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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Textfragment (961 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 24.07.2009 um 14:24 Uhr (Zitieren)
Folgender Text ist leider nur lückenhaft erhalten, immerhin schon übersetzt worden. Ist es möglich, die Lücken zu rekonstruieren?
Auch wäre der Autor zu erschließen, da der betreffende Papyrus dazu leider keine Angaben erhält.
Während ... (1) in den Talkessel hinunterstieg, umging ihn ... (2), der Weg und Steg kannte, und sperrte den Ausgang mit viertausend Schwerbewaffneten, die übrigen Truppen verteilte er geschickt auf die umliegenden Höhen. Dann griff er mit den gewandtesten und entschlossensten Leuten die feindliche Nachhut an, brachte das ganze Heer der ... (3) in Verwirrung und vernichtete gegen achthundert Mann.
Als ... (4) sich zurückziehen wollte, wurde er des Irrtums und seiner gefährlichen Lage gewahr. Er ließ die Führer [die ihn in das Tal gelockt hatten] ans Kreuz schlagen, mußte aber die Hoffnung aufgeben, die Feinde, welche die Pässe besetzt hielten, angreifen und sich durchschlagen zu können. Mutlosigkeit und Angst schlichen durch das ... (5) Heer, es schien kein Entrinnen, keinen Ausweg mehr zu geben aus dem Ring, der sie von allen Seiten umschloß. Da tauchte in ... (6) der Gedanke auf, durch eine List die Feinde zu täuschen. Er ließ aus den erbeuteten Herden gegen zweitausend Rinder zusammentreiben und an jedes Horn eine Fackel oder ein Bündel aus dürrem Reisig festbinden. Nachts sollten auf ein Zeichen hin die Fackeln in Brand gesteckt und die Tiere den Höhen zugetrieben werden, an den Pässen und den ... (7) Wachtposten vorbei. Während die Leute, denen er diese Aufgabe übertragen hatte, ihre Vorbereitungen trafen, gab er selber dem Rest des Heeres den Befehl zum Abmarsch und rückte in der Dunkelheit langsam vorwärts. Solange das Feuer auf den Köpfen der Rinder klein war und nur das aufgebundene Holz brannte, ließen sich die Tiere ruhig bergan treiben, und staunend schauten die Schäfer und Hirten von den Bergen herab auf die Flammen, welche auf den Hörnern leuchteten: es war, als ziehe ein Heer in guter Ordnung im Glanze vieler Fackeln dahin. Als jedoch die Hörner bis zur Wurzel niedergebrannt waren und die Glut das Fleisch versengte, begannen die Rinder vor Schmerz die Köpfe zu schütteln und hin und her zu werfen, daß die Flammen um sie sprühten. Sie blieben nicht mehr in Reih und Glied, sondern rannten, wild vor Angst und Qual, an den Bergen dahin, mit brennendem Schwanz und Haupt, und entzündeten weithin das Unterholz, durch welches sie flohen. Es war ein furchtbarer Anblick für die ... (8), welche auf den Paßhöhen Wache hielten; sah es doch aus, als ob Männer eiligen Laufes Fackeln hin und her trügen. Aufregung und Angst bemächtigte sich ihrer, von da und dort, so glaubten sie, kämen Feinde gestürzt, sie zu umzingeln. Sie wagten nicht, auf ihren Posten auszuharren, sondern gaben die Pässe frei und zogen sich zum Hauptlager zurück. In diesem Augenblick rückten ... (9) Leichtbewaffnete heran und besetzten die Übergänge, und schon war auch die Hauptmacht im Anmarsch, aller Sorge ledig und schwer mit Beute beladen.

