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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Zeit und letztes Wort (415 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 22.09.2012 um 15:38 Uhr (Zitieren)
Stellen Sie sich die Erdgeschichte als ein tausend Seiten dickes Buch vor. Wenn jede Seite viereinhalb Millionen Jahre umfasst, finden sich die Anfänge von Leben im Meer nach 750 Seiten. Hominiden tauchen erst drei Seiten vor Ende des Buches auf, und die ersten Steinwerkzeuge werden in der Mitte der letzten Seite benutzt. Die Geschichte des Homo sapiens würde in der allerletzten Zeile des Buches erzählt, und sämtliche Geschehnisse von den Höhlenmalereien und den Pyramiden bis zum Holocaust und dem Computerzeitalter wären ins letzte Wort gequetscht.

[gemäß: Richard E. Leakey und Roger Lewin, Wie der Mensch zum Menschen wurde. Neue Erkenntnisse über den Ursprung und die Zukunft des Menschen. Hamburg 1996, S. 14 f.]
Re: Zeit und letztes Wort
διψαλέος schrieb am 22.09.2012 um 16:49 Uhr (Zitieren)
Da Zeit aber für jeden Menschen eine individuelle subjektive Empfindung ist..

Dennoch, angesichts solcher Dimensionen
und der momentanen Geschehnisse,
besonders im emotionalen Bereich
ganzer Völkerschaften...
Re: Zeit und letztes Wort
filix schrieb am 23.09.2012 um 12:51 Uhr (Zitieren)
Diese exemplarische Zusammenstellung menschlicher "Leistungen" gemahnt mich ein wenig an Heiner Müller, der in "Germania 3 Gespenster am Toten Mann", wenn mich Mnemosyne nicht narrt, Hitler auftreten und die Worte sprechen lässt: "Auschwitz ist diejenige meiner Erfindungen, die überleben wird".
Davon abgesehen: ist das Buch, setzt man die frühesten
Höhlenmalereien mit 32000 - 37000 Jahren vor der Gegenwart an, mit circa 141 bis 120 Wörtern pro Seite (1 Seite = 4,5 Millione Jahre; 1 Wort = 32000 bis 370000, 4500000:32000=140,625) nicht recht spärlich bedruckt?
Anders gefragt: Handelt es sich also bei dieser Erdgeschichte um eine Großdrucktaschenbuchausgabe, eine Diplomarbeit .... und in welcher Sprache wurde sie abgefasst?
Re: Zeit und letztes Wort
Γραικίσκος schrieb am 23.09.2012 um 12:58 Uhr (Zitieren)
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Du meinst. Meiner Überzeugung nach geschieht - physisch/physikalisch - immer gleich viel. Nur unsere Gewichtung hebt bestimmte Ereignisse als bedeutend hervor, um andere als unbedeutend zu ignorieren. Es steht also nicht so, daß in der Erd-, Ur- und Frühgeschichte nur alle paar tausend oder gar hunderttausend Jahre "etwas passiert" wäre.
Re: Zeit und letztes Wort
filix schrieb am 23.09.2012 um 13:09 Uhr (Zitieren)
Also ich verstand den Vergleich so, dass in diesem Buch jedem Zeitabschnitt, gleich was in ihm passiert und wer es unter welchen Gesichtspunkten auch immer für wichtig oder unwichtig hält, der gleiche Platz eingeräumt wird. Eine Seite also von 4,5 Millionen Jahren erzählt. Ob darin nun Asteroideneinschläge, das langsame Abkühlen der Oberfläche, Auftauchen und Verschwinden der Dinosaurier beschrieben wird oder die Erfindung des Buchdrucks, die französische Revolution usf., ist unerheblich für die Frage, wie viel Wörter pro Zeiteinheit dabei eingesetzt werden. Ausgehend vom letzten Wort kann ich diese Rechnung anstellen und sie lässt mich, natürlich
nur scherzhaft, zu den oben gestellten Fragen kommen.
Re: Zeit und letztes Wort
Γραικίσκος schrieb am 23.09.2012 um 13:11 Uhr (Zitieren)
Dann sind wir uns einig.
Re: Zeit und letztes Wort
ανδρέας schrieb am 23.09.2012 um 14:49 Uhr (Zitieren)

Man könnte diese Darstellung auch auf die Kambrische Artenexplosion beziehen als die Artenvielfalt in kurzer Zeit (wenige Mio. Jahre) extrem zunahm. Wenn man das Buch an den Umbruchstellen der Erdgeschichte enden lässt, wird es immer Erstaunen hervorrufen. Fragt sich, ob unsere Buchseite eine neue Phase eingeleitet hat - oder das Ende von uns. Auch und gerade der Tod eines Protagonisten stellt ja meistens einen Höhepunkt in einem Roman dar.
Re: Zeit und letztes Wort
διψαλέος schrieb am 23.09.2012 um 17:48 Uhr (Zitieren)
Das Buch ist mit chinesischen Schriftzeichen verfasst.
Chinesische Schriftzeichen repräsentieren stets ein Wort.
Es ist also völlig egal, wievele lateinische Buchstaben ein
Begriff hat, mit Chinesisch nehmen sie alle den gleichen "Platz" ein.

B-)
 
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