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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Wo immer du auch sein wirst! (437 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 30.09.2012 um 13:53 Uhr (Zitieren)
Noch während Alexander sich in Marathos aufhielt, trafen bei ihm die Boten des Dareios mit einem Brief von diesem ein. Dazu überbrachten sie auch die mündliche Bitte, er möge Dareios’ Mutter, Gattin und Kinder zurückgeben. Der Brief selbst legte dar, daß Philipp und Artaxerxes einen Freundschafts- und Bündnisvertrag miteinander geschlossen hätten. Philipp jedoch habe, sobald Arses, der Sohn des Artaxerxes, die Regierung übernahm, mit Übergriffen gegen diesen König begonnen, obwohl ihm seitens der Perser keine Kränkung zugefügt worden sei. Seit er selbst über die Perser regiere, habe es auch Alexander nicht für nötig gehalten, jemanden zu schicken, um diese bereits bestehenden Vertragsbeziehungen zu bestätigen, sondern er sei vielmehr mit bewaffneter Macht nach Asien herübergekommen und habe den Persern viel Übles angetan. Deshalb sei er selbst nach Westen hinabgezogen, sein Land zu verteidigen und das von den Vätern überkommene Reich zu schützen. Nun sei die Schlacht nach Willen irgendeiner Gottheit entschieden worden. Er bitte daher als König einen König um die Auslieferung seiner gefangenen Gattin, dazu von Mutter und Kindern. Er sei bereit, ein neues Freundschaftsverhältnis mit Alexander zu begründen und sein Bundesgenosse zu sein. Alexander möge zu diesem Zweck zusammen mit Meniskos und Arsimas, den zu ihm gekommenen Boten der Perser, Leute mit Vollmachten schicken, um die gegenseitige Beeidigung des neuen Vertrages vorzunehmen.
Darauf antwortete Alexander in einem Brief und befahl Thersippos, den er diesen Gesandten mitgab, ihn Dareios persönlich auszuhändigen, selbst aber über keinen Punkt seines Inhalts ein Wort zu verlieren. Der Brief aber enthielt etwa folgendes: „Eure Vorfahren sind nach Makedonien und ins andere Griechenland gezogen und haben uns Übles angetan, ohne vorher durch uns ein Unrecht erlitten zu haben. Ich selbst nun, zum Führer der Griechen ernannt, bin nach Asien gekommen in der Absicht, dieses Unrecht an den Persern zu rächen, nachdem ihr selbst damit begonnen habt. Denn obendrein habt ihr auch den Perinthiern geholfen, die gegen meinen Vater sich versündigt hatten, und Ochos schickte eine Streitmacht nach Thrakien, in dem wir herrschten. Nachdem aber mein Vater durch die Mörder beseitigt worden war, die ihr gedungen hattet, wie ihr selbst euch in den Sendschreiben an alle Griechen rühmtet, und nachdem Du zusammen mit Bagoas Arses umgebracht hattest, übernahmst Du die Herrschaft persönlich, nicht zu Recht und auch nicht nach persischer Sitte, sondern durch Unrecht an Deinem Volk. Was mich selbst betrifft, schicktest Du abträgliche Briefe zu allen Griechen, um sie zum Kampf gegen mich aufzuhetzen, und ließest den Lakedaimoniern sowie den anderen Griechen Geldmittel zukommen. Keiner der griechischen Staaten außer den Lakedaimoniern indes hat davon genommen. Von dir wurden Leute gesandt, die meine eigenen Freunde abspenstig machen und den Friedenszustand, den ich allen Griechen ermöglichte, beenden sollten. Nachdem Du es also warst, der die Feindseligkeiten begann, bin ich aus all diesen Gründen gegen Dich zu Felde gezogen. So habe ich im Kampfe zuerst Deine Feldherren und Satrapen besiegt und nunmehr auch Dich mitsamt all Deiner Streitmacht. Dein Land aber halte ich als Geschenk der Götter in Händen; wer von Deinen Leuten nicht in der Schlacht gefallen, sondern zu mir geflohen ist, für den sorge ich, und sie sind nicht ungern bei mir, ja sie kämpfen jetzt freiwillig auf meiner Seite. So komme nun auch Du zu mir als dem Herrn von ganz Asien! Solltest Du aber etwa fürchten, es werde Dir von mir dabei Gewalt angetan, so schicke einige von Deinen Vertrauten, um meine eidlichen Versicherungen entgegenzunehmen. Wenn Du kommst, dann magst Du die Rückgabe von Mutter, Gattin und Kindern und was Du sonst begehrst, verlangen und erhalten. Was Du Dir erbittest, es wird Dein sein. Aber falls Du in Zukunft wieder an mich eine Botschaft sendest, so tue dies als an den König von Asien und schreibe mir nicht von gleich zu gleich, sondern trage mir als oberstem Herren all Deines Besitzes vor, falls Du etwas benötigst. Geschieht dies nicht, werde ich künftig davon ausgehen, daß Du als Verbrecher zu behandeln bist. Solltest Du jedoch die Absicht haben, es auf weiteren Kampf um die Herrschaft ankommen zu lassen, so bleibe an Ort und Stelle, zur Schlacht aber weiche nicht aus. Ich auf jeden Fall werde gegen Dich marschieren, wo immer Du auch sein wirst.“

[Quelle: Arrian, Der Alexanderzug. Indische Geschichte. Herausgegeben von Gerhard Wirth und Oskar von Hinüber. München/Zürich 1985, S. 147-151]
Re: Wo immer du auch sein wirst!
διψαλέος schrieb am 30.09.2012 um 16:19 Uhr (Zitieren)
und ließest den Lakedaimoniern sowie den anderen Griechen Geldmittel zukommen.

In der Tat erhob sich Sparta noch einmal, sozusagen wie weiland Ferdinand von Schill gegen Napoleon, sich an einstige Größe erinnernd gegen Alexander.
Es war ein Letztesmal.
Danach gab es kein "Sparta" mehr.
 
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