Vielleicht hatten die Menschen der Antike andere Sorgen, z.B. die, möglichst lange am Leben zu bleiben. Die medizinische Versorgung war ja nicht mit heute vergleichbar.
Und vielleicht hatte man auch auch weniger Zeit und hat sich daher nicht damit befasst ... da gab es wichtigere Fragen. Aber ... zum "Glück" als erstrebenswertem Zustand hat Platon doch den Einklang der unsterblichen Seele genannt, Epikur die nicht sinnliche Lust, die Stoa das Erreichen der Tugend. Glück definiert wahrscheinlich jeder für sich etwas anders. Vom ersten Tage des Daseins haben alles Menschen etwas gemeinsam und es lässt sie nie los: das Begehren. Worin es besteht, variiert individuell im Laufe des Lebens. Die Antwort muss jeder für sich selbst finden.

Ach, Philosophen haben immer genug Zeit zum Nachdenken - vor allem, wenn sie adlig sind und genügend Sklaven haben.
Dennoch: diese Frage haben sie sich anscheinend nicht gestellt (andere Fragen auch nicht), die nach dem Glück schon.

Durchaus tiefgründig ist diese Antwort:

http://www.youtube.com/watch?v=Bm8UWmXCMAg&feature=fvst

"Du kommst aus dem Nichts und gehst in das Nichts. Was also, hast du zu verlieren? Nichts."

Gut, dass es keine pietistisch- fanatischen Christen (mehr) gibt, die wegen eines provokanten Films Anschläge verüben, Botschafter ermorden und Menschen einschüchtern. Was der Sinn des Lebens ist, mag jeder frei für sich entscheiden, finde ich.

Wer im Leben keinen Sinn (mehr) sieht, wird nicht lange leben. Die meisten wollen das aber.

Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn soll ja eine logische, einsichtbare, klare und sinnvolle sein.
Was aber , angenommen es gäbe eine, wenn diese weder logisch, sinnvoll, einsehbar oder gar völlig unbefriedigend ausfallen würde?

Dann haben wir etwas zu lachen. Auch nicht schlecht.
(Das absurde Theater lebt davon.)

Die Antwort

Also ist nur eine einzige, unbestreitbare, allgemeingültige, für alle einsehbare Antwort zulässig?
Und die haben all die vielen Menschen, inklusive Theologen, Philosophen und nicht-professionellen Sinnsucher immer noch nicht gefunden?
So ein Pech!

pietistisch- fanatischen Christen

ανδρέας , kannst Du mal sagen, wen speziell Du da im Blick gehabt hast, bitte?

Die Ausgangsfrage war ja, weshalb die Antike sich nicht mit dem Sinn des Lebens beschäftigte, wohl aber damit, wie man glücklich werden könne.

Wenn man es schaffen würde, ein halbwegs glückliches und zufriedenes Leben zu führen, entfiele möglicherweise die Sinnfrage.

Andererseits gibt es den Spruch, dass niemand vor seinem Tod glücklich zu nennen sei. Hannah Arendt griff diesen Spruch m. W. wieder auf.

Spannendes Thema, hoffentlich geht es weiter!

Jedenfalls keine Christen. Die hätten sich wegen des Lebens des Brian auch aufregen können. Wobei die Qualität dieses Films nicht mit dem grauslich-provokativen Mohammed-Filmchen zu vergleichen ist.
Gut, dass es keine alleinige rechte Antwort auf den Sinn des Lebens gibt, die alle anerkennen müssen.

Macht man nicht eine verdammt schlechte Werbung für seinen Glauben, wenn man für ihn mordet und Unheil anrichtet?

Ja, allerdings. Das sehen die Muslime, die ich kenne auch so. Und das dürfte die überwältigende Mehrheit repräsentieren. Also, immer schön differenzieren - und cool bleiben. Sonst denken die noch, man nimmt sie ernst. Wenn man sich zu sehr aufregt, verkürzt das nur das Leben. Und das ist sicher nicht der Sinn des Lebens.

Doch (um auf die Ausgangssituation Bezug zu nehmen),
die Antike fragte, aber eben nicht mit dieser Fragestellung.
Wir verstehen heute, im Zeitalter des Kapitalismus'
den Begriff "Sinn" im Sinne von "Ertrag", "Wertschöpfung".

Heute irgendetwas zu machen, das nichts "bringt",
also mit irgendeinem "Vergleichswert" zu bemessen ist,
gilt als "sinnlos".

Es gab mal den "Rationalismus", so ca 1750-1790 (?):
Alles was nicht dem unmittelbaem Nutzen diente,
galt als "sinnlos".

Auch die Erscheinungen in der Natur wurden "rationalisiert".
(Es gibt da so ein hübsches Beispiel:
Die Geweihe von irgendwelchen Rehen sind deshalb "krumm",
damit der Mensch sie als Griffe für Spazierstöcke nutzen kann.)

In der Antike wurde schon gefragt und Antworten angeboten:
z.B.: "Selbsterkenntnis"

einen Schritt zurück: Was ist der Sinn dieser Frage ?
Gemeint: Was will der Fragende eigentlich wissen ? Und was motiviert ihn zu dieser Frage ? Hat die Frage eine andere Qualität als z.B.: Warum gibt es Gras ?

Sinn und Sinn ist offenbar zweierlei, einmal im Sinn von Nutzen und dann die klassische Sinnfrage angesichts eines befristeten Daseins.

Stellt man sich die Urfragen: Wo komme ich her, wo gehe ich hin, wozu lebe ich, kommt man um Selbsterkenntnis kaum herum. Wenn's nur so einfach wäre!

Vorstellungen wie "Geweihe des Rotwilds sind krumm, damit der Mensch sie als Spazierstöcke verwenden kann" haben seine Wurzeln wohl im Humanismus oder auch im Christentum. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung und alles dient seinem Zweck.

Da gibt's wohl noch viel zu diskutieren!