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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Seitenthema zur kleinen Anfrage zu Gerechtigkeit (445 Aufrufe)
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 25.09.2012 um 22:58 Uhr (Zitieren)
Da ich es nicht schaffe (blöder PC!), meinen Senf zu
http://albertmartin.de/altgriechisch/forum/?view=3450#5
im dortigen Faden loszuwerden, mache ich diesen hier auf.

Ich beziehe mich auf

διψαλέος schrieb am 25.09.2012 um 04:48 Uhr:
... Man hat mal versucht, um zum Musischen zurückzukommen, Bewerber, die sich um eine Stelle in einem Orchester bewarben, eben diese hinter einem Sichtschutz (Paravant) vorspielen zu lassen, um weder Geschlecht noch sonstige
mögliche "Hindernisse" zu offenbaren.

Das Ergebnis war niederschmetternd:

KEIN Kandidat, der sozusagen "anonym" dem Orchester vorspielte, wurde akzeptiert.

Die Kollegen, also die Orchestermusiker, wollten wissen, mit wem sie es zukünftig möglicherweise zu tun haben werden. (Ich meine Orchester, bei dem das Ensemble ein gewisses Mitspracherecht hat.)
Re: Seitenthema zur kleinen Anfrage zu Gerechtigkeit
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 25.09.2012 um 23:10 Uhr (Zitieren)
Sorry to say:
Dein Beitrag verrät 'ne Menge Hörensagen, aber wenig Sachkenntnis.

"Man hat mal versucht ..."
Dazu: "Ein weiteres Beispiel für die Uneinheitlichkeit hinsichtlich der in den Kulturorchestern geltenden Regelungen sind die von der Intendanz festgelegten Probespielordnungen. Die so genannte
„Musterprobespielordnung“ der DOV stellt lediglich einen Vorschlag dar (DOV 1982), letztlich hat jedoch jedes Orchester freie Gestaltungsmöglichkeiten. So gibt es Unterschiede zwischen den Orchestern hinsichtlich der Zusammensetzung des Gremiums, das die einzuladenden Bewerber auswählt (hier ist beispielsweise teilweise der Dirigent beteiligt, teilweise auch nicht).
Weiterhin liegen Unterschiede hinsichtlich der Zahl der Probespielrunden vor (meistens werden
drei Runden durchgeführt, zum Teil aber auch vier Runden). Auch darüber, inwieweit bei Probespielen eine Stellwand bzw. ein Vorhang zur Wahrung der Anonymität der Probespielkandidaten zum Einsatz kommt, besteht keine generelle Regelung. Für die Auswahl eines Probespielkandidaten schließlich können einerseits nur die Orchestermusiker zuständig sein, andererseits kann aber auch der künstlerische Leiter durch Stimm- oder Vetorecht an der Auswahlentscheidung mitbeteiligt werden. Weiterhin kommt es vor, dass – ungeachtet der Auffassung der Musiker – letztlich der Generalmusiker und die Intendanz über die Einstellung eines Bewerbers entscheiden."
Ich selbst kenne kaum ein (sog. Kultur)Orchester, das nicht in der ersten Runde hinter dem Vorhang spielen läßt, es sei denn, das Plenum entscheidet ad hoc anders.

"KEIN Kandidat ... wurde akzeptiert"
Dazu: "Ein zunehmender Perfektionismus in den Orchestern zeigt sich zum Beispiel daran, dass
Probespiele in den letzten Jahren immer häufiger ohne Einstellung eines Bewerbers abgebrochen
wurden: In den Spielzeiten 1999 bis 2002 verliefen rund 20 % der Probespiele ergebnislos (Karmeier 2003, S. 16)."
Die Entscheidung, die Stelle nicht zu besetzen, kann ein Vielzahl von Gründen haben, und sei es nur, daß das Orchester sich nicht zwischen zwei in der letzten Runde übriggebliebenen Bewerbern entscheiden kann, d. h., keiner erhält die erforderliche Mehrheit der Stimmen - been there, done that ...
Beide Zitate aus:
Paternoga, Sabrina: Arbeits- und Berufszufriedenheit im Orchestermusikerberuf.
Eine empirische Untersuchung im Kontext arbeits-, freizeit- und persönlichkeits-psychologischer sowie musikermedizinischer Konzepte. Rhombos: Berlin;
ISBN: 978-3-937231-72-3


Aus eigener, persönlicher Erfahrung auf beiden Seiten des Vorhangs kann ich dazu noch hinzufügen, daß Qualitätskriterien die oberste Richtschnur sind und daß Bekanntheit eines Bewerbers im Orchester / der Gruppe in einer Vielzahl von Fällen eher hinderlich sind/sein können.

re Geschlecht:
(oft gehörter) O-Ton: "Ohh, endlich mal wieder ein männlicher Bewerber! (hinter vorgehaltener Hand: wenn der die Geige halten kann, nehmen wir den.)"
Bewerber: Schrumm, quietsch, schr...
Probespielleitung: "Dan-ke!!"
Will sagen: die weiblichen Bewerber sind (inzwischen (?)) sehr, sehr oft die besseren, sensibleren und gleichzeitig stabileren Instrumentalisten.
Re: Seitenthema zur kleinen Anfrage zu Gerechtigkeit
διψαλέος schrieb am 26.09.2012 um 01:42 Uhr (Zitieren)
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 25.09.2012 um 23:10 Uhr:
Sorry to say:
Dein Beitrag verrät 'ne Menge Hörensagen, aber wenig Sachkenntnis.


Nein, von einer sehr nahestehenden Person,
allerdings war es in den späten 197oern, selbst erlebt.
Ich hatte diese Person damals persönlich
zu Deutschen Oper am Rhein begleitet und habe
das Vorspielen abgewartet.
(Natürlich war ich nicht im Saal zugelassen,
ich war von der falschen Fakultät.)
Re: Seitenthema zur kleinen Anfrage zu Gerechtigkeit
διψαλέος schrieb am 26.09.2012 um 01:44 Uhr (Zitieren)
Aber, lassen wir das,
sind olle Karmellen.
Vielleicht war die Wahrnehmung damals eine andere oder meine Erinnerung ist auch nicht mehr die beste....
 
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