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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Neues vom Narzißmus (872 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 18.10.2012 um 12:37 Uhr (Zitieren)
Die American Psychiatric Association gibt in nicht ganz regelmäßigen Abständen einen Katalog psychischer Krankheiten mitsamt Definitionen heraus: das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM).

Interessant ist dabei u.a. zu sehen, welche Krankheiten verschwinden (eine Art Heilung per Definition) und welche neu hinzukommen. So ist beim Wechsel von DSM-I zu DSM-II (1974) die Homosexualität als Krankheit verschwunden. Für 2013 ist eine neue Version, DSM-V, angekündigt. In ihr wird neu auftauchen die Hypersexualität (hypersexual disorder); das Asperger-Syndrom wird ebenso verschwinden wie die narzißtische Persönlichkeitsstörung - letztere, so wird vermutet, deshalb, weil Narzißmus inzwischen als normal gilt.

Interessant ist aber auch, daß sich von Ausgabe zu Ausgabe die Gesamtzahl der definierten psychischen Krankheiten massiv vermehrt, z.B. von DSM-III mit 265 zu DSM-IV mit 365 Diagnosen. Auch für DSM-V ist von einer starken Zunahme auszugehen.
Warum ist das so? Der Arzt und Psychologe Arnold Retzer vermutet, daß auf diese Weise der pharmazeutischen Industrie sowie den Psychiatern, Psychotherapeuten etc. neue Geschäftsfelder eröffnet werden sollen: "The way to sell drugs is to sell psychiatry illness."
Re: Neues vom Narzißmus
διψαλέος schrieb am 18.10.2012 um 17:44 Uhr (Zitieren)
daß auf diese Weise der pharmazeutischen Industrie sowie den Psychiatern, Psychotherapeuten etc. neue Geschäftsfelder eröffnet werden sollen:

so ist es.
Bei den somatischen Symtomen ist der Kuchen verteilt, daher müssen jetzt die sogenannten "Igel"-Leistungen ran...

Eine ähnliche Erscheinung gibt es auf dem Felde der Juristerei:
Da zwar die Fälle der Knallerbsensträucher immer noch nach Anzahl auf hohen Niveau sind,
aber unergiebig für die Rechtsvertreter sind, muß was anderes her.
Re: Neues vom Narzißmus
ανδρέας schrieb am 18.10.2012 um 19:28 Uhr (Zitieren)
Psychologen sind immer wieder Gegenstand schändlichen Spotts.

Zwei Knirpse beim Psychiater.
Meint der Eine: "Du, der ist sehr gut - er sucht die Schuld immer bei den Eltern!"


Das ist ungerecht!

So leben Psychologen auch teurer als andere Heilberufler. Sie sollten sich prinzipiell nicht selbst therapieren. Immer besteht die Gefahr der Gegenübertragung.

Oft sind Psychologen auch kreativ: Wie therapiert man Patienten mit gespaltener Persönlichkeit, wenn man sie nicht beunruhigen will? Man erzählt einfach der jeweils auftretenden Person, sie sei für die Kontrollgruppe eingeteilt oder stuft sie als Assistenten ein.

Aber, wie therapiert sich ein Psychologe mit gespaltener Persönlichkeit selbst? Er teilt sich als Assistent und Therapeut ein und berät sich außerdem mit der Kontrollgruppe.

Und dann rechnet er alle über die Krankenkasse ab!
So muss er nicht stets neue Patienten generieren. Das wäre ein echter Beitrag zur Volksgesundheit.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es schlimme psychische Störungen gibt.



Re: Neues vom Narzißmus
διψαλέος schrieb am 18.10.2012 um 19:36 Uhr (Zitieren)
:-))
Das ist in der Tat ungerecht!
Psychologen haben es schwer:
Was sind sie eigentlich?
So richtige Ärzte sind sie nicht.
Wissenschaftler eigentlich auch nicht.
Was machen sie?
Sie bauen keine Häuser oder backen keine Brötchen,
positiv ist: Sie preisen einem keine Versicherungen oder Schrottimmobilien an...
Re: Neues vom Narzißmus
Anastasia schrieb am 18.10.2012 um 22:36 Uhr (Zitieren)
Psychologen sind heute zum größeren ἼTeil nicht mehr im Sinne des einzelnen Menschen tätig, sondern Instrumente der Wirtschaft, also in der Werbung, in Personalabteilungen, als Gutachter, usw.

