügerisch nach? Jedenfalls kann man im Unterschied von den trügerischen Abbildern der Abbilder der Ideen sagen, daß dieses Abbild – der Analogkäse – wie Käse schmeckt und sättigt.
Re: Die Idee der Eiterbeule
ανδρέας schrieb am 05.09.2012 um 20:27 Uhr (Zitieren)

Die Idee des Menschen (oder eines anderen Lebewesens) könnte in seinem Genom gespeichert sein. Tritt man aus seiner Höhle und untersucht die Erscheinung näher, erkennt man das Lebewesen an seinem Code. Kennt man die Bestandteile des Käses, hat man ein Rezept, also die Idee des Käses.
Re: Die Idee der Eiterbeule
Γραικίσκος schrieb am 06.09.2012 um 19:35 Uhr (Zitieren)
Zur Idee des Käses hat gestern ein Schüler einen klugen Beitrag geliefert. Wenn man von der platonischen Trias Idee des Käses (Voraussetzung der Herstellung von Käse) - das einzelne Käsestück (eßbar) - das Bild eines Käses (nicht eßbar, daher von minderer Wirklichkeit) ausgeht - was ist dann mit dem Analogkäse? Rein synthetisch (nehmen wir an, daß zur Idee des Käses die Milch gehört), aber eßbar und wie Käse schmeckend.
Erfordert der Analogkäse eine eigene Idee? Ahmt er die Idee des Käses nach und ist dennoch nicht minderwertig?
Wir haben sehr gelacht.
Re: Die Idee der Eiterbeule
filix schrieb am 06.09.2012 um 19:49 Uhr (Zitieren)
Das ist doch schon im Parmenides Thema, wo Sokrates zögert, von der Idee des Kots und der Haare zu sprechen. Eigenartige Zusammenstellung nebenbei bemerkt, die kulturgeschichtlich eventuell mit der uns durchaus wieder vertrauten Abneigung gegen Schamhaare in Verbindung gebracht werden könnte.
Re: Die Idee der Eiterbeule
Γραικίσκος schrieb am 06.09.2012 um 19:59 Uhr (Zitieren)
Die Ideen des Kots und der Haare werden im "Parmenides" thematisiert, ja. Sie lassen Sokrates zögern. Konsequent sind sie schon: wenn man hier etwas erkennen kann, dann muß das an der Existenz einer Idee liegen.

Aber die Idee des Analogkäses ist doch noch etwas anderes: weil er echten Käse (oder die Idee des Käses) nachahmt, aber nicht so, wie das Bild eines Käses den Käse nachahmt.
Ich überlege, ob es in der Antike überhaupt Pseudo-Dinge dieser Art schon gegeben hat. Selbst das Theater-Schwert ist ja etwas anderes, weil es nicht zum Töten geeignet ist, während der Analogkäse zufriedenstellend gegessen werden kann.
Re: Die Idee der Eiterbeule
filix schrieb am 06.09.2012 um 20:13 Uhr (Zitieren)
In beiden Fallen handelt es sich aber um Defizienzlogiken, auch wenn, da pflichte ich dir bei, das Minderwertige des Abjekts von dem des Surrogats zu unterscheiden ist. Was ist mit, sagen wir "Falerner" vs. "Tresterwein"?
Re: Die Idee der Eiterbeule
filix schrieb am 06.09.2012 um 20:14 Uhr (Zitieren)
Fällen
 
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