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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Linksliberale Aliens (437 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 08.09.2012 um 16:20 Uhr (Zitieren)
[...] Nun hatte auch Kubrick [bei seiner Konzeption von "2001 Odyssee im Weltraum"] zunächst vor, leibhaftige Außerirdische auftreten zu lassen. Einer seiner wissenschaftlichen Berater jedoch, der Astronom Carl Sagan, riet ihm davon ab. Nicht, weil er Aliens für Mumpitz gehalten hätte, ganz im Gegenteil. Sagan war inbrünstig von der Existenz intelligenter Wesen auf fremden Planeten überzeugt und vertrat diese Überzeugung publikumswirksam und mit geradezu missionarischem Eifer. Er war einer der Väter von SETI (Search for Extraterrestial Intelligence), der bis heute andauernden Suche nach Funksignalen fremder Wesen im All. Mitten im Kalten Krieg hoffte Sagan dabei auf Botschaften von Zivilisationen, die der Menschheit wissenschaftlich und technisch um Äonen voraus sind und es trotz allen Fortschritts geschafft haben, sich nicht selbst zu vernichten. Doch sosehr sein Alien-Bild geistig-moralisch die Ideale eines linksliberalen Intellektuellen des späten 20. Jahrhunderts spiegelte, so sehr verbat sich Sagan biologisch jeden Anthropomorphismus. „Denn“, so argumentierte es, „so etwas wie uns wird die Evolution nirgendwo im Universum noch einmal hervorbringen.“
Das war allerdings zunächst ein Argument der SETI-Gegner gewesen. Bereits 1964 hatte der Evolutionsbiologe George Gaylord Simpson in Science einen Essay veröffentlicht, in dem er der Sehnsucht nach Brüdern im All, die sich mit dem anbrechenden Raumfahrtzeitalter ausgebreitet hatte, eine Absage erteilte. Simpson stellte fest, dass es typischerweise keine Biologen waren, die sich für die Frage nach Leben im All interessierten, sondern Astronomen und Physiker. Und diese Kollegen setzten nun einfach voraus, dass die Evolution des Lebens auch auf fernen Planeten so ablaufe wie auf der Erde und damit auch zu so etwas wie uns führe. Davon aber könne keine Rede sein, glaubte Simpson. Die Evolution sei auf der Erde derart von Zufall und Einflüssen der Umgebung bestimmt, dass sich ein solcher Determinismus schlicht verbiete. [...]

(FAS vom 2.9.2012)
Re: Linksliberale Aliens
Γραικίσκος schrieb am 08.09.2012 um 16:47 Uhr (Zitieren)
Offenbar hat Simpson das biologische Prinzip der Konvergenz unterschätzt.
Re: Linksliberale Aliens
διψαλέος schrieb am 08.09.2012 um 17:46 Uhr (Zitieren)
Wie wäre es eigentlich mit der theologischen Konvergenz?

Re: Linksliberale Aliens
Γραικίσκος schrieb am 09.09.2012 um 14:42 Uhr (Zitieren)
Ich glaube, darüber haben wir hier schon einmal gesprochen: Wenn es intelligentes Leben auf vielen Planeten im Universum gäbe - vom Multiversum zu schweigen -, sind dann Jesus und/oder Mohammed auf ihnen allen aufgetreten? Oder warum sollte unsere Erde erlösungsmäßig bevorzugt werden?
Re: Linksliberale Aliens
Bibulus schrieb am 09.09.2012 um 17:12 Uhr (Zitieren)
Die Mormonen, bzw. deren Begründer Joseph Smith,
haben die Lösung:
Sie haben einfach Jesus auch in Amerika auftauchen lassen...
:-)
Re: Linksliberale Aliens
Γραικίσκος schrieb am 09.09.2012 um 17:16 Uhr (Zitieren)
Bei ca. 100 Milliarden Sternsystemen mit jeweils ca. 100 Milliarden Sternen sind die Erlöser und Propheten - je nach Zahl der intelligent belebten Planeten - stark beschäftigt ... von der Möglichkeit eines Multiversums abgesehen.

Doch die neuesten Forschungsergebnisse gehen eher in die Richtung, daß schon das Entstehen von Eukaryoten ein extrem unwahrscheinliches Ereignis ist.
Re: Linksliberale Aliens
Bibulus schrieb am 09.09.2012 um 17:22 Uhr (Zitieren)
einem allmächtigen Gott ist nichts unmöglich...
Dabei hat er auch noch den unschätzbaren Vorteil,
daß er unendlich viel Zeit hat.
Er braucht also keine Eile beim Schöpfen walten zu lassen.

Leider klärt er uns nicht über alles auf.
Die Menschen müssen mühsam hinter alle Kniffe und technischen Finessen von alleine kommen.
Re: Linksliberale Aliens
arbiter schrieb am 09.09.2012 um 18:12 Uhr (Zitieren)
einem allmächtigen Gott ist nichts unmöglich...

genau, aber offenbar hat er Probleme damit, Fehler einzugestehen und zu korrigieren
Re: Linksliberale Aliens
Γραικίσκος schrieb am 09.09.2012 um 18:15 Uhr (Zitieren)
Ich glaube, es war schon Epikur, der festgestellt hat, daß Allmächtigkeit, Allwissendheit und Allgüte in einem Wesen logisch einfach nicht zu vereinigen sind - nicht angesichts dieser unserer Welt.
Re: Linksliberale Aliens
διψαλέος schrieb am 09.09.2012 um 18:40 Uhr (Zitieren)
Betrachtet man das Schicksal derjenigen,
die zur ihrer Zeit als allmächtig galten oder
sich dafür hielten (Alexander der Grosse, Nero u.a.)
dann hat Epikur wahrlich Recht
Re: Linksliberale Aliens
filix schrieb am 09.09.2012 um 19:14 Uhr (Zitieren)
Nebenbei bemerkt: Kubrick hatte (abgesehen von der Frage der ästhetisch überzeugenden Darstellung und ihrer Finanzierung) weniger Angst vor dem Makel, etwas unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten höchst Unwahrscheinliches zu zeigen, sondern davor, sich im Verhältnis zur tatsächlichen Erscheinung Außerirdischer, die während der Zeit, da 2001 in die Kinos kam, hätten entdeckt werden können, zu irren und zu blamieren. Er ließ den Film angeblich für einen Spottbetrag bei Lloyd's gegen den Eintritt eines solchen Ereignisses versichern.
 
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