Wenn überhaupt, geht es darum, den Menschen schnellstmöglich wieder gesellschaftstauglich zu machen und ihn in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren.

Ein weiteres Problem ist ja, dass Psychologen die konkreten Lebensbedingungen, die vielleicht Ursache für psychische Probleme sind, nicht verändern können.
Re: Neues vom Narzißmus
διψαλέος schrieb am 19.10.2012 um 02:29 Uhr (Zitieren)
gesellschaftstauglich zu machen und ihn in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren.

ja, "tauglich" zu machen, damit man ihn mit 3,50 Euro/Std. abspeisen kann und man weiterhin den die Miete nicht bezahlendnen Titel "Exportweltmeister" trägt?
Re: Neues vom Narzißmus
διψαλέος schrieb am 19.10.2012 um 02:32 Uhr (Zitieren)
Als kaufmännisch Ausgebildeter und seit jahrzehnten in diesenm Bereich tätig,
kann ich nur eins dazu sagen:
In Deutschland braucht man ein Einkommen von umgerechnet 15 Euro/Std.
Re: Neues vom Narzißmus
Anastasia schrieb am 19.10.2012 um 09:45 Uhr (Zitieren)
Care Bibule,

du lebst auf großem Fuß, wenn du von 15 €/Stunde ausgehst! Rein betriebswirtschaftlich gesehen, magst du aber Recht haben.

Die sogenannte Grundsicherung sieht € 12/Tag vor, und zwar alles in allem!!

Die Mieten hier liegen bei mindestens € 12/m², wohlgemerkt nicht für gehobene Wohnverhältnisse.

Ich mache mir Sorgen um unser Grundgesetz, denn die schönen Paragraphen um Grundrechte, Menschenwürde usw. entsprechen immer weniger der tatsächlichen oder gefühlten Lebensrealität!
Re: Neues vom Narzißmus
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 20.10.2012 um 13:11 Uhr (Zitieren)
ICD Codes dienen der Verschlüsselung von Diagnosen. Abrechnung usw. Ist ein ganz anderes Thema.
Re: Neues vom Narzißmus
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 20.10.2012 um 13:30 Uhr (Zitieren)
Das hat, zumindest in Deutschland, nichts mit direkten Verkauf von Medikamenten zu tun. Bitte nicht solche Threads ohne Hintergrundwissen, da das nur Verwirrung erzeugt.
Re: Neues vom Narzißmus
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 20.10.2012 um 18:27 Uhr (Zitieren)
Quelle dazu: Forumssuche
Re: Neues vom Narzißmus
Γραικίσκος schrieb am 21.10.2012 um 19:32 Uhr (Zitieren)
Wer mag das glauben, daß die Definition und die Diagnose von psychischen Krankheiten nichts mit finanziellen Interessen der Pharmaindustrie zu tun haben? Bsp. ADS - Ritalin, derzeit in Deutschland in fast 50 Millionen Tagesdosen verordnet, mit einer Steigerungsrate um den Faktor 65 seit 1992.
Die direkten und indirekten Kosten der Behandlung psychischer Krankheiten liegen derzeit (2010) weltweit bei 2,5 Billionen US-Dollar und sollen auf 6,0 Billionen US-Dollar im Jahre 2030 steigen.
Re: Neues vom Narzißmus
Γραικίσκος schrieb am 21.10.2012 um 19:38 Uhr (Zitieren)
Es ist eine interessante Frage, ob es überhaupt noch eine von finanziellen Interessen unabhängige Forschung gibt. Und wenn ja: wo?
Vielleicht bei den Gräzisten. Aber welchen Stellenwert nehmen die an den Universitäten ein?
 
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