Das es sich ja um eine ziemlich spannende Episode handelt, wäre es historisch und philologisch sehr zu begrüßen, wenn wir in gemeinsamer Arbeit die Textlücken schließen könnten. Meine Vorarbeit besteht darin, daß ich sie schonmal numeriert habe.
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 24.07.2009 um 15:11 Uhr (Zitieren)
tja...
Es erinnert mich an Hannibal:
"ans Kreuz schlagen"
"Rinder, mit brennenden Storhgarben an den Hörnern"
oder auch an Phyrros von Epirus,
der wohl auch so eine Taktik angewandt hatte...
Re: Textfragment
Γραικίσκος schrieb am 24.07.2009 um 15:15 Uhr (Zitieren)
Pyrrhos (so bitte) hat das auch mal gemacht? Erzähl! Daran bin ich sozusagen beruflich interessiert ... Einsatz von Tieren im Krieg, Du verstehst?
In diesem Falle hier ist jedenfalls Pyrrhos nicht beteiligt.
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 24.07.2009 um 15:32 Uhr (Zitieren)
Ich bin mir nicht sicher..
muß nachschauen:
nein, Pyrrhos war es nicht
Die Römer haben brennende Pechkränze auf die Kriegselefanten des Pyrrhos geworfen,

Deine Textstelle beziehe ich auf Hannibal und
Fabius Maxiumus Cunctator..
Ich komme jetzt aber nicht auf den Autor
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 24.07.2009 um 15:36 Uhr (Zitieren)
Aha!
Wikipedia gibt als Quelle an:
Polybios 3, 92, 10ff.; Livius 22, 15, 11ff.; Plutarch, Fabius 6, 4ff.; u. a.
Re: Textfragment
Γραικίσκος schrieb am 24.07.2009 um 15:38 Uhr (Zitieren)
Davon können wir ausgehen: Der Textausschnitt stammt aus der Fabius-Maximus-Biographie des ... Plutarch! Und "Fabius" dürfte damit auch an der einen oder anderen Stelle des Fragments zu ergänzen sein.
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 24.07.2009 um 15:38 Uhr (Zitieren)
ach du liebes bisschen!
was ist denn heute mit mir los?
die Freitagsschlappheit?

erst den Pyrrhos, dann den Quintus Fabius Maximus verunstaltet...
Re: Textfragment
Γραικίσκος schrieb am 24.07.2009 um 15:46 Uhr (Zitieren)
Auch Polybios und Livius haben diese staunenswerte Episode der Kriegsführung, speziell des Einsatzes von Tiere in Krieg, berichtet, ja. Aber der vorliegende Ausschnitt stammt von Plutarch.

Pompeius Trogus (Iustinus) berichtet sogar, Hannibal habe in späteren Tagen, im Dienst des Königs Prusias von Pontos, Krüge mit Giftschlangen auf gegnerische Schiffe katapultieren lassen.
Re: Textfragment
Γραικίσκος schrieb am 24.07.2009 um 23:37 Uhr (Zitieren)
(1), (4), (6): Hannibal
(2): Fabius (der Cunctator)
(3): Karthager
(5): karthagische
(7): römischen
(8): Römer
(9): karthagische

Wie gesagt, diese Episode wird von mehreren Autoren berichtet; die vorliegende Version steht in Plutarchs Fabius-Biographie.
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 25.07.2009 um 02:11 Uhr (Zitieren)
ich komme mit meinem "Adoptiv-Kaiser-Rätsel" nicht voran...

Mir fallen keine Fragen ein, die Freund Graeculus eh nicht schon ungelesen beantworten könnte...

Dilemma, Dilemma...
:-(
;-)
Re: Textfragment
Bibulus schrieb am 25.07.2009 um 02:14 Uhr (Zitieren)
argh!
eigentlich gehörte mein letzter Beitrag in den Paradoxon-Thread:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dilemma

Ein Dilemma (griechisch δί-λημμα: „zweigliedrige Annahme“, Plural: Dilemmas oder Dilemmata), auch Zwickmühle, bezeichnet eine Situation, die zwei Wahlmöglichkeiten bietet, welche beide zu einem unerwünschten Resultat führen. Es wird durch seine Ausweglosigkeit als paradox empfunden. Auch der Zwang zu einer Auswahl zwischen zwei positiven Möglichkeiten kann ein Dilemma sein. Bei mehr als zwei Möglichkeiten spricht man von einem Polylemma.

:-))

Re: Textfragment
Γραικίσκος schrieb am 25.07.2009 um 08:36 Uhr (Zitieren)
Es gibt auch ein Trilemma - z.B. in der Philosophie das "Münchhausen-Trilemma".
Ich stelle es mal bei den Paradoxien ein.
 
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